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Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung

Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung

Titel: Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
Autoren: Jude Watson
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darauf warteten, dass das Essen aufgetragen wurde, sahen sich Obi-Wan und Qui-Gon in der kleinen Wohnung um. Sie war ebenso zweckmäßig wie bequem möbliert, verriet aber nichts über die Bewohner. Sie erinnerte Obi-Wan an die sterilen Zimmer, die Reisende auf Coruscant mieten konnten. Da so viele verschiedene Spezies durchreisten, waren diese Unterkünfte einfach nur sauber und ordentlich.
    »Ist Grath abends oft nicht zu Hause?«, fragte Qui-Gon. »Es muss doch schade sein, die letzte Mahlzeit des Tages nicht gemeinsam einnehmen zu können.«
    Obi-Wan wusste, dass Qui-Gon auch nach Zeichen emotionaler Bindungen in der Familie suchte.
    »Es ist eine Ehre, zu arbeiten«, sagte Chairman Port angespannt.
    Seine Frau nickte. »Möge er morgen so produktiv sein wie heute«, sagte sie.
    Qui-Gon und Obi-Wan tauschten Blicke aus, als sich wieder Schweigen am Tisch ausbreitete.
    Obi-Wan kaute auf einem besonders zähen und geschmacklosen Stück des ohnehin nicht identifizierbaren Essens herum. »Was unternehmt Ihr abends, um Euch zu entspannen?«, fragte er in der Hoffnung, doch noch eine Konversation in Gang bringen zu können. Obwohl er das Gefühl hatte, dass das ein sinnloses Unterfangen war, war er doch der Meinung, dass er es immerhin versuchen sollte.
    Bryn sah mit einem konsternierten Gesichtsausdruck von ihrem Essen auf. »Wir lesen Anleitungen, um unsere Arbeit zu verbessern«, gab sie zurück, als wäre das selbstverständlich.
    Obi-Wan fragte sich plötzlich, ob Grath vielleicht absichtlich abends arbeitete, um nicht am Abendessen teilnehmen zu müssen. Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass die jungen Leute auf Vorzyd 4 ebenso arbeitssüchtig waren wie ihre Eltern. In mancher Hinsicht, so dachte er, war das Leben hier dem Leben im Jedi-Tempel sehr ähnlich. Dort gaben sich Kinder wie Erwachsene vollkommen dem Studium der Macht hin. Der Weg der Jedi war natürlich faszinierender als alles andere, was Obi-Wan jemals in seinem Leben zuvor gesehen hatte. Doch auch Obi-Wan musste zugeben, dass er sich manchmal etwas Freizeit wünschte - eine Pause.
    Als er von seiner Schüssel aufsah, bemerkte er, dass Qui-Gon ihn anstarrte. Obi-Wan spürte, wie er errötete.
    Er hatte schon oft das Gefühl gehabt, als könnte Qui-Gon seine Gedanken lesen; er hoffte, dass es gerade jetzt nicht der Fall gewesen war.
    Ja, Obi-Wan war in letzter Zeit frustriert gewesen. Doch das bedeutete nicht, dass er den Weg der Jedi verlassen wollte. Er hatte es schon einmal getan und das hatte sich als der größte Fehler seines Lebens herausgestellt. Und doch gab es Zeiten -vor allem wenn er das Gefühl hatte, nicht voranzukommen -, in denen er sich fragte, wohin ihn all seine harte Arbeit führen würde.

Kapitel 4

    Chairman Port führte die Jedi zu einem Gebäude nicht weit von seiner Wohnung. »Das ist unser Gebäude für Ruheständler«, sagte er. »Meine Mutter lebte hier, nachdem sie nicht mehr arbeitete. Jetzt ist sie tot. Das Zimmer ist frei.« Seiner Stimme waren keinerlei Emotionen zu entnehmen.
    »Es tut mir Leid zu hören, dass Eure Mutter verstorben ist«, sagte Qui-Gon sanft. »Ist es lange her?«
    »Einen Monat«, gab Port zurück.
    Qui-Gon fiel auf, dass die Antennen von Chairman Port leicht zitterten. »Es ist nicht einfach, einen Elternteil zu verlieren.«
    »Arbeiter leben ohne Arbeit nicht lange«, gab Port mit fester Stimme zurück. Aber er blieb zögernd vor dem Gebäude der Ruheständler stehen, so als wollte er nicht hineingehen. »Zweiter Stock«, sagte er. »Die dritte Tür links.«
    Er drückte Qui-Gon einen Schlüsselpass mit einem Zugangscode in die Hand und wandte sich zum Gehen. »Morgen werden wir Vorzyd 5 kontaktieren. Die Arbeit muss weitergehen.«
    Als sich die Tür hinter ihnen schloss, hörte Qui-Gon im Korridor ein Tappen. In alle Richtungen erstreckten sich Korridore mit vielen Türen. Zu ihrer Linken mühte sich jemand mit einer Gehhilfe ab. Er winkte, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Es war ein alter Vorzydianer.
    »An die Arbeit«, rief er mit rauer Stimme. »Ist der Shuttle da? An die Arbeit.« Obi-Wan wollte auf die gekrümmte Gestalt zugehen, doch Qui-Gon legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn davon abzuhalten. Der Vorzydianer drehte sich um und ging, noch immer murmelnd, in die andere Richtung davon. Er hatte gar nicht mit ihnen gesprochen. Er sprach vor sich hin und Qui-Gon wusste, dass sie nichts für ihn tun konnten.
    Das Zimmer von Ports Mutter war ebenso dunkel wie der Rest des
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