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James Bomb jagt das geklonte Monster

James Bomb jagt das geklonte Monster

Titel: James Bomb jagt das geklonte Monster
Autoren: Manfred Taut
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Saccharinowa laut. „Iwan! Towarisch!“
    Das Gehirn Iwan Kirlakoffs im Körper des Jurij Andrejew vernahm von weither einen vertrauten Namen. Der transplantierte Riese hob den Kopf und erblickte die ihm bekannte Gestalt Ludmilla Saccharinowas in der Mitte des Rasens.
    Mißtrauisch blickte er in die Runde, und da er niemand anderen erblicken konnte, setzte er sich zögernd in Bewegung und näherte sich langsam der Ärztin.
    Einige Meter vor ihr blieb er noch einmal abwartend stehen. Er schien dem Frieden nicht zu trauen.
    „Iwan“, sagte Ludmilla Saccharinowa begütigend.
    Und dann im vorwurfsvollen Ton: „Potschemu ty takoi schalorbubyi maltschik, Iwan? Podumai she, kak troja staraja mamenka sabomimsa o tebe. Ona tolko tak i platschit o sboëm cynotschke!“ 8
    Ymir sah Ludmilla Saccharinowa mit weitaufgerissenen, erschreckten Augen an. Seine Lippen fingen an zu beben. Ein Weinkrampf begann ihn zu schütteln. Herzzerreißendes Schluchzen entrang sich seiner Kehle. Er schlug die Hände vors Gesicht. „Iwan“, sagte die Russin noch einmal leise.
    Da sank der in Tränen aufgelöste Ymir vor Ludmilla Saccharinowa in die Knie und rutschte an sie heran. Er legte die Arme um ihre Taille und barg schluchzend seinen verbundenen Kopf in ihrem Schoß. Und während die Ärztin mit der Linken begütigend über seinen Schädel strich, jagte sie ihm mit der Rechten die Injektionsnadel mit dem starken Betäubungsmittel in die Muskeln seines Oberarmes.
    Ymir zuckte zusammen, hob erschreckt den Kopf und versuchte sich zu erheben, aber schon begann die Riesendosis des Medikamentes zu wirken. Er schwankte auf seinen Knien, seine Arme sackten herab, er verdrehte die Augen, sein Kopf fiel auf die Brust. Er brach zusammen und blieb bewußtlos zusammengekrümmt auf dem Rasen liegen.
    „Schnell, wir müssen ihn fesseln!“ rief Bomb. Er sah sich suchend um. Sein Blick fiel auf die schlanken, seidenbestrumpften Beine der Russin.
    „Ihre Nylons, Ludmilla Saccharinowa!“ sagte er. „Ziehen Sie Ihre Strümpfe aus!“
    Die schöne Russin errötete, sie zögerte unmerklich und schlug dann mit einer unglaublich erotischen Bewegung den Rock hoch. Sie streifte die seidigen Strümpfe mit den eingearbeiteten Strumpfbändern über ihre prachtvollen Oberschenkel und Knie herab, die schlanken Waden herunter und löste sie, indem sie graziös erst den einen und dann den anderen Fuß hob, von ihren Beinen.
    Es war die alte, immer wieder erregende Geste des sich entblößenden Weibes, die Bomb jetzt das Blut in die Lenden schießen ließ.
    Auch Prof. Eggbone starrte verzückt auf Ludmilla Saccharinowa.
    Die Röte auf dem Antlitz der schönen Russin verstärkte sich noch, als sie Bomb die Strümpfe reichte.
    Der Agent band mit dem einen Strumpf Ymir die Fußgelenke zusammen, dann bog er ihm die mächtigen Arme auf den Rücken und verknotete den anderen Strumpf um seine Handgelenke.
    „Was haben Sie Ymir eigentlich gesagt, daß er so zahm wurde?“ fragte er. Ludmilla Saccharinowa zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe ihn gefragt: ,Warum bist du so ein unartiger Junge, Iwan? Denk doch, was du deinem alten Mütterchen für Sorgen machst. Sie weint sich ja die Augen um ihr Söhnchen aus!’“ 9
    „So einen Schmus haben Sie ihm erzählt?“ Bomb schüttelte den Kopf. „Wir machen uns in die Hosen vor diesem Burschen, dabei genügen ein paar rührselige Worte, und er setzt sich hin und flennt.“
    „Ja, die russische Seele“, sagte Prof. Eggbone, „sie ist ein Rätsel, das wir nie begreifen werden.“
    „Dazu haben wir jetzt auch keine Zeit“, sagte Bomb. „Professor, fahren Sie den Wagen herein. Es wird schon hell, wir müssen uns beeilen.“
    Der Professor eilte davon.

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    „Was geschieht nun?“ fragte Ludmilla Saccharinowa.
    „Wir werden ein paar kleine Veränderungen an unserem Wagen vornehmen. Der Professor und ich machen das schon. Sie brauchen nur auf unseren Ymir aufzupassen“, antwortete Bomb.
    Eggbone preschte mit dem Wagen heran und hielt mit quietschenden Bremsen neben ihnen.
    „Auf los geht’s los, dalli, dalli“, rief Bomb. „Verlieren wir keine Zeit!“
    Die Metamorphose des Automobils nahm ihren Anfang. Bomb und Eggbone arbeiteten fieberhaft, sie führten die vielfach geübten Handgriffe mit traumhafter Sicherheit aus. Und so verwandelte sich unter den staunenden Augen von Ludmilla Saccharinowa der unscheinbare Ford-Kombi in einer Rekordzeit von knappen vierzehn Minuten in ein imposantes Luftschiff. Und als sich die
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