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Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Titel: Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall
Autoren: Gerda Melchior , Volker Schütz
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Haarbüschel sind auch im abgedunkelten Wald gut erkennbar und ein Schutzhinweis für alle erwachsenen Schimpansen.
    Der Duft gesunder, frei lebender Schimpansen erinnert an den von Pferden und ist äußerst angenehm.
    Die Arme von Schimpansen sind länger als ihre Beine. Das erleichtert ihnen nicht nur das Klettern und Hangeln von Ast zu Ast, sondern ermöglicht auch das Greifen nach Früchten, die an dünnen Zweigen wachsen und ihr Gewicht nicht aushalten würden. Weitere Strecken legen sie meist am Boden zurück. Dabei laufen Sie auf der Rückseite ihrer Fingergelenke, während die Fußsohlen glatt auf dem Boden aufgesetzt werden. Aus diesem Grund wird diese Gangart als »Knöchelgang« bezeichnet.
    Schimpansen können außerdem aufrecht auf beiden Beinen gehen, wenn sie etwas in den Händen tragen oder hohes Gras überblicken wollen. Die Daumen der Schimpansen sind zwar viel kürzer als die der Menschen, können aber genauso gut abgespreizt (opponiert) werden. Das trifft im Übrigen auch für die großen Zehen zu, sodass Schimpansen das Greifen nicht nur mit den Händen, sondern kaum eingeschränkt auch mit den Füßen möglich ist.
    Ernährung
    Schimpansen unterscheiden je nach Lebensraum und vorhandener Artenvielfalt bis zu 200 verschiedene Nahrungspflanzen, wobei anzunehmen ist, dass es noch wesentlich mehr sind. Einige Pflanzen werden nachweislich als reine Medizin bei Übelkeit, Schmerzen usw. verwendet. Neben pflanzlicher und tierischer Kost nehmen Schimpansen auch Mineralien auf. Die Nahrung setzt sich nach Beobachtungen im Durchschnitt aus folgenden Nahrungsanteilen zusammen (nach Volker Sommer):
    1. Früchte (einschließlich Nüsse) ca. 55 bis 70 %
    2. Blätter (Bäume) ca. 20 %
    3. Blätter und Kräuter (Bodenvegetation) ca. 10 bis 20 %
    4. Tierische Nahrung: ca. 0,1 bis 4 %, darunter häufig Roter Stummelaffe (Red Colobus), gelegentlich junge Paviane, junge Buschschweine, Buschbockkitze und Nagetiere. Ebenfalls Termiten, Ameisen, Raupen, Käfer und gelegentlich auch Bienen.
    5. M ineralstoffaufnahme an brüchigen und salzhaltigen Steinen, auch Erde von Termitenbauten.
    Lebensweise
    Schimpansen sind tagaktiv. Sie bauen sich Ruhe- und Schlafstätten, sogenannte »Nester«. Zu 50 % verbringen sie ihre Zeit am Boden. Mütter und Kinder halten sich ca. 20 % mehr in Bäumen auf, da diese besseren Schutz für den Nachwuchs bieten. »Schwergewichte« – wie die männlichen Tiere – sind teils behäbiger, langsamer und setzen sich zudem häufiger der Gefahr des Astbruchs und Absturzes aus. Deshalb ist es einfach zu verstehen, dass sich große und schwere Schimpansenmännchen weniger in Bäumen aufhalten. Schimpansen bewohnen Territorien (Gebiete) in dichten Waldgebieten mit einer Größe von 5 bis 40 km2. In Savannen sind diese Gebiete größer, etwa 25 bis ca. 550 km2.
    Fortpflanzung
    Schimpansen sind polygam, das heißt, sie haben mehrere PartnerInnen. Die Geschlechtsreife tritt bei den Weibchen zwischen dem 6. und 10. Lebensjahr und bei den Männchen ungefähr zwischen dem 7. und 12. Lebensjahr ein.
    Der weibliche Schimpansenzyklus beträgt 32 bis 36 Tage (der weibliche Zyklus beim Menschen beträgt zum Vergleich 24 bis 32 Tage, durchschnittlich 29,5 Tage).
    Die Schwangerschaft dauert bei Schimpansen in Freiheit ca. 225 Tage, in Gefangenschaft ist die Dauer jedoch oft stark abweichend. In der Regel bringt ein Schimpansenweibchen erstmals im Alter von ca. 12 Jahren ihr erstes Baby auf die Welt. Man hat aber auch beobachtet, dass die erste Geburt erst im Alter von ca. 20 Jahren erfolgte. Zwillingsgeburten sind vergleichsweise selten, ähnlich wie beim Menschen. Das Geburtsgewicht eines Schimpansenbabys beträgt ca. 1,8 kg.
    Die Jungtiere werden in der Regel innerhalb von 2 bis 4 Jahren entwöhnt, manchmal auch erst nach 5 Jahren (zum Vergleich: zahlreiche afrikanische Menschenmütter entwöhnen nach ca. 2 Jahren); der Geburtenabstand bei Schimpansenweibchen beträgt 4 bis 5 Jahre, manchmal auch länger.
    Die Kindersterblichkeit ist recht hoch; bei Männchen liegt sie im ersten Lebensjahr bei ca. 23 %, bei Weibchen ist sie jedoch deutlich höher, nämlich ca. 33 %. Warum die Sterblichkeit der Weibchen höher ist, ist bisher ungeklärt.
    Die Lebensdauer beider Geschlechter kann in Freiheit etwa 45 bis 50 Jahre erreichen, in Gefangenschaft bis etwa 60 Jahre.
    Der Gebrauch von Werkzeugen
    Inzwischen sind bei Schimpansen etwa 20 verschiedene und teils für ganz bestimmte Verwendungen eigens angefertigte Werkzeuge
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