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Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Titel: Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
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wissen. Denn wenn Sie das nicht tun, könnten Sie jeden Moment über diese Kante hier hinausfliegen, meine Dame.«
    Janey schnappte nach Luft und bewegte sich zentimeterweise dichter auf das Dach zu. An ihrer vornehmen Telefonstimme konnte sie hören, dass ihre Mutter jetzt wirklich sehr verärgert war.
    »Ich arbeite als Reinigungskraft und Teilzeit als Sprechstundenhilfe in einer Praxis für Chiropraktik. Falls Sie nicht gerade daran interessiert sind, wie Frau Phillips ihre Hühneraugen entfernt bekommt, dann haben Sie mich offenbar mit jemandem verwechselt!«
    Janey spähte über die Reihe Klinker, die die Dachterrasse säumte, und war starr vor Schreck. Ihre Mutter saß auf einem ledernen Chefsessel und war offenbar mit einer Lichterkette daran gefesselt. Ihre schlichte Bluse war am Kragen zerrissen, der Rock hochgerutscht. Doch sie versuchte, anständig und mit geschlossenen Knien zu sitzen, während die beiden Männer den Sessel ständig zwischen sich hin- und herwirbelten, je nachdem, wer gerade zu ihr sprach.
    Ein großer, dünner Mann mit nur noch wenigen braunen Haaren stand mit dem Rücken zu Janey, sein Pullover klebte ihm feucht auf der Haut, sodass die Baumwolle fast schwarz aussah. Er hob seine Hände und schaute zu dem anderen, der eine dunkelrote Jacke trug und etwas kleiner war.
    »Das bringt uns doch hier nicht weiter. Vielleicht hat Solomon ihr Gedächtnis gelöscht oder so ähnlich. Los, wir schmeißen sie runter.«
    Doch der andere Mann wollte noch nicht aufgeben.
    Mit einer ruckartigen Bewegung drehte er den Stuhl wieder zurück in seine Richtung. »Jetzt hören Sie mal zu. Vielleicht kann ich Ihrer Erinnerung ein bisschen auf die Sprünge helfen. Falls Sie uns hier etwas vormachen, dann wird Ihnen das noch sehr leidtun. Die Baresi-Gruppe hat kein Erbarmen mit Zeitverschwendern. Und wir bekommen immer, was wir wollen. Also, kann sein, vielleicht arbeiten Sie nicht für Solomon«, grummelte er, »doch was ist mit der Super-Agentin?«
    »Super-Agentin?«, fragte Janeys Mutter ungläubig. »Sind Sie jetzt vollkommen geistesgestört? Welche Super-Agentin?«
    »Also, jetzt machen Sie mal halblang, Sie wissen genau, wen ich meine! Ich werde langsam wirklich sehr ungeduldig, Madame! Roan verlangt diese Information. Hat. Ihre. Agenten. Tochter. Solomons. Geheime. Nachricht. Entschlüsselt?«
    Mit jedem abgehackten Wort zog der Mann etwas an der Lichterkette. Die scharfkantigen Glasteile fingen an, sich in Frau Browns Fleisch zu bohren. Doch Janeys Mutter gab nicht nach.
    »Meine Tochter lassen Sie ein für alle Mal aus dem Spiel! Janey hat genügend Sorgen, sie wächst ohne Vater auf, hat die Schule gewechselt und findet keine neuen Freunde.
    Sie muss nicht noch mehr durcheinandergebracht werden. Haben Sie mich verstanden?«
    Der kleine Mann spannte seine Muskeln so sehr an, sodass die schwarzen Nähte seiner Jacke zu reißen drohten. Janey war sich sicher, er würde ihre Mutter jeden Moment angreifen. Es galt: Jetzt oder nie! Mit einem lauten Grunzen hievte sie sich über die Wand und rollte hinter ihm auf das Dach.
    »Ma! Pass auf!«
    Sie ignorierte den verdutzten Gesichtsausdruck ihrer Mutter, schüttelte die selbst gebauten Saugnäpfe ab und griff in ihre Sporttasche hinein. Der untersetzte Mann drehte sich blitzschnell um und rannte auf sie zu. Janey hob ihre Faust und schleuderte eine Handvoll von dem geschredderten und mit Sirup getränkten Sportshirt in sein Gesicht, sodass er nichts mehr sehen konnte. Er rannte hin und her, brüllte und wischte wie wild in seinem Gesicht herum.
    »Meine Augen! Meine Augen! Was ist das für Zeug?«
    Janey schob ihn fort, in Richtung eines geöffneten Dachfensters. Dann griff sie nach dem verbliebenen Rest in ihrer Tasche, während der große Dünne auf sie zulief, formte schnell eine Kugel aus dem klebrigen Sportoberteil und schleuderte es in seine Richtung. Es blieb direkt vor seinem ausgestreckten Bein auf dem Boden kleben, und bevor er seinen Fuß wegziehen konnte, war er auch schon festgeklebt. Weiterlaufen war nicht mehr möglich, ausgenommen im Halbkreis um seinen festgeklebten Fuß. Er ließ sich auf den Boden fallen, fluchte wie wild und versuchte, sich zu befreien.
    »Schnell, Ma!«, rief Janey und riss an der Lichterkette. »Los, komm!«
    Sie packte die Hand ihrer Mutter und zog sie durch eine Tür, die mitten auf dem Dach in einem kleinen Schacht nach unten führte. Sie rasten einen Treppenabsatz nach unten und landeten in einem Flur. Und dort stand
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