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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle
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eingetroffen?«
    »Nein, Sir.«
    »Besucher?«
    »Ja, ein paar Leute, die ich nicht kenne — warum?«
    »Nach Miß Lonesdale hat niemand gefragt?«
    »Nein, Sir.«
    »Wann kamen die Besucher?«
    »Zwischen fünf und sechs Uhr. Es waren zwei Männer und eine Frau — aber sie kamen einzeln und gehörten offenbar nicht zusammen. Der eine Mann sagte, daß er zu Miß Webster wolle, und der andere war ein Versicherungsagent, der nach Mr. Kenston fragte. Die Frau rauschte einfach an mir vorbei und ging nach oben. Ist etwas passiert, Sir?«
    »Nein, nein«, versicherte Patterson. »Sind die Besucher inzwischen wieder gegangen?«
    »Ich habe nur den Versicherungsagenten wieder Weggehen sehen. Die anderen sind noch oben.«
    »Wann ist er verschwunden?«
    »Das muß so gegen siebzehn Uhr zehn gewesen sein.«
    »Wie sah der Mann aus?«
    »Es war ein Weißer, Sir — groß, stattlieh, gut angezogen. Er hatte eine schwarzlederne Kollegmappe bei sich. Er war etwa vierzig.«
    »Hatte er es eilig, als er ging?«
    »Das ist mir nicht aufgefallen, Sir.«
    »War er mit einem Wagen hier? Hörten Sie einen Motor anspringen, nachdem er das Hotel verlassen hatte?«
    »Ich habe nicht darauf geachtet, Sir.«
    »Sie sagten, er sei zu Miß Webster gegangen?«
    »Er fragte nach ihr, als er kam, Sir.«
    »Danke.« Patterson klopfte zwei Minuten später an das Apartment 15 a. Es wurde von einer älteren Dame bewohnt, die grundsätzlich nur dunkle Kleidung trug und die Grüße der anderen Hausbewohner entweder gar nicht oder nur mit einem gnädigen Kopfnicken zur Kenntnis nahm.
    »Herein!«
    Patterson betrat das Zimmer. Miß Webster saß am Fenster und blickte hinaus. Sie wandte langsam den Kopf und musterte ihn mit einem Ausdruck deutlichen Mißtrauens.
    »Sie wünschen?«
    »Pardon, Madam. Sam sagte mir, daß Sie einen Versicherungsagenten empfangen hätten…«
    »Bitte?« unterbrach Miß Webster und hob das Kinn. »Das muß ein Irrtum sein. Ich empfange grundsätzlich keine Vertreter — egal, ob sie Bürsten oder Versicherungen anbieten.« Sie blickte wieder zum Fenster hinaus. Das Gespräch war für sie beendet. Patterson war das nur recht. Er verließ das Zimmer und eilte wieder nach unten. Immerhin wußte er jetzt, wie Sheilas Mörder aussah. Groß, stattlich und gut gekleidet — ein Mann um die Vierzig.
    Patterson legte Sam eine Zehndollarnote auf die Theke. »Es ist sehr wichtig, Sam — ich muß unbedingt jedes Detail erfahren, das diesen Agenten betrifft, der zu Miß Webster wollte.« Patterson senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Es muß unter uns bleiben, Sam — der Kerl hat sich unter einem Vorwand eingeschlichen. Ich habe mit Miß Webster gesprochen. Er war gar nicht bei ihr! Ich fürchte, der Kerl ist hinter meinem Girl her — deshalb interessiere ich mich für ihn, klar?«
    »Klar, Sir!« grinste Sam und ließ den Geldschein in seinem Ärmelaufschlag verschwinden. »Fest steht, daß der Mann nicht aus Escondido stammt. Ich hätte ihn sonst schon einmal gesehen — er ist ein Typ, den man nicht vergißt. Hm, daß er höchstens vierzig war, sagte ich wohl schon. Sein Gesicht? Er trug einen Hut, einen von diesen schmalkrempigen modernen karierten Dingern. Sein Anzug war hellgrau, glaube ich. Nein — beige!«
    »Das Gesicht!« drängte Patterson. »Wie sah er aus?«
    Sam biß sich auf die wulstige Unterlippe. »Er hatte ein ganz normales Gesicht — weder rund noch schmal. So genau habe ich es mir nicht angesehen, Sir!« schloß er ziemlich kläglich.
    »Nachdenken, es ist wichtig!« bohrte Patterson. »Wie sprach er? Mit Akzent?«
    »Er war kein Südstaatler, Sir«, erwiderte Sam, der den Hinweis dankbar aufnahm. »Das konnte man deutlich hören. Wir hatten mal einen Dauergast aus Brooklyn, New York. Der Versicherungsagent hatte den gleichen Tonfall, Sir.«
    Patterson nickte grimmig. »Können Sie sich eine Stunde frei nehmen, Sam?«
    Der Neger warf einen Blick über die Schulter. Hinter der Milchglasscheibe des Büros war der Schatten von Mr. Wood, dem Hotelbesitzer, zu sehen. »Das wird nicht gehen, fürchte ich — aber in zwei Stunden kommt meine Ablösung.«
    »Da kann es schon zu spät sein. Der Spaß ist mir hundert Dollar wert«, sagte Patterson.
    Sams Augen weiteten sich. Er schluckte. »Was soll ich dafür tun, Sir?«
    »Klappern Sie die Hotels und das Motel ab. Sam. Sie kennen die Portiers und das Personal. Es wird Ihnen keine Mühe machen, die Personalien des Versicherungsagenten herauszubekommen — er muß
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