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Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Titel: Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten
Autoren: Jude Watson
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mich, meine Kinder. Und erinnert euch daran, was ich unter den Daan erleiden musste. Wenn ich sterbe, hebt meine Waffe auf und rächt mich, so wie ich meine Familie gerächt habe.«
    Schlagartig verschwand das Hologramm.
    »Ich glaube kaum, dass er es geschafft hat«, sagte Obi-Wan. Er bückte sich zu einer Steinmarkierung hinab. »Er starb in diesem Kampf.«
    Qui-Gon ging an der Markierung vorbei und kam zur nächsten. Eine große, goldene Kugel war an eine Säule daneben montiert. Er legte seine Hand darauf. Sofort erschien wie ein Geist ein zweites Hologramm auf dem zugehörigen Marker.
    »Ich muss das erste Bild ausgelöst haben, als ich gestolpert bin«, sagte Obi-Wan.
    Das zweite Hologramm zeigte eine Frau. Ihr Gewand war zerrissen und schmutzig, ihre Haare zusammengesteckt. Sie hielt einen Elektro-Pike in der Hand und hatte einen Blaster an die Hüfte geschnallt.
    »Ich bin Pinani, die Witwe von Quintama, Tochter der großen Helden Bicha und Tiraca. Heute Nacht marschieren wir auf die Stadt Bin, um den Kampf um Zehava zu rächen. Unsere Vorräte sind aufgebraucht. Wir haben kaum noch Waffen. Die meisten von uns starben in dem glorreichen Kampf, um unsere geliebte Stadt den skrupellosen Daan wieder zu entreißen. Es besteht keine Chance, dass unser Kampf Erfolg hat, dennoch werden wir für Gerechtigkeit und Vergeltung gegen den Feind kämpfen, der uns unterdrückt. Mein Gatte starb vor meinen Augen. Mein Vater und meine Mutter starben, als die Daan in unsere Stadt einmarschierten, sie zusammentrieben und umbrachten. Deswegen sage ich euch, meinen Kindern Renei und Wunana, vergesst uns nicht. Kämpft weiter. Rächt dieses furchtbare Unrecht. Ich werde tapfer sterben. Ich sterbe für euch.«
    Das Hologramm erlosch. Obi-Wan ging zur nächsten Markierung. »Renei und Wunana starben nur drei Jahre später im zweiundzwanzigsten Kampf um Zehava«, sagte er. »Sie waren kaum älter als ich.«
    Er wandte sich um und blickte Qui-Gon in die Augen. »Was für ein Ort ist das?«, fragte er.
    »Ein Mausoleum«, erklärte Qui-Gon. »Eine Gedenkstätte für die Toten. Aber hier auf Melida/Daan bleiben die Erinnerungen wach. Schau.« Qui-Gon zeigte auf verschiedene Gaben, die sie jetzt auf Stufen vor den Säulen aufgestapelt sahen. Die Blumen waren frisch, Kästchen mit Samen und Tassen mit Wasser frisch gefüllt.
    Sie gingen die Korridore entlang, vorbei an Reihen über Reihen von Gräbern, aktivierten Hologramm für Hologramm. Der riesige, hallenartige Raum füllte sich mit den Stimmen der Toten. Sie sahen Generationen, die ihre Geschichten über Blutvergießen und Vergeltung erzählten. Sie hörten Geschichten von ganzen Dörfern, deren Bewohner ausgehungert und abgeschlachtet und von Kindern, die aus den Armen ihrer Mütter gerissen worden waren, von Massenexekutionen, Gewaltmärschen, die in Leid und noch mehr Tod endeten.
    »Die Daan scheinen ein sehr blutrünstiges Volk zu sein«, bemerkte Obi-Wan. Die Erzählungen von Leid und Pein hatten ihn getroffen wie der wachsende Schmerz einer tiefen Wunde.
    »Wir sind in einem Melida-Mausoleum«, antwortete Qui-Gon. »Ich würde gern wissen, was die Daan zu sagen haben.«
    »Es gibt so viele Tote«, bemerkte Obi-Wan. »Aber keinen klar ersichtlichen Grund, warum sie kämpfen. Ein Kampf folgt auf den anderen und jeder wird geführt, um den vorhergehenden zu rächen. Worum ging es denn eigentlich?«
    »Vielleicht haben sie es vergessen«, sagte Qui-Gon. »Der Hass ist ihnen in die Wiege gelegt. Jetzt kämpfen sie um jeden Meter Territorium, oder um ein Unrecht zu rächen, das vor hundert Jahren geschah.«
    Obi-Wan zitterte. Die feuchte, kalte Luft drang in seinen Körper ein. Er fühlte sich vom Rest der Galaxis abgeschnitten. Seine Welt war auf diesen schwarzen, schattenhaften Ort voller Blut, Rache und Tod zusammengeschrumpft. »Unsere Mission hier hat noch nicht einmal begonnen und schon habe ich genug Leid für ein ganzes Leben gesehen.«
    Qui-Gons Blick war traurig. »Es gibt ein paar Welten, denen es gelingt, den Frieden jahrhundertelang zu halten, Padawan. Doch ich fürchte, sehr viele haben furchtbare Kriege gesehen, die tiefe Narben in der Erinnerung jeder Generation hinterlassen. So war es schon immer.«
    »Nun, ich habe für heute genug gesehen«, erklärte Obi-Wan. »Lasst uns einen Ausgang suchen.«
    Sie gingen jetzt schnell, hasteten an den Markierungen vorbei und suchten nach einem Ausgang. Irgendwann sahen sie ein helles Rechteck vor sich. Es war eine Tür aus
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