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Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen
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schockiert, als sie die Tränen in ihren Augen bemerkte. Früher, als Janey noch nicht Jane Blond war, da hatte sie auch oft weinen müssen, doch diese Zeiten waren lange vorbei. »Es tut mir leid«, sagte das fremde Mädchen. »Ich wollte einfach nur ein wenig Zeit ganz allein mit ihr verbringen. Sie ist so ein besonderer Mensch, findest du nicht auch? Ich habe einfach nur dagesessen und sie beim Zeitunglesen beobachtet. Es war wunderschön!«
    Janey hockte sich entsetzt auf ihren Schreibtischstuhl. Das wurde jetzt ernsthaft merkwürdig. Dieses Mädchen schien schwach und ängstlich zu sein, und sie fand es faszinierend, Janeys Mutter beim Lesen zuzusehen?
    »Mich hast du auch beobachtet, nicht wahr? Außerdem warst du bei Big Rosie. Was geht hier vor? Und keine Tricks - ich muss nur einmal leicht gegen die Wand schlagen, und in null Komma nichts stehen Big Rosie und Zoff persönlich hier in diesem Zimmer.«
    »Nein, ich bin ganz ehrlich. Es tut mir wirklich leid, wenn dir meine Geheimnistuerei unheimlich vorkam«, erklärte Janeys Doppelgängerin und schaute sie erwartungsvoll an. »Ich wollte dich einfach ein bisschen kennenlernen. Für mich war es sehr aufregend, als ich erfahren habe, dass es dich gibt.«
    Janey kniff ihre Augen zusammen und schaute ihr Gegenüber scharf an. »Dass es mich gibt? Was soll das bedeuten?«
    »Na ja«, fing die zweite Janey umständlich an. »Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll. Pa hatte auch seine Schwierigkeiten damit, es mir zu erklären. Und du bist so viel ... stärker als ich. Ich werde es dir einfach genauso erklären, wie er es mir gesagt hat. Ich glaube, das ist am besten.« Das Mädchen holte tief Luft und kräuselte ihre Nasenspitze, genau wie Janey es früher getan hatte, um Tränen zu unterdrücken. »›01ivia‹, sagte mein Vater erst gestern zu mir, ›es ist an der Zeit, dass du etwas über den Rest deiner Familie erfährst. Schließlich bist du nur bei mir aufgewachsen und hast deine Mutter nie kennengelernt. Ich habe dich glauben lassen, dass sie gestorben ist.«‹
    »Das ist ja genau wie ...«
    Janey nahm sich zusammen. Fast hätte sie erzählt, dass sie ihren Vater auch nie gekannt hatte und ihn für tot gehalten hatte, bis sie eines Tages die Wahrheit herausgefunden hatte und eine SPIonin geworden war. Sie musterte Olivia genau und las Verständnis in ihren Augen.
    »Ganz genau, Janey«, sagte sie. »Bei dir war es genauso, nur andersherum. Weißt du, diese Familie wurde geteilt. Auf der einen Seite waren da Pa und ich, auf der anderen du - du und ... und Ma.«
    Janey atmete schneller. »Was willst du damit sagen? Was meinst du?«
    »Es tut mir leid, wie soll ich es nur sagen? Also ..., ich bin dein Zwilling, Janey«, sagte Olivia.
    Janey hielt sich an der Kante vom Schreibtisch fest. Das war vollkommen verrückt. Sie hatte keine Zwillingsschwester! Was zum Himmel redete ihre merkwürdige Doppelgängerin da? »Das kann nicht sein. Es ist völlig unmöglich. Ma konnte doch niemals zwei Babys geboren haben, ohne davon zu wissen ...« Janey war schlecht. Sie schüttelte den Kopf hin und her wie ein Hund, der ein Spielzeug im Fang hat.
    »Ich weiß, das klingt unglaublich, Janey.« Olivia erhob sich vom Bett und kam zum Schreibtisch herüber. Sie nahm Janeys Hände in ihre eigenen, identischen Hände. »Ich hatte auch erst Probleme damit. Aber du weißt, dass es möglich ist. Unser Vater ist damals abgetaucht, weil er seine Familie nicht gefährden wollte. In der Nacht, als wir geboren wurden, hat er das Gedächtnis von Ma gelöscht und mich mitgenommen. Dich hat er bei ihr gelassen. Sie konnte sich also weder an ihre Vergangenheit als Super-Agentin erinnern, noch daran, dass sie zwei Babys geboren hatte.« Liebevoll drückte Olivia Janeys Hand. »Vor Kurzem erst hast du Pa gefunden, und jetzt hast du mich auch noch. Eine Schwester!«
    Janey starrte in Olivias glasige graue Augen und fühlte plötzlich, wie eine Welle von Sympathie in ihr hochstieg.
    Es war einfach alles ein bisschen viel! Hatte Olivia vielleicht recht? Es könnte alles so gewesen sein, oder? Tatsächlich hatte sie bis zum Auftauchen von Big Rosie nichts über ihre eigene Familiengeschichte gewusst, genau wie Olivia gesagt hatte. Und kurz nachdem Big Rosie in ihr Leben getreten war, hatte sie auch ihren Vater gefunden. Bei dem Gedanken an ihn fühlte Janey plötzlich, wie Eifersucht in ihr nagte.
    »Du bist ... also bei meinem ... bei Pa aufgewachsen? Wo?«
    Olivia lächelte leicht.
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