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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X
Autoren: David Weber
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es ein Zeichen für die Wirkung, die Berry Zilwicki auf die Menschen ringsum ausübte, dass eine Ex-Schwätzerin die Sympathie, die sie für ihre Teenager-Monarchin empfand, nicht einmal vor sich selbst in Frage stellte.
    Ein leichtes Raunen ging durch den Thronsaal, als jemand bemerkte, dass die Königin und ihre schlanke, muskulöse Leibwächterin durch den Nebeneingang hereinkamen. Die beiden durchquerten den gewaltigen Raum, der einmal dem planetaren Gouverneur als Ballsaal gedient hatte, als Torch noch Verdant Vista hieß. Die Männer und Frauen, die gekommen waren, um die Königin von Torch kennenzulernen, erstaunten ein wenig, wie jung sie von Angesicht zu Angesicht aussah, und Köpfe drehten sich zu ihr um. Allerdings war niemand so unfein, sich in ihre Richtung zu bewegen, ehe sie sich in den schmucklosen Schwebesessel setzte, der ihr als Thron diente.
    Harper S. Ferry und Judson Van Hale waren noch zehn Meter von Tyler entfernt, als der Repräsentant von New Age Pharmaceutical aufsah und Berry entdeckte. Im Gegensatz zu allen anderen Handelsvertretern im Saal setzte er sich, kaum dass er sie erblickte, in ihre Richtung in Bewegung, und Dschingis' Kopf zuckte im gleichen Moment herum.
    Der 'Kater richtete sich hoch auf, die Ohren angelegt, die Zähne entblößt zum plötzlichen, sich wie zerreißende Leinwand anhörenden Kriegsschrei einer Baumkatze, und warf sich unversehens von der Schulter seiner Person auf Tyler.
    Tyler riss den Kopf herum, und Harper durchfuhr ein plötzlicher, durch nichts gemilderter Schreck, als er das entsetzliche, starre Licht in den Augen des Vertreters sah. Daran war etwas wie ... Irrsinn, und Harper griff augenblicklich nach dem Panikknopf an seinem Waffengurt.
    Als der Pharmavertreter die herannahende 'Katz bemerkte, zuckte seine freie Hand zu seinem Aktenkoffer. Dem Aktenkoffer mit dem ›Parfüm‹, von dem bei New Age Pharmaceuticals niemand je gehört hätte - und von dem Tyler gar nicht mehr wusste, wie er es von dem Mann entgegengenommen hatte, der ihm auf Smoking Frog jenen eigenartigen Nebel ins Gesicht gesprüht hatte.
    Dschingis erreichte ihn fast rechtzeitig. Der Baumkater stieß sich zu einem fauchenden Sturmangriff vom Boden ab, der Tylers Unterarm vielleicht eine Zehntelsekunde zu spät erreichte.
    Tyler drückte den verborgenen Knopf. Die beiden ›Parfümzerstäuber‹ im Aktenkoffer zerbarsten und gaben das binäre Nervengas frei, das sie unter einem Druck von mehreren tausend Atmosphären enthalten hatten. Getrennt waren die Komponenten harmlos gewesen und leicht mit Parfüm zu verwechseln; in der Kombination waren sie unfassbar tödlich, und als der Aktenkoffer mit einem heftigen Krachen zerplatzte, vermischten sie sich und breiteten sich mit einer immensen Druckwelle von Tyler aus.
    Dschingis erstarrte, zuckte einmal und stürzte einen Sekundenbruchteil früher zu Boden, als Tyler, die linke Hand von der Explosion des Aktenkoffers zerfetzt, neben ihm zusammenbrach. Harpers Finger beendete die Bewegung zum Panikknopf, dann strich die Todeswolke auch über ihn und Judson hinweg. Sie beugten den Rücken, öffneten in stiller Qual den Mund, dann fielen sie um, und der Zyklon des Todes breitete sich weiter aus.
    Lara und Berry gaben sich größte Mühe, trotz ihrer beiderseitigen Belustigung angemessen ernste Gesichter zu bewahren, während sie zu Berrys Sessel stolzierten. Sie hatten den Weg zur Hälfte zurückgelegt, als plötzlich das schrille Fauchen einer wütenden Baumkatze die Stille im Thronsaal zerriss.
    Sie fuhren zu dem Laut herum und sahen einen verschwommenen, cremefarben-grauen Fleck durch die Menge schießen. Im ersten Moment begriff Berry überhaupt nicht, was geschah. Doch Lara mochte noch nicht besonders gut sozialisiert sein, hatte aber noch immer die scharfen Sinne, die verbesserte Muskulatur und die blitzschnellen Reflexe der Schwätzerin, als die sie geboren worden war.
    Sie wusste nicht, was Dschingis zu seinem Handeln trieb, aber jeder Instinkt in ihr schrie: ›Gefahr!‹ Und wenn sie auch nicht wusste, welche Gabel sie bei einem formellen Diner für welchen Gang benutzte, sie wusste genau, was sie bei Gefahr unternahm.
    Sie vollendete ihre Drehung, streckte den rechten Arm aus, schlang ihn wie einen Python um Berrys Taille und riss das Mädchen hoch. Als Dschingis nur noch zwei Sprünge von Tyler entfernt war, sprintete Lara bereits zu der Tür, durch die sie den Thronsaal betreten hatten.
    Hinter sich hörte sie den scharfen Knall, mit
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