Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi Quest 02 - Der Weg des Padawan

Jedi Quest 02 - Der Weg des Padawan

Titel: Jedi Quest 02 - Der Weg des Padawan
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
Sonnenaufgang morgen früh gebeten. Also geh etwas schlafen. Wenn ich dich morgen auch nur einmal gähnen sehe, werde ich dir verbieten, überhaupt noch einmal den Tempel zu verlassen.«

Kapitel 3

    Am nächsten Morgen ging Obi-Wan zu Anakins Unterkunft. Er wusste, dass Anakin zu genau dem Zeitpunkt fertig sein würde, den er ihm genannt hatte. Anakin mochte vielleicht die Regeln etwas verbiegen, doch er wusste, wann es darauf ankam.
    Anakin wartete bereits vor der Tür in einer frischen Tunika. Sein Gesicht strahlte im Dämmerlicht geradezu vor Erwartung. Die Leuchtstäbe in den Korridoren waren um diese Uhrzeit abgedunkelt, um den Tempelräumen eine meditative Atmosphäre zu verleihen. Die meisten Jedi schliefen oder meditierten.
    Anakin ging neben seinem Meister her. Obi-Wan wusste, dass sein Padawan wegen der gestrigen Nacht auf eine Zurechtweisung wartete, doch der Jedi-Meister war bereits mit der nächsten Sache beschäftigt. Der Anblick von Anakin gemeinsam mit Tru hatte ihn aufgewühlt. Die beiden jungen Padawane hatten einen konspirativen Blick ausgetauscht und anstatt irritiert zu sein, hatte Obi-Wan sich darüber gefreut -was er Anakin natürlich niemals sagen würde. Vielleicht hatte Anakin eine Freundschaft geschlossen?
    Obi-Wan war außerdem froh darüber, dass Anakin selbstständig nachdachte. Das würde ihm in den ihm bevorstehenden Jahren als Jedi-Ritter sehr helfen. Sein Padawan musste Zusammenarbeit und die Hingabe an das Allgemeinwohl lernen, dem sich der Jedi-Orden widmete.
    Anakin wusste nicht, wie man seine eigenen Bedürfnisse und Begehren zurückstellte, um zu dienen. Wie bringt man jemandem Loyalität und Selbstaufopferung bei?, fragte sich Obi-Wan im Stillen. War das überhaupt etwas, was man lernen konnte?
    Die Mission wird es ihm beibringen, wenn ich es nicht kann.
    Schon wieder Qui-Gons Worte. Obi-Wan hatte im Laufe der Zeit erkannt, dass Qui-Gon ihn nicht nur auf seine Zukunft als Jedi-Ritter vorbereitet hatte, sondern auch auf die als Meister. Er hatte ihn oft über seine Gedanken ins Vertrauen gezogen, auch über seine eigenen Zweifel daran, ob er ein guter Meister war. Qui-Gons Ratschläge kamen Obi-Wan oft in den Sinn; sie beruhigten ihn und halfen ihm, seine eigene Mitte wieder zu finden, so wie es Qui-Gon selbst immer wieder getan hatte.
    In all den Jahren nach Qui-Gons tragischem Tod hatte Obi-Wan gelernt, dass selbst tiefster Schmerz nicht nur Sorgen, sondern auch Frieden hinterlassen konnte. Das war eine der wichtigsten Lektionen, die er in seinem Leben gelernt hatte.
    »Ihr denkt an Qui-Gon.« Anakins Stimme klang sanft.
    Obi-Wan drehte sich verblüfft zu seinem Padawan um. »Woher weißt du das?«
    »Euer Gesicht«, sagte Anakin und zuckte mit den Schultern. »Es verändert sich. In Euch löst sich irgendein Knoten. Etwas beruhigt sich. Ich sehe jedes Mal, wie es geschieht.«
    »Beobachte nicht so genau«, sagte Obi-Wan mit einem sanften Lächeln.
    »Jetzt denkt Ihr überhaupt nicht an ihn«, gab Anakin zurück. Sein Blick war voller Missfallen. »Der Knoten ist wieder da.«
    »Und du hast ihn geknotet«, sagte Obi-Wan, als er die Tür zum Ratssaal öffnete.
    Es waren noch nicht alle Ratsmitglieder anwesend. Nur Yoda und Mace Windu waren da; sie standen am Fenster und unterhielten sich leise. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und draußen glitzerten noch immer die Lichter von Coruscant. Ein paar Lufttaxis bahnten sich ihren Weg entlang der Luftstraßen. In vielleicht einer Stunde würden diese Straßen voller Verkehr sein.
    Obi-Wan war überrascht, noch zwei andere Jedi-Ritter mit ihren Padawanen im Raum vorzufinden. Diese Mission würde offensichtlich etwas größer werden. Er verneigte sich knapp vor Ry-Gaul und Soara Antana. Ry-Gauls Padawan war natürlich Tru Veld, Anakins Begleiter von gestern Abend. Der große, elegante Meister überragte seinen Padawan um einiges. Obi-Wan kannte Ry-Gaul nicht sonderlich gut, aber er kannte seinen Ruf. Er war ein bedachter, schweigsamer Jedi, der überall für sein umfangreiches Wissen über die Galaxis respektiert wurde. Soara Antana war eine Legende. Ihre Lichtschwert-Künste hatten sie schon als junges Mädchen zu etwas Besonderem gemacht. Wie Obi-Wan war sie erst kürzlich zur Jedi-Ritterin ernannt worden. Ihr Padawan, Darra Thel-Tanis, war so alt wie Anakin. Sie war ein schlankes Mädchen mit lebhaften Augen und stand neben der muskulösen Soara.
    Jetzt kamen die restlichen Mitglieder des Rates der Jedi herein und nahmen ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher