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Jakobsweg im Smoking

Jakobsweg im Smoking

Titel: Jakobsweg im Smoking
Autoren: Philipp Winterberg
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die verschiedenen Beutel entspricht hier meiner tatsächlichen Startverteilung beim Pilgern. Die Schlussempfehlung aus Teil III dieses Buches bevorzugt eine von den obigen Listen geringfügig abweichende Verteilung.

    # Diese Ausrüstungsgegenstände wurden von mir auf den Jakobsweg mitgenommen, haben sich aber als unnötig erwiesen. In der Packempfehlung in Teil III sind sie daher nicht aufgeführt.

2. Etappen

    Ich war sehr glücklich mit dem gemütlichen, langsamen Start und halte eine längere Eingewöhnungsphase von gut zehn Tagen für höchst empfehlenswert. Besser noch als eine straff durchgezogene Etappenplanung scheint mir, auf die eigenen Grenzen und die Signale des Körpers zu achten und so den persönlichen Rhythmus zu finden.
    „Ich gehe 80 -Zentimeter-Schritte“, erklärte mir ein Pilger aus Belgien.
    „Meine Begleiterin geht nur 70 -Zentimeter-Schritte“, fuhr er bedächtig fort, „Sie ist sehr ausdauernd. Wir laufen 30 Kilometer pro Tag, aber das passt nicht zusammen. Ich gehe mein Tempo, sie geht ihr Tempo. Alle paar Kilometer warte ich auf sie. Es ist sehr wichtig, das eigene Tempo zu laufen.“
    Nicht wiederholen und auch nicht empfehlen möchte ich meine 106 km-Etappe inklusive Nachtwanderung durch die Meseta. Ähnlich sah das auch ein anderer Pilger, der eine Nacht durchgewandert war:
    „D as war durchaus eine besondere Erfahrung!“
    Er lachte.
    „Aber nochmal würde ich das garantiert nicht machen. Bei Tag läuft es sich leichter und man sieht einfach viel mehr von der Landschaft…“

    Noch deutlicher, dringend und mit allem Nachdruck rate ich davon ab, von St. Jean Pied de Port kommend die Route de Napoleon bei Schnee zu gehen, wenn diese offiziell geschlossen und gesperrt ist.
    Immer wieder starben dort in den vergangenen Jahren Menschen, die den Weg unterschätzen.
    „Es ist jedes Jahr das Gleiche“, sagte die 84-jährige Pilgerin aus Kanada, die seit zehn Jahren jedes Jahr auf dem Jakobsweg wandert, kopfschüttelnd, „die Menschen haben keine Erfahrung in den Bergen, keine Erfahrung mit Ihrer Ausrüstung, sind den ersten Tag unterwegs, überschätzen sich und kommen dann um.“
    Noch wichtiger als gesunde Knie scheint also gesunder Menschenverstand und eine gesunde Portion Respekt vor der Natur, dem Wetter und dem Weg.
    „Und Handschuhe. Handschuhe sind wichtig“, rät die kanadische Pilgerin. Ihre sind rot.

Nr.
Etappe
km
1
St. Jean Pied de Port --> Valcarlos
1 2
2
Valcarlos --> Ibañeta-Pass --> Roncesvalles
17
3
Ronce svalles --> Zubiri
23
4
Zubiri --> Pamplona
21
5
Pamplona --> Puente la Reina
21
6
Puente la Reina --> Estella
2 4
7
Estella --> Torres del Rio
29
8
Torres del Rio --> Logroño
20
9
Logroño --> Najera
29
10
Najera --> Santo Domingo de la
Calzada --> Belorado --> Villambistia
51
11
Villambistia --> Oca-Berge --> Burgos --> Hontanas --> Boadilla del Camino
106
12
Boadilla del Camino --> Carrión de los
Condes --> Ledigos
50
13
Ledigos --> Sahagún
17
14
Sahagún --> Puente Villarente
43
15
Puente Villarente --> León --> Hospital
de Órbigo
46
16
Hospital de Órbigo --> Astorga --> El Ganso
32
17
El Ganso --> Cruz de Ferro --> Molinaseca
33
18
Molinaseca --> Ponferrada --> Trabadelo
42
19
Trabadelo --> O Cebreiro --> Triacastela
42
20
Triacastela --> Sarria --> Gonzar
51
21
Gonzar --> Arzúa
47
22
Arzúa --> Santiago de Compostela
38

    In der obigen Liste sind – zur groben Orientierung – die von mir gelaufenen Etappen aufgeführt. Welche Etappen zur individuellen Kondition und Wanderlust passen, muss jeder Pilger für sich von Tag zu Tag entscheiden.

    Alle Kilometerangaben in der Liste sind gerundet und orientieren sich an den Daten in der Pilgerpasskarte, den Reiseführern und verschiedenen weiteren Herbergs- und Etappenlisten. Auf Grund der stark voneinander abweichenden Daten der verschiedenen Quellen können die Angaben nur als grobe Schätzung betrachtet werden.
    Bei einigen Etappen sind zur besseren Orientierung bekanntere Städte oder wichtige Wegpunkte, z.B. Burgos oder das Cruz de Ferro, als Zwischenstationen mit aufgeführt.
    Die Längenangaben der Etappen in Kilometern können nur einen vagen Eindruck vom Anspruch des Wegabschnitts vermitteln, da weder Höhenmeter noch Beschaffenheit des Weges gelistet sind. Das Pilgerbüro in St. Jean Pied de Port verteilt kostenlose Höhenprofile des Weges, die als Anhaltspunkt dienen können.
    Die 22 hier gelisteten Etappen wurden von mir in 23 Tagen zurückgelegt: Etappe Nr. 11erstreckte sich über zwei
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