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Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle

Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle

Titel: Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
Autoren: Jude Watson
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harten Leben befreite. Doch diese Vision war so echt. Er hatte das Gefühl, als könnte er es wirklich schaffen. Jetzt erkannte er den Unterschied zwischen einem Traum und einer Vision.
    Wer war diejenige, die unten weilt und ewig unten weilen würde?
    Anakin schüttelte den Kopf und beobachtete, wie kleine Wassertropfen auf seinem Unterarm landeten. Er war beunruhigt und müde. Die tägliche Schwimmpartie genügte nicht, um seine Gedanken zu ordnen und sein Herz zu beruhigen.
    Es war an der Zeit, Obi-Wan von der Vision zu erzählen.
    Auf Andara hatte Obi-Wan ihn zurechtgewiesen, weil er entgegen seiner Anweisung die Initiative ergriffen hatte. Anakin hatte gewusst, dass ein anderer Padawan, Ferus Olin, verschwunden war. Doch anstatt Obi-Wan das mitzuteilen, hatte er sich der Schülergruppe angeschlossen, über die er eigentlich hätte ermitteln sollen. Anakin hatte angenommen, dass er Ferus finden würde, wenn er die Mission fortführte. Doch Obi-Wan war anderer Meinung gewesen, als er das herausgefunden hatte. Anakin hatte ihn noch nie so wütend erlebt. Sein
    Meister war der Meinung gewesen, dass er die Basis ihres gegenseitigen Vertrauens verletzt hatte.
    Es hatte überhaupt keine Rolle mehr gespielt, dass Ferus gesund gefunden worden und dass die Mission ein Erfolg gewesen war.
    Auch der Rat der Jedi hatte dies nicht berücksichtigt. Anakin hatte vor dem versammelten Rat erscheinen und eine Rüge hinnehmen müssen. Für einen Padawan war dies eine ernste Angelegenheit. Obi-Wan und er hatten seitdem zwar wieder einige Missionen unternommen, doch es war nicht mehr so wie früher. Sie hatten einen gemeinsamen Rhythmus verloren, dessen Existenz Anakin sich nie sicher gewesen war - bis er ihn verloren hatte.
    Anakin zog mit einer Hand seine Tunika wieder an und kontaktierte mit dem Comlink in der anderen seinen Meister. Obi-Wan antwortete sofort.
    »Anakin hier. Ich muss mit Euch über etwas reden. Ich möchte Euch nicht stören, aber.«
    »Ich bin im Saal der Tausend Quellen.«
    »Dann werde ich in ein paar Minuten dort sein.«
    Anakin hängte seinen Comlink wieder an den Gürtel. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er sich das letzte Mal erlaubt hatte, mit seinem Meister zu frotzeln. Oder wann Obi-Wan das letzte Mal einen Scherz gemacht hatte. In letzter Zeit hatte er sich sogar gefragt, ob Obi-Wan ihn überhaupt noch als Padawan wollte. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein Meister von seinem
    Padawan trennen würde. Normalerweise passten die Paare gut zusammen, aber eben nicht immer. Für den Padawan war es keine Schande, wenn er einen Meister brauchte, der besser passte. Anakin jedoch würde es als Schande empfinden.
    Der Saal der Tausend Quellen war nicht weit vom See entfernt. Anakin folgte eilig dem mit Holzplanken belegten Weg. Illuminationsbänke an der Decke simulierten Sonnenlicht, das durch die grünen Blätter schien. Anakin wünschte, er könnte an diesen Ufern den Frieden finden, den die anderen Jedi dort fanden.
    Sein Meister saß mit geschlossenen Augen auf seiner Lieblingsbank. Er meditierte zweifellos oder lauschte dem Geräusch der Quellen, das oft mit dem zarten Läuten von Glöckchen verglichen wurde.
    Er ergriff das Wort, ohne die Augen zu öffnen. »Du hast aufgeregt geklungen.«
    Anakin setzte sich neben ihn. Obi-Wan öffnete die Augen und sah ihn eindringlich an. »Ich hatte eine Vision«, erklärte Anakin. »Ich hatte sie jetzt schon drei Mal und ich weiß nicht, was sie bedeuten soll.«
    »Visionen haben nicht immer einen Sinn«, sagte Obi-Wan und drehte sich zu Anakin um. »Erzähl mir darüber.«
    Anakin fasste den Inhalt der Vision, die ihn so beunruhigt hatte, kurz zusammen. Sie war ihm noch so deutlich im Sinn, dass er keinerlei Probleme hatte, sich an Details zu erinnern.
    »Diejenige, die unten weilt, wird ewig unten weilen«, murmelte Obi-Wan.
    »Wisst Ihr, was das bedeutet?«
    Obi-Wan gab keine Antwort. »Yoda sollte über diese Sache informiert werden.«
    »Informiert werden worüber, frage ich mich«, sagte Yoda und kam, auf seinen Gimer-Stock gestützt, zu ihnen herüber. »Um dich zu suchen, ich kam, Obi-Wan. Ein Problem vorzufinden nicht erwartet habe ich.«
    Obi-Wan lächelte und erhob sich. »Kein Problem. Eine Vision beunruhigt Anakin.«
    »Eine Vision, du sagst?« Yoda drehte sich leicht zur Seite und warf einen neugierigen Blick auf Anakin. Er ließ sich auf einem Felsen nieder und legte die Hände auf seinen Stock. Das tat er immer, wenn er
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