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Jagdopfer

Jagdopfer

Titel: Jagdopfer
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Entdeckung der Miller-Wiesel habe zum Verlust von mindestens vierhundert Arbeitsplätzen in der Gegend geführt, allein in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie auf dem Erholungssektor. Jeden Tag hörte man von Familien, die einfach ihren Hausschlüssel bei der Bank ablieferten und die Stadt verließen.
     
    Die Verfahren gegen Vern Dunnegan und Wacey Hedeman waren auf den Sommer verschoben worden. In der Stadt ging das Gerücht um, die beiden kämpften nun gegeneinander und jeder sei bereit, den anderen in allen Anklagepunkten zu belasten. Vern war zu einer Art Liebling stark rechts gerichteter Medien geworden und wurde oft in seiner Zelle über das Gesetz zum Schutz bedrohter Arten befragt. Bei seiner Zungenfertigkeit sonderte er ständig sendefähige Wortbeiträge ab, so dass seine Ansichten bei Umweltdiskussionen von vielen Seiten zitiert wurden.
    Wacey hingegen war geächtet. Aus dem Bundesgefängnis in Cheyenne, wo er in U-Haft saß, sickerte durch, er habe eine Gruppe von Gefangenen angegriffen, die ihn
wegen seines alten Berufs und seiner neuen Behinderung verspottet und als »den einsamen Arm des Gesetzes« bezeichnet hatten.
    Les Etbauer, der stellvertretende Leiter der Jagd- und Fischereibehörde von Wyoming, hatte einen Tag nach Verns Verhaftung sein Amt niedergelegt. Die offizielle Stellungnahme der Behörde lautete, Etbauer habe bei der Suspendierung von Joe Pickett einen schweren Mangel an Urteilsvermögen gezeigt. Jagdaufseher Pickett sei unverzüglich wieder in sein Amt eingesetzt worden, ohne dass er gegen Etbauers Entscheidung habe Widerspruch einlegen müssen. Es gab sogar eine Belobigung und eine kleine Gehaltserhöhung für Joe. Etbauer war sofort als Berater des Gouverneurs eingestellt worden, um als Verbindungsmann zwischen dem Staat Wyoming und dem US-Landverwaltungsamt zu dienen. Sheriff O.R. »Bud« Barnum wurde mit siebenundachtzig Prozent der Stimmen wiedergewählt - die übrigen dreizehn Prozent gingen an Kandidaten, deren Name nicht auf dem Stimmzettel stand, sondern von den Wählern hinzugefügt wurde. Zu diesen Kandidaten gehörten Haustiere, Marshal Matt Dillon und - mit zwei Stimmen - Joe Pickett.
    Joe hatte in den Nachrichten verfolgt, dass die Gasleitung, die Inter West Resources zu bauen begonnen hatte, achtzig Kilometer vor den Bighorn Mountains mit einem Deckel vernietet und aufgegeben worden war. Trotz eines Untersuchungsausschusses im US-Kongress wurden keine ausreichenden Beweise dafür gefunden, dass InterWest hinter den Aktivitäten steckte, die Vern in ihrem Interesse unternommen hatte. InterWest fusionierte schließlich mit CanCal, damit überhaupt eine Gasleitung nach Südkalifornien gebaut wurde. Die Marktlage
stellte sich aber so dar, dass Experten voraussagten, das Vorhaben werde womöglich jahrelang auf Eis gelegt.
     
    Marybeth kam von ihrem Spaziergang mit einem Arm voller Sonntagszeitungen zurück. In ein paar Monaten wollte sie Maxine wieder ausführen, wenn sie selbst ihre Kraft zurückgewonnen hätte. Noch aber ging sie am Stock, und das Humpeln bereitete ihr Schmerzen. Den Labrador an der Leine zu halten war zu anstrengend für sie. Marybeth hatte schneller vom Roll- zum Laufstuhl gewechselt, von Krücken zum Gehen mit Hilfestellung, als die Ärzte für möglich gehalten hatten. Sie staunten über ihre Kraft - und ihren Willen. Eine völlige Genesung galt als sicher. Joe hatte nie daran gezweifelt.
    Kaum waren sie aus Eagle Mountain wieder in ihr Haus in der Bighorn Road gezogen, war Missy Vankueren zurück nach Arizona geflogen. Dort werde sie gebraucht, um die Kandidatur ihres neuen Mannes für den US-Senat zu unterstützen, hatte sie erklärt.
    Jetzt saßen drei Kinder am Tisch und erwarteten Pfannkuchen. Sheridan und Lucy - nun acht und vier Jahre alt - teilten Tisch und Familie mit April Keeley, dem Pflegekind der Picketts. Das war Marybeths Idee gewesen, und sie hatte sie schon vom Rollstuhl aus verfolgt, nachdem sie erfahren hatte, dass Jeannie Keeley, Otes Witwe, die Gegend verlassen und nur ihr kurz zuvor geborenes Baby mitgenommen hatte. Der kleine Junge, den Joe bei Mrs Keeley gesehen hatte, war an Lungenentzündung gestorben, während April - das Mädchen, das damals krank im Bett lag - von der Mutter in Saddlestring ausgesetzt worden war. Mit ihren sechs Jahren war April nun die Mittlere und stellte Schritt für
Schritt fest, dass sie Sheridan und Lucy trauen konnte. Marybeth hatte Joe erklärt, April - die vermutlich ein echtes
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