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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss
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der rechten Hosentasche trug. Jeannie Hall neigte das blonde Köpfchen, als ob sie nachdächte, dann erwiderte sie lächelnd: »Eine gute Idee, Mr. Morella. Ich will mir nur schnell meinen Mantel holen.«
    Sie lief hinüber in das Schlafzimmer, in dem sich ihr Gepäck befand. Nachdem sie sich den Nerzmantel lässig über die Schultern geworfen hatte, blieb sie vor der großen Frisiertoilette stehen und öffnete ihr Schmuckkästchen. Sie steckte sich ein paar Ohrclips ein. Als sie den Deckel des Schmuckkästchens schloß, schob sie mit einer kaum sichtbaren Bewegung ihres Zeigefingers einen winzigen Hebel neben dem Schloß zur Seite. Gleich darauf winkte sie den beiden Männern zu und verließ das Apartment.
    »Also, Sie sind noch immer in der Branche«, sagte Morella, als er mit seinem Besucher allein war. »Whisky?«
    »Mit viel Soda, bitte«, sagte Warton. »Und Sie wollen zurück in die Branche.«
    »Wer sagt das?« fragte Morella, während er ihre Gläser mit Eiswürfeln und Whisky halb auffüllte.
    »Ich dachte es mir. Wenn ein Mann wie Sie nach vierzehn Jahren wieder nach New York kommt und mich gleich am Ankunftstag mit einem Telegramm in sein Hotel bestellt, dann macht man sich so seine Gedanken.«
    »Na, schön. Warton. Ich will nicht um den heißen Brei herumschleichen wie eine Katze. Meiner Meinung nach hat man mich ganz schön aufs Kreuz gelegt, und ich bin hier, um mir das zurückzuholen, was mir zusteht.«
    »Glauben Sie, daß es Ihnen gelingen wird?«
    »Oh, ja!« sagte Morella überzeugt und ließ sich in einen Sessel fallen.
    Warton in seinem dicken Mantel nahm auf der Couch Platz.
    »Aber die Zeiten haben sich geändert.«
    »Mag sein. Nur ich habe mich nicht geändert. Vor vierzehn Jahren war hier mein Wille Gesetz. Und so wird es wieder werden.«
    Warton nippte an seinem stark verdünnten Whisky. Dann fragte er: »Was soll ich dabei für eine Rolle spielen?« Morella lachte.
    »Daran erkenne ich Reff Warton. Immer noch der vorsichtige Fuchs. Okay, okay, Warton, Sie brauchen sich nicht festzulegen. Ich verlange von Ihnen nur eine kleine Vermittlung. Und das ist doch ihr Job.«
    »Richtig«, bestätigte Morellas Besucher. »Das ist mein Job — Vermittlungen.«
    »Schön. Dann besorgen Sie mir binnen zwei Stunden vier bis sechs Männer, auf die man sich absolut verlassen kann.«
    »Erstens: Was zahlen Sie?«
    »Dreihundert pro Kopf und Tag. Dem Vormann fünf.«
    Warton stieß einen leisen Pfiff aus. »Ich sehe«, sagte er leise, »es ist Ihnen ernst. Für das Geld kriegen Sie natürlich Leute an jeder Straßenecke.«
    »Ich will nicht Leute von jeder Straßenecke, ich will Leute, auf die ich mich absolut verlassen kann. Männer, die sich durchsetzen können. Und die keine Angst haben, wenn es ein bißchen rauh hergehen sollte.«
    »Für das Geld — kein Problem. Was kriege ich als Provision?«
    »Soviel wie der Vormann — fünfhundert.«
    »Mr. Morella, bedenken Sie, daß ich die Leute in kürzester Zeit auftreiben muß.«
    »Sie wissen doch längst, wen Sie mir schicken werden, alter Gauner. Aber gut, ich gehe aüf siebenhundert. Das ist mein letztes Wort. Ich habe weder Lust noch Zeit, lange herumzufeilschen.«
    »Einverstanden — bei augenblicklicher Barzahlung.«
    Morella zählte wortlos siebenhundert Dollar auf den Rauchtisch zwischen Couch und Sesselgruppe. Reff Warton steckte das Geld ohne Hast in seine Brieftasche, stand auf und fragte: »Wo sollen sich die Jungen melden?«
    »Der Vormann soll mich hier aufsuchen. In spätestens zwei Stunden.«
    »Geht in Ordnung. Er wird Grüße von mir bestellen. Dann wissen Sie, daß es der richtige Mann ist.«
    »Okay.«
    Warton nippte noch einmal an dem Whisky, bevor er mit einem Kopfnicken seinen Abschied nahm. Morella schloß hinter ihm die Tür ab und drehte den Schlüssel zweimal um. Obgleich er das Mädchen selbst hatte hinausgehen sehen, warf er doch noch einmal einen Blick in ihr Zimmer. Die Schmuckschatulle auf der Frisiertoilette sah völlig alltäglich, aus und erregte durch nichts seine besondere Aufmerksamkeit.
    Zufrieden kehrte er in den Salon zurück und griff nach dem Telefonbuch von Manhattan. Er suchte die Rufnummer von einer der größten amerikanischen Speditionen heraus und wählte sie, nachdem er sich von der Telefonzentrale des Hotels eine Ortsleitung hatte geben lassen.
    »Hier ist Tom Moster«, sagte er. »Geben Sie mir den Chef Ihrer Lagerverwaltung. Oder einen Stellvertreter.«
    Er wartete, bis sich am anderen Ende eine
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