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Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle

Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle

Titel: Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
Autoren: Jude Watson
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Obi-Wan.
    Anakin nickte. Doch er verspürte eine Angst, die er nicht begriff. Selbst der Name des Planeten hatte ihm ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube verursacht. Normalerweise fand er eine Mission aufregend, ganz gleich wie schwierig oder gefährlich sie war. Doch jetzt wusste er, dass er nicht nach Mawan gehen wollte.

Kapitel 2

    Der Kreuzer der Republik flog tief über Mawans Hauptstadt Naatan dahin. Obi-Wan lehnte sich leicht nach vorn, um einen Blick aus dem Fenster des Cockpits werfen zu können. Vor allem das Netz der Energieversorgung wurde von den Gangsterbossen heiß umkämpft; es war immer wieder in Raubzügen und bei Übernahmen beschädigt worden. Nachts war das Netz abgeschaltet und die Stadt lag im Dunkeln. Sie ragte wie ein schwarzer Schatten aus der Nacht hervor.
    Obi-Wan war schon einmal in die Nacht von Naatan geflogen. Es lag Jahre zurück, noch vor dem Krieg. Man hatte die Stadt schon aus vielen Kilometern Entfernung aus dem All leuchten sehen. Die Mawaner mochten sanfte Farben, mit denen sie das harte Licht ihrer Welt etwas milderten. Sie setzten zart rot leuchtende Lichter ein, um nachts ihre Straßen und Plätze zu beleuchten, und so hatte die Stadt, aus der Luft betrachtet, wie ein seltenes pinkfarbenes Juwel gefunkelt.
    Er hatte seine Besuche in Naatan immer genossen. Die Stadt war ein blühendes kosmopolitisches Zentrum gewesen, ein wichtiger Zwischenstopp auf der Hauptraumstraße zum Galaktischen Kern. Der Reichtum der Hauptstadt hatte sich in ihren Parks, Bibliotheken und Schulen widergespiegelt.
    Doch als sie tiefer kamen und sich in eine leere Luftstraße einordneten, konnte Obi-Wan sehen, dass diese Parks jetzt nur noch schwarze Löcher in der Landschaft waren, wie klaffende Wunden. Die Schulen lagen in Trümmern und die Bibliotheken waren dem Erdboden gleichgemacht. Er sah eingeschlagene Fenster, verbogene Tore, halb zerstörte Cafes. Verlassene Gleiter standen in den Straßen. Wo Obi-Wan auch hinsah, er fand nichts als Verwüstung. Es war nicht nur die Zerstörung, sondern auch das, was sie repräsentierte: die Erinnerung an ein Leben, das die Bewohner in einer angenehmen Umgebung gelebt hatten. Jetzt waren diese Bewohner zu einem Dasein im Untergrund verdammt und das Böse hatte die Leere gefüllt, die zurückgeblieben war.
    »Alle in den Untergrund abgewandert«, sagte Euraana Fall. »Die Einzigen, die noch oben leben, gehören zu den Gangsterbanden.« Euraana war eine Eingeborene von Mawan und hatte die für ihre Spezies typische blasse Haut und deutlich sichtbare blaue Adern. Mawaner hatten zwei Herzen und die Adern lagen dicht unter der Haut, was auf dem Planeten als Symbol für Schönheit galt. Euraanas Trauer zeigte sich in ihren schimmernden grauen Augen, doch ihre Stimme zitterte nicht. »Die meisten Bürger leben in den Versorgungstunnels. Vor der Großen Säuberung - so nennen die Mawaner den Bürgerkrieg - wurden all unsere Waren in unterirdischen Tunnels transportiert und mit Luftdruck an die Oberfläche gehoben. Dort unten befinden sich auch unsere Rechenzentralen und Kontrolleinheiten. Das hat die Stadt so angenehm gemacht. Für eine solch große Stadt hatten wir recht wenig Verkehr.«
    »Ja, es war wunderbar, in der Stadt spazieren zu gehen«, sagte Obi-Wan, als der Kreuzer zur Landung ansetzte. »In Euren Cafes wurde immer viel diskutiert und musiziert.«
    »Und in unseren Parks erklang das Lachen unserer Kinder«, sagte Euraana, als sie den Blick über die Stadt schweifen ließ. »Alles dahin.« Sie deutete auf einen Punkt in der Ferne. »Dort ist das Viertel, in dem der Verbrecherfürst Striker herrscht. Er wird wegen der gleichnamigen Projektilpistolen so genannt, die seine Bande beim ersten Raubzug einsetzte. Striker sind keine besonders fortschrittlichen Waffen, aber er hat damit den Kampf gewonnen. Jetzt sind seine Schergen natürlich besser bewaffnet. Man sagt Striker nach, dass er von allen Gangsterbossen die beste Bewaffnung besitzt.«
    Obi-Wan beugte sich nach vorn und nahm das Viertel in Augenschein, das Euraana genannt hatte. An Pfählen hingen grell blau und grün leuchtende Lampen und tauchten die Gegend in ein bedrohliches Licht. Halb zerfallene Gebäude waren mit bunten Plastoid-Materialien notdürftig repariert worden; das grellfarbene Material bildete einen krassen Kontrast zum polierten Stein der alten Gebäude. Auf den Straßen des Viertels waren einige wenige Wesen zu sehen, die in den modernsten Gleitern mit frischer Lackierung und
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