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Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Titel: Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
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noch jemand dieser Meinung. Sie hatten es sogar gesagt, wenn auch nicht direkt zu ihr selbst. Schon nach den ersten Tagen an der Winton-Schule tauchten kleine Zettel mit auffällig runder Handschrift in ihrer Tasche oder auf ihrem Stuhl auf. Einmal hatte sogar jemand einen Zettel von hinten an ihren Pullover geheftet.
     
    Arme Janey Brown – so hässlich wie ihr Name.
    Wäre Janey Brown noch langweiliger,
    dann wäre sie unsichtbar.
    Janey Brown wird heute nicht zur Schule kommen.
    Wegen Hässlichkeit eingesperrt, mit Rücksicht auf uns anderen.
     
    Janey hatte keine Ahnung, wer die Zettel schrieb und warum. Sie wusste nur, dass diese Zettel schuld daran waren, dass sie morgens so ungern aufstand. Und sie machten es ihr noch schwerer, Klassenkameraden besser kennenzulernen. Die Zettel waren ihr sehr peinlich und erinnerten sie an ihren schrecklichsten Albtraum. Diesen Albtraum träumte sie immer dann, wenn sie Kummer hatte. Zurzeit war das fast jede Nacht so - Sie öffnet ihre Augen, es ist ganz dunkel. Doch dann geht auf einmal ein Scheinwerfer an, und sie steht mitten im Rampenlicht auf der Schulbühne in der Aula und singt die Nationalhymne. Sie trägt ein tolles Kleid, und zwar nicht irgendein Kleid, nein, sie hat das Feenkostüm an, das sie mit fünf Jahren getragen hatte. Und als ihre Augen sich langsam an die Lichtverhältnisse gewöhnen, merkt sie, dass alle im Publikum kichern und sich über ihr pinkfarbenes Tutu lustig machen, und auch über ihre Stimme, die sich wie schreckliches Katzengejammer anhört ...
    Janey erreichte die Schule, und sie spürte, wie ihr die Galle hochkam. Die Verlockung, an den schmiedeeisernen Toren vorbeizufahren und gar nicht hineinzugehen, war groß. Doch mit einem Seufzer hängte sie sich ihre Tasche über die Schulter und betrat das Schulgelände. Gerade in diesem Moment schoss jemand wie ein Blitz auf sie zu, und sie stürzten beide zu Boden.
    »Pass doch auf, du blöde Kuh!« Ein schmächtiger Junge stand in etwas zu kurzer grauer Hose vor ihr und starrte sie empört an.
    »Ich war nicht ... Ich hab nicht ... Entschuldigung!«
    »Du solltest beim Laufen die Augen aufmachen, du Schlafmütze«, sagte der Junge schroff und stopfte eines von Janeys Büchern zurück in ihre Tasche.
    Janey fühlte sich schrecklich, obwohl sie ziemlich sicher war, dass sie keine Schuld an dem Zusammenprall hatte. »Ich weiß. Ich hab ein bisschen geträumt. Eigentlich war es eher ein Albtraum. Hoffentlich hast du dir nicht wehgetan. Komm, lass das, du musst mir nicht helfen.« Schnell sammelte sie ihre Sachen auf. »Ich muss los. Will nicht zu spät sein und ... na, du weißt schon.«
    »Ja klar, was auch immer.«
    Mit den Händen in den Hosentaschen drehte er sich um und ging davon. Er versuchte, sehr erwachsen auszusehen, machte sich ganz groß und schlenderte mit gleichmäßigen Schritten die Straße entlang. Janey musste ein bisschen über ihn lachen, wie er versuchte, ein Mann zu sein, und es nicht ganz hinbekam. Etwas aufgeheitert holte sie tief Luft und betrat das Schulgebäude.
    An diesem Tag gab es zwar keine hässlichen Briefchen, dafür unterhielt sich aber auch niemand mit Janey. Keine Plauderei über das, was man gestern Abend so gemacht hatte. Keine gemeinsamen Diskussionen über Hausaufgaben. Niemand fragte, ob sie ihre ekligen Ketchup-Stullen gegen etwas anderes, na ja, weniger Ekliges, tauschen wollte. Aber wenigstens war es friedlich.
    Bis zu dieser letzten Schulstunde des Tages, als Janey in ihre Sporttasche griff und feststellte, dass wer auch immer sie fertigmachen wollte, wieder zugeschlagen hatte.
    Sie zog ihre geschmolzenen Turnschuhe aus der Tasche und schaute auf das, was darunter lag. Ihr Feind hatte wirklich an alles gedacht. Janeys dunkelblaue kurze Hose sah aus, als wäre sie durch einen Schredder geschoben worden. Das Zeug säumte die Tasche wie Hamsterwolle. Ihr weißes Top war anscheinend mit Sirup zu einer klebrigen Kugel verknetet worden.
    Ihre ganze Sporttasche war ein einziges Katastrophengebiet.
    Ein bisschen wie Janey Browns gesamtes Leben.

Big Rosie ist mein Name
     
    »Brown! Bist du da drin?«
    Janey zuckte zusammen. Das war Alex Halliday, der Klassenstar. Die meisten anderen Kinder machten Janey einfach nur nervös, doch Alex war so schrecklich schlau, dass sie sich trotteliger als jemals zuvor fühlte.
    Er kam im Umkleideraum auf sie zu.
    »Du bist ja doch hier. Warum antwortest du nicht? Miss Aron verlangt draußen nach dir, und zwar sofort, oder es
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