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Jagdhunde (German Edition)

Jagdhunde (German Edition)

Titel: Jagdhunde (German Edition)
Autoren: Jørn Lier Horst
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Minuten Spielzeit.
    »Sie hatte ihre Initialen draufgeschrieben«, fuhr Wisting fort. » CL , und den Namen der Sendung, die sie im Radio aufgenommen hatte. Poprush .«
    Wisting schluckte erneut und sah, wie sich Suzanne auf ihrem Stuhl unruhig hin- und herbewegte. Sie erinnerte sich an den Fall und wusste, was er als Nächstes berichten würde. Die Schlagzeilen waren voll davon gewesen, nachdem sich die Neuigkeiten erst einmal verbreitet hatten.
    »Die Kriminaltechniker hatten noch immer nicht viel zu tun und untersuchten den Walkman nach Fingerabdrücken. Aber sie fanden nur die Abdrücke einer einzigen Person.«
    »Cecilias.«
    Wisting nickte und schluckte noch mal.
    »Der Walkman lag drei Tage in meinem Büro, bis ich überhaupt auf den Gedanken kam, das Band abzuspielen.«
    8
    In einem der Büroräume der Falck- Station standen vier Personen zusammen. Die verschmutzten Overalls der Männer neben Line rochen nach Öl und Metall. Alle Anwesenden waren gleichermaßen begierig herauszufinden, wer der tote Hundebesitzer war.
    Einer der jüngeren Angestellten wusste, auf welcher Internetseite man in einer Datenbank nach gekennzeichneten Haustieren suchen konnte. Die Computertastatur vor ihm war durch viele Stunden Büroarbeit mit schmutzigen Arbeitshänden braun geworden. Er brauchte eine Weile, um sich einzuloggen.
    Line schaute auf die Uhr. Sie zeigte 23:27. Sie gab sich noch eine Stunde, um alle Informationen einzuholen, bevor sie der Redaktion mitteilen könnte, wie viel Material sie hatte. Danach würde sie eine knappe halbe Stunde bekommen, um den Fall zu Papier zu bringen.
    »So«, sagte der junge Mann, als er bereit war. »Haben Sie die Nummer?«
    Er schrieb mit einem Finger und gab jede Zahl, die Line aus der Ziffernfolge vorlas, nacheinander einzeln ein. Anschließend drückte er auf Enter und dann dauerte es nur einen kurzen Augenblick, bevor die Antwort auf dem Bildschirm aufleuchtete.
    Jonas Ravneberg, W.   Blakstads gate 78, 1630 Gamle Fredrikstad.
    Line hatte schon ihren Notizblock gezückt und schrieb eilig alles auf. Dann sah sie wieder auf die Uhr. Sie hatte siebenundzwanzig Minuten gebraucht, um den vermeintlichen Namen des Mannes herauszufinden, der erschlagen worden war. Nichts an diesem Namen kam ihr bekannt vor.
    »Wissen Sie, wer das ist?«, fragte Line in die Runde.
    Die Männer schüttelten den Kopf.
    Lines Hoffnung, es auf die Titelseite zu schaffen, sank beträchtlich. »Okay«, sagte sie und stopfte den Notizblock in ihre Handtasche. »Dann haben Sie vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Der Regen hatte zugenommen, und obwohl sie sich auf dem Weg zum Auto ihre Jacke über den Kopf zog, wurde sie schnell klitschnass.
    Sie setzte sich hinter das Lenkrad, startete den Wagen und gab W.   Blakstads gate 78 in ihr Navi ein. Während das Gerät auf eine Satellitenverbindung wartete, suchte Line den Namen des Mannes, zu dem die Adresse gehörte, im Internet. Abgesehen von einem Eintrag im öffentlich zugänglichen Steuerverzeichnis gab es keine Treffer. Bescheidene Einkünfte. Kein Vermögen.
    Die W.   Blakstads gate lag dreizehn Minuten entfernt. Line beugte sich zu dem kleinen Bildschirm vor und sah auf der Karte, dass die Adresse nur einen Steinwurf von der Stelle entfernt lag, wo der tote Mann gefunden worden war.
    Nachdem sie losgefahren war, rief sie erneut die Auskunft an. Um sich mit der möglichen Situation schon vorher vertraut zu machen, wollte sie wissen, welche Telefonanschlüsse unter der Adresse registriert waren. Gab es vielleicht eine Frau, Kinder oder irgendwelche Mitbewohner?
    »Eine W.   Blakstads gate 78 kann ich in Fredrikstad nicht finden«, erklärte die Frau am anderen Ende der Leitung.
    »Und wie sieht es mit Jonas Ravneberg aus?«
    Die Antwort erfolgte fast unmittelbar: »Kein Jonas Ravneberg.«
    Ohne sich zu bedanken, legte Line auf und wählte die Nummer des Fotografen.
    »Erik.«
    »Hast du vielleicht schon mal was von einem Jonas Ravneberg gehört?«
    Der Fotograf wiederholte den Namen und schien eine Weile zu überlegen, so als wolle er seine Hilfsbereitschaft unterstreichen. »Nein … Nie gehört«, antwortete er schließlich. »Wer soll das sein?«
    »Das ist der Hundebesitzer.«
    »Das Mordopfer?«
    »Das wissen wir noch nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Er wohnt in der W.   Blakstads gate.«
    »Das ist gleich hier vorne. Fährst du dahin?«
    »Bin unterwegs.«
    Die Scheibenwischer bewegten sich hektisch über die Frontscheibe. Line saß
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