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Jared King - der Unternehmer

Jared King - der Unternehmer

Titel: Jared King - der Unternehmer
Autoren: Emma Darcy
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den Versuch machen, die trennenden Barrieren zu überwinden und die Chance zu nutzen. Es lohnte sich nicht, aus bloßem Stolz den Verlust der Liebe zu riskieren.

2. KAPITEL
    Pünktlich um Viertel vor vier traten Tommy und Nathan auf die Veranda des Farmhauses hinaus. Jared blieb zurück, um Miranda zum Altar zu führen, anstelle ihres Vaters, den sie nie kennengelernt und der nie eine Rolle in ihrem Leben gespielt hatte. Auch wenn sie keinerlei Familie hatte, musste sie diesen für sie so bedeutsamen Weg nicht allein gehen. Sie würde nie wieder allein sein, das hatte Nathan sich geschworen.
    Tommy und Nathan gingen hinunter zu der weißen Pergola, die jetzt den Weg in den Garten säumte und in deren Schatten Miranda und Sam warten würden, bis der Zeitpunkt für ihren Auftritt gekommen war. Die uralten Bougainvillea-Hecken zu beiden Seiten leuchteten an diesem sonnigen Samstagnachmittag in voller Blütenpracht. Nathan und Tommy traten durch das weiße Gittertor, das die Braut und ihr Gefolge bis zu dem entscheidenden Moment vor den Blicken ihrer Gäste verbergen würde.
    Ein langer roter Teppich führte über den weitläufigen Rasen vor dem Farmhaus direkt zu der großen weißen Gartenlaube, die dort auf der gegenüberliegenden Seite errichtet worden war. Hier spendeten imposante alte Bäume mit ihren ausladenden Ästen den dreihundert Gästen großzügig Schatten, die von überall aus Australien eingeflogen waren.
    Viele hatten bereits auf den weißen Stühlen Platz genommen, die vor der Laube so angeordnet worden waren, dass in der Mitte ein Gang für den Einzug der Braut frei blieb. Zu beiden Seiten war jeweils ein Sitzblock mit reservierten Plätzen – einmal für die Angestellten der Farm und des Ferienparks mit ihren Familien, zum anderen für den Stamm der Aborigines aus dieser Gegend, der seit den Anfängen von “King’s Eden” vor über hundert Jahren eng mit der Familie verbunden war.
    Zweifellos ist dies die größte Hochzeit, die die Kimberleys je gesehen haben, dachte Tommy lächelnd. Stoff für eine weitere Legende, von denen es um die Familie King aus früheren Zeiten schon so viele gab. Aber dies war etwas anderes, und Tommy war stolz, einen beträchtlichen Anteil daran zu haben, denn immerhin hatte “KingAir” viele der Gäste eingeflogen, und sein Ferienpark sorgte für die angemessene Unterbringung. Eine derart große Gesellschaft hätte selbst Nathans Möglichkeiten als Gastgeber gesprengt.
    Während die beiden Brüder langsam über den roten Teppich auf den Pavillon zusteuerten, ging ein erwartungsvolles Raunen durch die Gästeschar. Auch die letzten nahmen nun ihre Plätze ein, damit die mit Spannung erwartete Zeremonie ihren Verlauf nehmen konnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte Tommy Janice Findlay, die als Einzige immer noch stand und ihn beobachtete. Vermutlich wollte sie so seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Doch es war vorbei zwischen ihnen, und er beabsichtigte nicht, sie in irgendeiner Weise zu ermutigen. Hoffentlich würde sie nicht versuchen, ihre Affäre heute wieder aufleben zu lassen. Janice’ Problem war, dass sie zu viel trank – ganz amüsant, solange sie nur beschwipst war, aber überhaupt nicht mehr lustig, wenn sie kaum noch auf den Beinen stehen konnte.
    Es wäre Öl in Feuer, wenn sie heute vor Sam eine Szene machen würde. Sam würde ihre spitze Zunge dann gewiss nicht mehr im Zaum halten können, und er, Tommy, hätte alle Hände voll zu tun, den Frieden zu wahren, weil er es seiner Mutter versprochen hatte. Nein, er wünschte sich inständig, dass Janice auf Nathans Hochzeit ein anderes Opfer ins Visier nehmen würde. Seine Geduld und sein Langmut würden schon genug auf die Probe gestellt in dem Bemühen, Sam bei Laune zu halten – was vermutlich unmöglich war. Sam war ihrem Wesen nach eine Kratzbürste.
    Verletzlich, hatte seine Mutter gesagt? Nun, vielleicht trug sie auf Mirandas Wunsch hochhackige Pumps und hatte eine Heidenangst, bei ihrem Einzug vor der Braut tollpatschig herumzuwackeln oder sogar zu stolpern. Sam hasste es, in irgendeiner Situation unfähig zu wirken, und aller weiblicher Schnickschnack war ihr fremd, weil sie sich vom Tag ihrer Geburt an das Ziel gesetzt zu haben schien, alle Welt vergessen zu lassen, dass sie ein Mädchen und kein Junge war.
    Hoffentlich würde sie nicht stolpern und auf die Nase fallen. Diese Demütigung vor all den Gästen und gleich zu Beginn der Hochzeit würde er ihr wirklich nicht wünschen, obwohl Sam selbst
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