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Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer!
Autoren: Jackie Merritt
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darauf, um sich von Carlys langen Beinen und ihrer beeindruckenden Figur abzulenken, die sich in den schmalen Jeans und dem rot-weiß gestreiften Hemd nur zu deutlich abzeichnete.
    “Ich räume Ihr Gepäck etwas beiseite”, erklärte er. “Und dann begleite ich Sie ins Haus. Meine Männer bringen Ihre Koffer später nach.”
    Carly wollte protestieren, dass er sie nicht zu begleiten brauche, da sie sich hier auskenne. Doch sie besann sich und murmelte: “Ja, danke.” Es war nicht Banyons Schuld, dass er sie durcheinanderbrachte, und auch ihr Vater konnte nichts dafür. Wahrscheinlich hatte der nicht einmal bemerkt, dass sein Verwalter so sexy war.
    Und offenbar stellte sie für Jake genauso eine Überraschung dar. Eine äußerst unangenehme Situation. Sie wusste von dem Blockhaus der Belegschaft und dass Jake als Einziger im Haupthaus wohnte. Sie wusste vom Küchenhaus und dass die Männer in der angrenzenden Kantine aßen. Ihr Vater hatte das Thema angesprochen und ihr die Wahl gelassen, zusammen mit den Männern zu speisen oder aber allein im Haus.
    “Spann einmal richtig aus und lass es dir gut gehen, Honey”, hatte er abschließend gesagt.
    Carly betrachtete die grünen Felder, die sich meilenweit in jede Richtung erstreckten, und die hohen Gipfel am Horizont. Nach einem schöneren Ort zum Ausspannen müsste man gewiss lange suchen, aber sie würde wohl leichter Entspannung finden, wenn Banyon zwanzig Jahre älter, kahlköpfig und krummbeinig wäre.
    Sie zog die Brauen zusammen und dachte über ihre unerwartete und extrem unerwünschte körperliche Reaktion auf Jake Banyon nach. Von Männern sollte sie doch wirklich vorerst genug haben. Die emotionalen Wunden aus ihrer albtraumhaften Ehe waren kaum vernarbt, und der Gedanke an einen Flirt jagte ihr einen Schauer über den Rücken. All diese Lügen, zu denen Männer griffen, um bei Frauen an ihr Ziel zu gelangen. Danach zeigten die Kerle dann ihr wahres Gesicht.
    Seufzend sah sie zu Banyon hinüber und beschloss, diesen Mann nie merken zu lassen, wie anziehend sie ihn fand. Er schüttelte dem Piloten gerade die Hand und kam nun wieder auf sie zu.
    “Wollen wir jetzt ins Haus gehen?”
    “Okay.” Sie sah ihn nicht an und setzte sich mechanisch in Bewegung. Der startende Helikopter wirbelte ihr Haar durcheinander. Während sie es glatt strich, riskierte sie einen Blick in Banyons Richtung. “Ich hoffe, mein Besuch ist Ihnen nicht allzu lästig. Ich werde Ihnen möglichst aus dem Weg gehen.”
    “Machen Sie sich darüber keine Gedanken”, antwortete Jake und dachte: Kann sie das überhaupt – sich selbst beschäftigen und mir nicht auf die Nerven gehen? Auf jeden Fall würde das Leben auf der Ranch durch ihre Gegenwart anders werden.
    Aber das hatte er vorher gewusst. Was er nicht erwartet hatte, war das Herzklopfen, die trockene Kehle, der ganze Aufruhr in seinem Körper, den diese Frau auslöste. Nicht, dass es ihm direkt unangenehm war. Doch sie war Stuarts Tochter, verflixt! Selbst wenn er ein Frauenheld wäre – so wie einst –, würde er die Tochter seines Chefs nicht anrühren. Das wäre ja geradezu eine Beleidigung seines Arbeitgebers.
    Stattdessen sollte er sich eher verpflichtet fühlen, Stuarts Tochter freundlich entgegenzukommen. “Sie fallen mir nicht lästig, und ich hoffe sehr, dass Sie sich hier wohlfühlen.”
    Carly glaubte Jake kein Wort. Er klang, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Vermutlich hatte ihr Vater ihn sanft unter Druck gesetzt.
    “Wie war Ihre Reise?”, erkundigte er sich höflich.
    Eine nichtssagende Frage, aber sie zeigte, dass er sich Mühe gab.
    “Lang”, gab sie trocken zurück, fügte jedoch hinzu: “Aber der Flug mit dem Hubschrauber war herrlich. Und da möchte ich Sie gleich etwas fragen. Ich habe aus der Luft zwei Reiter gesehen, die offenbar ein anderes Pferd verfolgten. Um was ging es dabei?”
    Jake blieb abrupt stehen und starrte sie an. “War das andere Pferd schwarz?”
    Was für eine merkwürdige Reaktion auf eine schlichte Frage, dachte Carly. “Ja, kohlschwarz, und es war eins der schönsten Tiere, das ich je zu Gesicht bekommen habe.”
    “Dieser verfluchte Hengst!” Jakes Augen sprühten Blitze. “Er wird immer frecher. Ich hoffe, die beiden haben ihn eingefangen.”
    “Was?”, fragte Carly verwirrt. “Ist er ausgebrochen?”
    “Ach wo! Er gehört gar nicht zur Ranch. Er scheint überhaupt niemandem zu gehören. Er ist ein Wildpferd, und er stiehlt unsere Stuten.”
    Carly
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