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Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Titel: Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe
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ich!«
    Keiner von beiden reagierte. Brusca, weil er dazu nicht fähig war, und Guy Pine, weil er restlos die Nerven verloren hatte. Ich suchte noch immer nach einer Waffe.
    Ein schwerer Gegenstand polterte. Ich wußte nicht, was das Geräusch bedeutete. Für eine Sekunde herrschte nach diesem Poltern eine tiefe Stille. Dann sagte eine tiefe, entstellte Stimme:
    »Shigg, du verdammter, dreckiger Lump! Dich schicke ich jetzt in die Hölle!«
    Bläuliches Mündungsfeuer zuckte auf. Das harte Gehämmer einer Maschinenpistole erfüllte ohrenbetäubend den Raum. Glas zerplatzte, Querschläger prallten wimmernd von den Wänden, Holz zersplitterte.
    Ich warf mich der Länge nach hin und fiel mit dem Gesicht auf einen kühlen harten Gegenstand. Mein 38er. Ich griff zu.
    Ein kühler Luftzug schnitt durch den Raum. Shigg oder die Frau mußten die Stahltür zur Parkplattform aufgerissen haben. Auch dort hatte der Kurzschluß die Beleuchtung zerstört, und das Licht der Straßenlaternen reichte nicht bis hier hinauf.
    Ich hörte hastige Schritte auf dem Betonboden. Irgend jemand stieß gegen einen Wagen. Das Blech dröhnte.
    »Dich schicke ich zur Hölle!« wiederholte Dibbin mit jener dumpfen Stimme, die ich noch nie an ihm gehört hatte. An der Richtung erkannte ich, daß auch Dibbin die Plattform erreicht hatte. Ich sprang auf, tastete mich zurecht und fand den Ausgang.
    »Heh, Shigg, du Ratte!« gurgelte Dibbin. »Wo bist du?« Ich erreichte die Parkplattform. Von unten brauste der Verkehrslärm der Hamilton Avenue wie das Dröhnen einer fernen Brandung. Ich stieß gegen einen Wagen, ging um das Heck herum, nahm Deckung und rief: »Dibbin! Shigg! Werft die Waffen weg! Ihr habt auch nicht mehr den Hauch einer Chance.«
    Die Maschinenpistole hustete. Die Kugeln hämmerten in das Blech des Wagens, hinter dem ich kniete, oder schlugen Funken aus dem Beton. Fast gleichzeitig krachten zwei Pistolenschüsse, die aus Shiggs Kanone stammen mußten, aber ich glaubte, daß er nicht auf mich, sondern auf Dibbin geschossen hatte.
    »Ah, du bist also auch noch hier!« lallte Dibbin. »Du verkriechst dich in der Dunkelheit. Warte, mein Junge! Ich sorge für eine festliche Beleuchtung anläßlich deines Todes!«
    Vom Büro her sagte Bryan: »Cotton, ich bin hier und bewaffnet. Pine hat aufgegeben. Was soll ich tun?«
    »Bleiben Sie in Deckung!« rief ich zurück. »Schießen Sie nur, wenn ich es befehle.«
    Autoscheinwerfer flammten auf. Die Lichtkegel fraßen sich durch die Dunkelheit und trafen die Betonbahn der Auffahrt zur 4. Plattform. Sekundenbruchteile später krachten zwei Schüsse. Die Scheinwerfer zerplatzten.
    In der Dunkelheit lachte Dibbin.
    Ich begriff, was er beabsichtigte. Die meisten Wagen auf der Plattform waren Taxen der Corporation, die sich nicht im Einsatz befanden. Sie wurden mit den Zündschlüsseln im Schloß abgestellt, um zu jeder Zeit benutzt werden zu können. Dibbin mußte nur den Schlüssel drehen und den Scheinwerferknopf drücken.
    Genau das tat er. Wieder fraßen sich zwei Lichtbündel durch die Dunkelheit, aber dieses Mal wurden sie nicht sofort ausgelöscht. Shigg mochte erkannt haben, daß es sinnlos war, die Scheinwerfer zu zerblasen. Je besser das Schußlicht wurde, desto besser wurde auch seine Chance, Dibbin zu erwischen.
    Die Scheinwerfer eines weiteren Taxis leuchteten auf. Als er sich hinter dem Wagen auf richtete, sah ich Dibbins Kopf und seine Schultern. Das von den Decken und Wänden zurückgeworfene Licht genügte nicht, um Einzelheiten zu erkennen. Ich hielt die 38er in der Hand, und ich hätte ihn treffen können, aber es wäre mir wenig besser als ein Mord vorgekommen.
    Shigg schien die Nerven zu verlieren. »Hör zu, G-man!« schrie er. »Schafft mir diesen Irren vom Hals, und ich werde aufgeben, aber ich lasse mich nicht von ihm abknallen wie ein Hund.«
    Er verschwendete keinen Gedanken an die Tatsache, daß er selbst seinen ehemaligen Boß heimtückisch in den Rücken geschossen hatte.
    »Die Vereinbarung gilt! Schick Edna Graford her!«
    »Später! Er schießt auch guf sie, wenn sie die Nase aus der Deckung nimmt.« In seiner Stimme schwang Verzweiflung mit. »Beeilt euch! Wenn er noch mehr von diesen verdammten Scheinwerfern in Gang bringt, wird er uns sehen.«
    Wahrscheinlich war Shigg die Munition ausgegangen, rechnete ich. Das mußte der wahre Grund für seine Übergabebereitschaft sein.
    Dibbin schaltete das dritte Scheinwerferpaar ein, und allmählich wurde es sehr hell auf der
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