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Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck

Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck

Titel: Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck
Autoren: Anselm Grün
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im Augenblick zu sein, anstatt immer wieder neu allen Vergnügungen nachzulaufen, die er erhaschen kann, um genug zu haben. Seinem Herzen und seiner Sehnsucht wird das nie ganz genügen.
     
    E
ntscheidend ist nicht
wie lange ich lebe,
was ich alles leisten
und vorweisen kann.
Entscheidend ist,
dass ich mein Herz öffne
und mit weitem Herzen
jeden Augenblick
lebe.
     
    D
ie Zeit ist nicht ein knappes Gut, das der Mensch möglichst ausnutzen muss, sondern der Ort, an dem der Mensch mit Gott eins wird. Wer ganz im Augenblick ist, für den erfüllt sich die Zeit, der wird von Gott erfüllt, der wird eins mit sich und mit Gott, für den steht die Zeit still.

7.
Innehalten –
was du ersehnst,
ist schon in dir
    M
eist hetzen wir.
Aber wohin?

    Viele Menschen meinen,
hinter dem Glück herzulaufen
und laufen ihm auf diese Weise gerade davon.
Das Glück ist in uns.
Zu rennen und sich abzuhetzen
bringt nichts.
Es bleibt uns nur eines:
stehen zu bleiben
und uns mit dem anzufreunden,
was in uns ist.
     
    N
atürlich gibt es immer etwas zu tun. Aber wenn du dich nicht selbst begrenzt und den Zeitpunkt festlegst, an dem du aufhörst, wirst du nie das Gefühl haben, selbst zu leben. Du wirst gelebt. Begrenze die Zeit der Arbeit, damit es deine Zeit bleibt. Sonst wirst du zum Sklaven der Zeit. Und du kommst nie zu einem Ende.
     
    S
tehen bleiben, still werden, ist die Voraussetzung, dass sich das Trübe in uns klärt, dass der Nebel sich auflöst und wir klar erkennen, was ist. Und erst wenn das Innere klar wird, finden wir Ruhe in uns selbst, können wir es bei uns selbst aushalten. In seiner Mitte ruhen, das ist die Voraussetzung auch für die äußere Ruhe.
     
    J
eder Tag braucht Freiräume, Unterbrechungen und Pausen. Solche Freiräume lassen deine Seele atmen. In dieser Freiheit kannst du dich dann wieder bewusster auf die Arbeit und auf die Menschen einlassen, mit denen du heute zu tun hast.
     
    R
ituale sind eine Möglichkeit, zu seiner Mitte zu kommen. Im Ritual halte ich inne. Rituale sind immer etwas Handfestes. Ich nehme etwas in die Hand. Ich zünde eine Kerze an. Ich mache eine Gebärde. Ich setze mich hin, um ein Buch zu lesen. Oder ich schweige einige Augenblicke. Ich meditiere. Die Rituale geben mir das Gefühl, dass die Zeit mir gehört. Sie geben am Morgen dem Tag ein anderes Gepräge. Ich spüre nicht die Last der Zeit, sondern ihr Geheimnis. Nicht die Zeit überfällt und bestimmt mich, sondern ich forme und präge sie. Ich nehme mir ein Stück Zeit, um dem Terror der mich aussaugenden Zeitansprüche zu entrinnen.
     
    R
ituale sind Augenblicke, in denen ich ganz bei mir bin. Sie sind Tabuzonen, ein Schutzraum, zu dem die Menschen mit ihren Erwartungen keinen Zutritt haben. Sie geben mir das Gefühl, dass ich selbst lebe, anstatt gelebt zu werden.
     
    Die Rituale brauchen nicht viel Zeit. Aber sie sind Haltepunkte während der Zeit. Während des Rituals steht die Zeit still. Da hört die Zweckbestimmung der Zeit auf.
     
    Ich gönne mir das Ritual.
Ich komme mit mir in Berührung.
Ich kann aufatmen.
     
    W
er meint, er müsse immer schneller werden, wird letztlich von der Angst getrieben. Die Angst ist die Triebfeder der Beschleunigung. Wer Angst hat, kann nicht stehen bleiben. Er kann nicht warten. Er kann nicht zuschauen. Er muss alles selbst in die Hand nehmen, weil er meint, sonst würden sich die Dinge seiner Hand entziehen.
     
    V
iele Leute stopfen auch den Sonntag mit Aktivitäten zu. Sie verfälschen damit den Sinn des Sonntags, an dem wir uns bewusst abgrenzen von anderen und den Aufgaben und Erwartungen, die uns von außen angetragen werden. Wenn alle Zeiten gleich sind, werden sie gleich sinnlos. Wenn der Sonntag wie der Alltag wird, wird auch der Alltag seines Sinns entleert.
     
    W
ie die Woche vom Sonntag, so ist das Jahr von Festen durchbrochen. Feste geben der Zeit ein immer anderes Gepräge. Die Feste erinnern die Menschen an die Urzeit, an die ursprünglich heilige Zeit und schenken ihnen Anteil daran. Die Feste sind eine Erneuerung der Zeit aus dem Ursprung heraus. Die verbrauchte Zeit bekommt wieder ihre Frische, indem die heilige Zeit in unsere vergängliche Zeit einbricht.
     
    Am Fest wird mitten in der Zeit das Ewige erfahrbar. Es gibt der Zeit, die ausgenutzt wird, eine andere Qualität.
Feste sind Freizonen, zweckfreie Zeiten. Das Fest deutet den Alltag von einer anderen Warte aus.
In der heiligen Zeit des Festes ahnen wir, was Zeit eigentlich bedeutet: Sie ist der uns von Gott
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