Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
und ihnen Torch für eine Hand voll Glasperlen verkaufen könnte!«
    Lara sah sie offensichtlich verwirrt an, und Berry seufzte. Lara und die anderen Amazonen gaben sich größte Mühe, aber es würden noch Jahre vergehen, bis sie auch nur ansatzweise die unzähligen Lücken in sozialer Kompetenz und allgemeinem Hintergrundwissen zu füllen begannen. Bei ihr war es schließlich genauso gewesen.
    »Schon gut, Lara«, sagte die Teenager-Königin. »So besonders witzig war es nun auch nicht. Ich meinte nur, weil Web mit dem Vertreter von Gouverneur Barregos beschäftigt ist, brauche ich jemanden, der ein bisschen verschlagener ist als ich und mir die Hand hält, wenn ich mit diesen Leuten ins Haifischbecken steige. Ich brauche jemanden, der mir sagt, was sie wirklich wollen, nicht nur, was sie zu wollen behaupten.«
    »Stell doch einfach klar, dass jeder, der betrügt, mit gebrochenem Hals nach Hause geht.« Lara zuckte mit den Schultern. »Anfangs verlierst du einen oder zwo, aber der Rest weiß dann Bescheid. Sollen Saburo und ich uns für dich darum kümmern?«
    Sie klang geradezu eilfertig, und Berry lachte auf. Saburo X war der ehemalige Killer des Ballroom, den Lara für sich ausgesucht hatte. Berry vermutete oft, dass Saburo noch immer nicht genau begriff, wie es dazu gekommen war, aber nach einem kurzen, vorsichtigen, halb ängstlichen, extrem ... direkten Umwerben beschwerte er sich nicht. Im Grunde war ihre Beziehung eine der unwahrscheinlichsten Partnerschaften in der Geschichte - der ehemalige Gensklave und Terrorist, wild verliebt in die ehemalige Schwätzerin, die direkt für Manpower gearbeitet hatte, ehe sie ihre mörderische Vergangenheit hinter sich ließ -, und dennoch, die Partnerschaft funktionierte unbestreitbar.
    »Der Gedanke an gebrochene Hälse hat natürlich eine gewisse charmante Einfachheit«, räumte Berry schließlich ein. »Leider geht das so nicht. Ich bin noch nicht sehr lange Königin, aber so viel weiß ich schon.«
    »Schade«, sagte Lara und blickte auf ihr Chrono. »Sie warten jetzt schon eine halbe Stunde«, bemerkte sie.
    »Ach, na schön!«, rief Berry. »Ich gehe - ich gehe ja schon!« Sie schüttelte den Kopf und schnitt ein Gesicht. »Eigentlich sollte man ja meinen, dass man sich als Königin wenigstens ein bisschen was herausnehmen darf, wenn der Vater schon ein halbes Dutzend Sonnensysteme weit weg ist!«

Kapitel 29
    Mit verschränkten Armen stand Harper S. Ferry im Thronsaal und beobachtete die etwa dreißig Personen, die dort warteten. Er wusste, dass er militärisch keine besonders gute Figur machte, aber das war ihm nur recht. Streng genommen hatten die Ex-Sklaven von Torch eine gewisse Manie, nicht gerade wie Zinnsoldaten auszusehen. Sie waren die ausgestoßenen Promenadenmischungen der Galaxis, und sie wollten nicht, dass irgendjemand - sie selbst eingeschlossen - das vergaß.
    Was nicht bedeutete, dass sie leichtfertig gewesen wären in ihren Pflichten.
    Harper zum Beispiel: Wenn ihn ein beiläufiger Zuschauer anblickte, sah er einen Mann Ende dreißig von recht durchschnittlichem Körperbau - vielleicht ein klein wenig drahtiger als die meisten - mit dunklem Haar und dunklen Augen, einem dunklen Teint und mit verhältnismäßig freundlichen Gesichtszügen. Dieser Zuschauer würde höchstwahrscheinlich nicht ahnen, dass Harper S. Ferry dem Audubon Ballroom als einer seiner besten Killer gedient hatte, seit er vierzehn Jahre alt geworden war. Tatsächlich hätte Harper sehr genau nachdenken - und wahrscheinlich sein Tagebuch zurate ziehen - müssen, wenn er hätte angeben sollen, wie viele Männer und Frauen er während seines Lebens getötet hatte.
    Nicht dass er bereute, was er getan hatte. Allerdings wurde ein Mann des Tötens müde, wenn es zu lange ging, selbst wenn es sich um den Abschaum wie Gensklavenhändler handelte, von dem er das Universum befreite. Männer und Frauen, die ein Vermögen verdient hatten, indem sie seit Jahrhunderten Millionen von Gensklaven wie Harper S. Ferry verkauften und systematisch missbrauchten und folterten. Wenn er eine andere Möglichkeit finden konnte, ihnen zu schaden, so hätte er sie genutzt. Aber von Anfang an hatte ihm der Gedanke gefallen, Manpower Incorporated einen gezackten, spitzen Pflock ins Auge zu stoßen, indem er das Leben eines immens liebenswerten jungen Mädchens schützte. Und so ungezwungen er auch wirkte, er ging absolut kein Risiko ein, was Berry Zilwickis Sicherheit betraf.
    Und nicht nur deswegen, weil
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher