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Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer!
Autoren: Jackie Merritt
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Sie dort jederzeit willkommen, aber die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Übrigens wird Barney, unser Koch, die Essensglocke in …”, er sah auf seine Uhr, “… in einer Viertelstunde läuten.”
    “Mein Vater hat mich schon darauf hingewiesen. Danke für Ihre Umsicht.” Der Dank war ein automatischer Reflex. In Wahrheit hatte Carly Banyon gut durchschaut. Er ertrug ihre Anwesenheit nur, weil sie die Tochter seines Chefs war. Seine Versicherung, sie würde überhaupt nicht stören, war eine glatte Lüge. Er wollte sie am liebsten wieder loswerden und versuchte natürlich, das zu verbergen.
    “Gern geschehen. Und noch etwas. In der Garage steht ein Wagen, den Sie benutzen können. Der Schlüssel hängt an einem Haken in der Küche, Sie werden ihn sofort finden und …”
    “Ist es Ihr Wagen?”
    “Nein, Ihrer. Ich meine, Ihr Vater hat ihn gekauft und …”
    Erneut fiel sie ihm ins Wort. “Dann gehört er zur Ranch. Ich werde ihn gern ausleihen, aber unter einer Bedingung. Wenn Sie das Auto brauchen, sagen Sie es mir, damit ich nicht einfach wegfahre und Sie womöglich in Verlegenheit bringe.”
    Jake war etwas verwirrt. Vielleicht war sie doch nicht so launisch und verantwortungslos. Ihre Einstellung zu dem Wagen war vernünftig und rücksichtsvoll, obwohl er das Fahrzeug selten benutzte und sie es praktisch die ganze Zeit für sich haben konnte.
    “Das war eigentlich alles”, schloss er lahm. “Wir sehen uns später.”
    Hoffentlich heute nicht mehr, dachte Carly. Da genügend Lebensmittel im Haus waren, würde sie sich selbst etwas zu essen machen und allein bleiben. Sie war nicht in der Stimmung, mit einer Gruppe fremder Menschen zu essen, schon gar nicht mit fremden Männern. Überhaupt ging sie Männern mittlerweile aus dem Weg. Ihr Exmann hatte ihr das Flirten gründlich verleidet, und sollte jemand auf der Ranch sich irgendwelche Freiheiten herausnehmen, würde sie ihn prompt ohrfeigen.
    Sie schloss die Tür hinter Jake und trat ans Fenster. Sie mochte den Verwalter zwar nicht, aber am Zustand der Ranch, soweit sie das bisher beurteilen konnte, war nichts auszusetzen. Ganz im Gegensatz zum Haus, das vor allem einmal grundlegend geputzt werden musste.
    Dafür war die Umgebung umso schöner, friedlich und landschaftlich reizvoll. Vermutlich hatte ihr Vater recht gehabt, ihr diesen Besuch nahezulegen. Unvermittelt beschleunigte sich ihr Puls. So abgelegen der Ort auch schien, hatte er doch seine aufregenden Seiten. Da war zunächst der wilde Hengst. Hatte sie Banyon deutlich genug klargemacht, dass weder er noch einer seiner Männer das Tier erschießen sollten?
    Von Neuem erregt, sagte sich Carly, dass sie keine Ruhe finden würde, solange sie keine klare Zusage von Banyon hatte. Allein der Gedanke, ein vollkommen gesundes Pferd zu töten, brachte sie in Rage.
    Sie verließ ihr Schlafzimmer und klopfte laut an Jakes Tür. Eine Minute später machte er auf, und sie erschrak, als er tropfnass, nur mit einem Handtuch um die Hüften, vor ihr stand.
    Ihr Mut schwand. Sie hätte sich denken können, dass er vor dem Essen duschen würde, und sich und ihn nicht in diese peinliche Situation bringen sollen.
    “Oh, Entschuldigung”, murmelte sie und sah weg. Aber sein Anblick hatte sich ihr schon beim Öffnen der Tür ins Gedächtnis eingegraben. Er war ohne jede Frage der aufregendste Mann, dem sie je begegnet war. Sie wich zurück. “Tut mir leid, ich wollte nicht stören. Ich wollte … Ihnen etwas sagen, aber das hat Zeit bis später.”
    Jake hielt das Handtuch mit einer Hand fest und trat auf den Flur hinaus. “Warten Sie doch. Wenn Sie mir etwas sagen möchten, dann tun Sie das.”
    Sie konnte nicht. Nicht mit ihm vor Augen und den heftigen Empfindungen in ihrem Körper, die sie allen Ernstes für ausgelöscht gehalten hatte.
    “Morgen”, rief sie über die Schulter zurück, während sie über den Flur in ihr Zimmer eilte. “Ich sage es Ihnen morgen.” Mit laut pochendem Herzen schloss sie ihre Tür. “Verflixt”, flüsterte sie, aufgewühlt von der kurzen Begegnung. Warum hatte sie sich nicht vorher überlegt, dass er ins Haus gekommen war, um sich zu waschen?
    Jake stand auf dem Flur, sah ihre Tür zuklappen und fragte sich, was Carlys plötzliche Hektik bedeuten mochte. Dann blickte er an sich herunter und lachte leise. Offensichtlich hatte sein halb nackter Anblick sie verstört, was ihm reichlich albern vorkam – bis er sich vorstellte, wie eine halb nackte Carly auf ihn gewirkt
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