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Jedi Quest 11 - Die letzte Machtprobe

Jedi Quest 11 - Die letzte Machtprobe

Titel: Jedi Quest 11 - Die letzte Machtprobe
Autoren: Jude Watson
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dem riesigen Hangar vor den beiden Kreuzern der Republik, die sie nach Korriban bringen würden. Sie teilten sich in zwei Teams: Siri, Obi-Wan und ihre beiden Padawane in einem Kreuzer und Soara und Ry-Gaul mit den Padawanen im anderen. Auf diese Weise würden die beiden besten Piloten der Gruppe - Anakin und Ry-Gaul - in je einem der Schiffe sitzen.
    Obi-Wan wünschte sich, es könnte anders sein. Er fand es nicht sonderlich klug, Anakin und Ferus zusammen in einen kleinen Kreuzer zu stecken, bevor sein Padawan sich abgekühlt hatte. Ihm blieb allerdings keine andere Wahl. Ab jetzt konnte jede Entscheidung, die sie trafen, folgenschwer sein. Es war absolut im Bereich des Möglichen, dass man sie unterwegs angreifen würde. Sie konnten jetzt nichts mehr als selbstverständlich annehmen.
    Obi-Wan studierte die anderen Jedi, während Anakin und Ry-Gaul ihre Kreuzer überprüften. Es war sechs Jahre her, dass sie gemeinsam auf einer Mission gewesen waren. Die letzten Jahre waren lang und hart gewesen und sie alle sahen konzentrierter aus, entschlossener, als in der Zeit vor ihrem Aufbruch zur Überwachung der Galaktischen Spiele.
    Obi-Wan wusste, dass Tru und Ry-Gaul auf einer Reihe höchst gefährlicher Missionen gewesen waren, und dass Soara und Darra erst kürzlich die Wirren eines dramatischen interplanetarischen Krieges erlebt hatten. Er erkannte die Veränderungen in den Padawanen - wie ihre Gesichter die
    Ernsthaftigkeit ihrer Aufgaben und die Dinge, die sie gesehen hatten, widerspiegelten. Er sah dieselbe Erkenntnis bei ihnen, der er am Ende seines Padawan-Daseins auch gegenüber gestanden hatte. Als Padawan trat man mit der Vorstellung in den Jedi-Orden ein, ein Leben der Dienstbarkeit und des Abenteuers zu führen, und man malte sich die kommenden Erfolge aus - nicht die Niederlagen. Die Tagträume über zukünftige Erfolge blieben eher undeutlich, wohingegen Niederlagen recht eindeutige Erlebnisse waren. Man konnte sie sich nicht schönfärben. Und mit den Jahren sammelte ein Jedi nicht nur Befriedigendes, sondern auch schmerzhafte Verluste. Dinge brannten sich in die Erinnerung, die man lieber nicht gesehen hätte. Der Weg der Jedi war viel komplizierter, als man es sich als Padawan erträumt hatte, als man den Griff seines Lichtschwerts poliert und sich danach gesehnt hatte, erwählt zu werden.
    Siri war schlanker geworden, wenn das überhaupt noch möglich war. Ihr Gesicht war kantiger geworden. Obi-Wan sah weniger Humor bei ihr und mehr Enttäuschung.
    Ry-Gauls graue Augen schienen noch blasser geworden zu sein, so als hätte das Erlebte die Farbe ausgebleicht. Sie waren jetzt beinahe weiß. Außerdem sprach er noch weniger als je zuvor. Als Obi-Wan ihn einmal darauf angesprochen hatte, hatte ihn der Jedi nur mit seinen mondfarbenen Augen angesehen und gesagt: »Es gibt weniger zu sagen.«
    Soara Antana hatte seltsamerweise eine sanftere, beinahe zärtliche Haltung gegenüber Darra eingenommen. Darra selbst schien noch die Alte zu sein, wenn auch die Ausgelassenheit, die in ihren außergewöhnlichen, rostbraunen Augen tanzte, hin und wieder einer düsteren Traurigkeit wich.
    Und was war mit ihm? Was dachten seine Jedi-Freunde von ihm? Er sah sein bärtiges Spiegelbild in der Sichtscheibe des Kreuzers neben ihm. Er war noch nicht alt. Er war jünger als Qui-Gon gewesen war, als er Obi-Wan als Padawan angenommen hatte. Und doch fühlte er sich alt. In seinen Knochen hatte sich eine merkwürdige Müdigkeit breit gemacht. Die Summe all der Anstrengungen, die er in dauernde Wachsamkeit investierte. In die Beobachtung. In die Erwartung auf etwas, das nie kommen würde.
    Sie alle spürten es. Eine Verdichtung der Dunklen Seite der Macht. Sie streckten die Hände aus und stemmten sich gegen die Dunkelheit und das Chaos. Sie waren müde und dabei hatten sie noch einen solch weiten Weg zu gehen.
    Und jetzt Anakin. Er musste sich auf Anakins Reife, auf seine charakterliche Integrität verlassen. Anakin würde ihm vergeben, dass er Ferus unterstützt hatte. Es war für Obi-Wan selbst schwierig gewesen anzuerkennen, dass Ferus der beste Kandidat war. Natürlich hatte er gewollt, dass Anakin auserwählt worden war, aber irgendetwas hatte ihn davon abgehalten sich dafür einzusetzen. Er hätte es niemals tun können in dieser Zeit, in der er spürte, dass jeder Fehler für die Jedi verhängnisvolle Folgen haben konnte.
    Anakin würde es im Lauf der Zeit akzeptieren. Obi-Wan war zuversichtlich, dass es so kommen würde,
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