Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten
Autoren: Manfred Taut
Vom Netzwerk:
Klappe halten. Haben Sie mich verstanden, Mr. Bonk? Ja? Dann halten Sie jetzt die Schnauze!“
    Er ließ den Motor aufheulen und schoß vom Randstein weg. Bomb hielt seine Klappe.
    Erstens war es unter seiner Würde, einem so ungebildeten und ungehobelten Lümmel zu widersprechen, zweitens widersprach er seit Jahren nur noch schwächeren und kleineren Männern.

10

    Sie ließen die einkilometerlange Brücke, die in der Mitte des East-River das Franklin-D.-Roosevelt-Island überquerte, hinter sich und brausten weiter ostwärts Richtung Woodside. Nach sechs bis sieben Kilometer — Bomb sah es am Tachometer — hatten sie die Mitte von Queens erreicht.
    Sie fuhren an hunderten von zweistöckigen Reihenhäusern vorbei, bis sie in das hübsche Villenviertel von Forest Hills kamen. Am nördlichen Rand von Forest Hills bogen sie in eine Seitenstraße des Grand-Central-Parkway ein, wo sie nach einigen Minuten an ein riesiges Eckgrundstück gelangten, dessen Längsseiten an die sechshundert Meter betrugen. Es war von einer drei Meter hohen, weißgekalkten Mauer umgeben, die oben mit Glassplittern armiert war. Der Eingang mit einem Wachhaus an der Ecke des Grundstückes war durch ein drei Meter hohes stählernes Tor gesichert. Die Sicht auf das Anwesen war durch eine einige Meter hinter dem Gitter zurückliegende Hecke versperrt.
    Rocco stoppte den Ferrari und hupte ungeduldig.
    Ein gangsterhaft gekleidetes Muskelpaket trat durch eine kleine Seitenpforte heraus, kam heran und beugte sich zu Pappardelle Junior herunter.
    „Alles in Ordnung?“ fragte der Typ.
    „Klar“, antwortete Rocco mißmutig. „Was soll schon nicht in Ordnung sein?“
    Der Wächter sah zu Bomb hinüber.
    „Ist er sauber?“ fragte er.
    „Ich hab’ ihn schon gefilzt, verdammt noch mal!“ fuhr ihn Rocco ungeduldig an. „Jetzt mach endlich auf, du Pfeife!“
    „Hab’ ja nur gefragt“, maulte der Gangster, gab ein Zeichen zum Wachthaus, und die Flügel des schweren Stahltores schwangen auf.
    Der Ferrari bog nach rechts in die Auffahrt, dann lag das riesige Grundstück in seiner ganzen Ausdehnung vor Bomb.
    Er stieß einen Laut der Überraschung aus.
    Vor ihnen auf einem sanftansteigenden Hügel breitete sich das Panorama eines süditalienischen Dorfes aus.
    Ein Dutzend weißgekalkter Landhäuser, gedeckt mit sienaroten Ziegeln, mit vorgelagerten weinbewachsenen Pergolen, gesäumt von Pinien und Zypressen, gruppierte sich um eine Art Marktplatz mit einer Grünanlage, Sitzbänken, Brunnen und einer kleinen Kapelle.
    Am hinteren Ende des Platzes, an seinem höchsten Punkt, erhob sich ein langgestrecktes weißes, dreistöckiges Herrenhaus mit Veranden, Arkadengängen, Säulen und einer Freitreppe.
    „Willkommen in Klein-Corleone“, spöttelte Rocco, „das hier ist das Spielzeug-Sizilien eines alten, sentimentalen Schnurrbartpeters. “
    Bomb war perplex.
    Fehlte nur noch die Carabinieri-Station mit einem aufgeblasenen Mareschallo und ein paar Bauernpolizisten, dann wäre das Idyll komplett.
    Rocco überquerte mit aufheulendem Motor den freien Platz und fuhr mit Schwung vor die große Freitreppe.
    Bomb kletterte mühsam aus dem Renngefährt, nahm sein Höflichkeitsgemüse und stieg mit Rocco die Stufen empor.

11

    Sie wurden bereits erwartet.
    Der Padrone der Pasta-Familie, Don Vico Pappardelle, eine kleine, etwas mollige Frau — offensichtlich die Signora — und die schamhaft errötende Elsa, hatten sich zu Bombs Empfang versammelt.
    Don Vico Raphaele Pappardelle war ein großer massiger Mann an die sechzig, leicht nach vorn gebeugt, ein Mann mit Bauch. Er hatte ein beeindruckendes Löwenhaupt, mit schwarzer, etwas schütterer Mähne, eine fleischige Nase, schwere Hängebacken und wulstige bläuliche Lippen, die teilweise durch einen struppigen Oberlippenschnauzbart verdeckt wurden.
    Er war nicht sonderlich gut gekleidet. Er trug einen schwarzen Tuchanzug schwerer Qualität mit ausgebeulten Hosen, eine weite, offene Jacke, darunter eine ebenso schwarze Weste, über die sich eine goldene Uhrkette spannte. Das weiße Baumwollhemd war etwas zerdrückt, der schwarze altväterliche Binder nicht gerade sorgfältig gebunden.
    Don Vico roch nach altmodischer Rasierseife und Puder, obwohl er nur nachlässig rasiert war. Er sah aus wie ein vielbeschäftigter Bauernbürgermeister, solide und bieder- ein Mann, der Wichtigeres zu tun hatte, als seiner Eitelkeit zu frönen.
    Signora Pappardelle war zwei Köpfe kleiner als ihr Mann und rund zehn Pfund
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher