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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten
Autoren: Cynthia Eden
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ihre sinnliche Wahrnehmung steigerten sich ins Ex-trem.
    Dann wusste man, dass diese Freaks nicht menschlich waren. Und sie waren so gut wie unsterblich.
    Pak zuckte mit den Schultern, seine dunklen Augen fest auf Dee gerichtet. »Ich vermute, dass er sich eine hübsche kleine Vampirarmee zusammenstellen will.«
    Dee biss die Zähne so fest zusammen, dass ihr die Kiefergelenke wehtaten. Die Vampirismusplage verdankte sich dem schlechten genetischen Scherz, der diese Geborenen waren. Sie nämlich waren es, die loszogen, ihre Beute bissen, ihnen von ihrem Blut gaben. Und so geschah es, dass sich die einst wenigen DNS-Ausrutscher vervielfachten. Im Mittelalter hatten sie beinahe ein ganzes Land ausgelöscht.
    Schwarze Pest, von wegen!
    Manchmal war es so einfach, die Geschichte umzuschreiben. Vor allem wenn man verhindern wollte, dass die Menschen in Panik gerieten.
    Dee drückte ihre flachen Hände auf die Oberschenkel, um sich den Schweiß an der Jeans abzuwischen. Ja, sie schwitzte. Einen Geborenen zur Strecke zu bringen war kein leichter Job. Die Typen waren zu stark. Alle, von denen Dee bisher gehört hatte, waren fast tausend Jahre alt.
    In der Vampirwelt wuchs die Kraft mit dem Alter, ganz besonders bei Geborenen.
    »Die Straßen dürfen nicht von Genommenen überflutet werden«, sagte Pak, der die Arme vorm Oberkörper verschränkt hielt und Dee mit jenem kalten Blick beobachtete, der stets zu viel sah.
    Sie rollte die Schultern und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr Herz wie wild pochte. »Vielleicht hat der Typ gar nicht vor, Leute zu wandeln.« Die Genommenen waren jene Vampire, die getötet und als rasende Blutsauger wiedergeboren wurden. Die Wandlung überlebte längst nicht jeder. »Vielleicht will er nur ein paar Leute umbringen.« Ihre Stimme klang kalt und ausdruckslos. »Kann sein, dass er nichts als ein Blutbad will.«
    Sandra Dee! Lauf, Baby, lauf …
    Der Schrei hallte ihr durch den Kopf, und unwillkürlich presste sie die Hände fester auf ihre Oberschenkel. Nein, daran darf ich jetzt nicht denken.
    Nicht solange Pak sie beobachtete, als wäre sie eine Laborratte.
    »Ist lange her, seit die Stadt eine Vampirverwüstung erlebt hat.«
    War ihr Gesicht eben noch eiskalt gewesen, brannten ihre Wangen nun wie Feuer. »Ja, an die sechzehn Jahre.« Es hätte genauso gut gestern gewesen sein können, denn diese blutgetränkten Erinnerungen verblassten nie.
    Mama? Sie schlief nicht. Nein, sie lag nicht schlafend in ihrem Bett.
    Pak neigte den Kopf nach rechts. »Du musst ehrlich zu mir sein, Dee.«
    Diese Bemerkung katapultierte sie in die Gegenwart zurück. Sie setzte sich auf und sah Pak misstrauisch an. »Ich bin immer ehrlich zu dir, Pak. Immer.« In ihrem Leben gab es keinen Schatten, über den Pak nicht Bescheid wusste. Und ohne ihn säße sie auf der Straße.
    Nein, sie wäre tot.
    Sie war achtzehn gewesen, und er hatte ihr eine Bleibe gegeben. Für die er nichts nahm. Ein vierzigjähriger Mann, der eine Streunerin von der Straße aufsammelte.
    Sex war nie ein Thema zwischen ihnen gewesen, auch wenn es die meisten nicht glauben wollten. Aber Dee pfiff darauf, was andere dachten. Pak war keine Vaterfigur für sie. Sie hatte einen Vater gehabt. Pak war schlicht jemand gewesen, der die Monster in Schach hielt.
    Bevor er sie lehrte, wie sie selbigen Monstern in den Hintern trat.
    Und er war jemand gewesen, der sich mit Verlust auskannte.
    »Dies hier ist anders. Dieser Fall wird anders.« Der Mann war so still! Dee hatte nie verstanden, wie man so regungslos sein konnte. Sie selbst war immerzu in Bewegung, zuckte oder tippte mit dem Fuß, trommelte mit den Fingern.
    »Es ist bloß ein Vampir«, sagte sie und wollte sich sehr gern glauben. »Geborener oder Genommener, die können alle sterben.« Sie zum Sterben zu bringen war das Brenzlige an der Sache.
    Sie dazu zu bringen, noch einmal zu sterben.
    »Wenn du damit nicht umgehen kannst, setze ich Zane auf ihn an. Er kann den Kerl auch schnappen.«
    »Zane kennt sich mit Vampiren nicht so gut aus wie ich.« Zane Wynter war ein guter Jäger, keine Frage. Doch von Untoten verstand der Dämon weniger als sie.
    Pak machte eine Pause. »Zane ist außerdem nicht menschlich. Er hätte nicht deine … Schwächen.«
    Also das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Dann war Zane eben ein Halbdämon, na und? Dee sprang auf. »Geisterbeschwörer haben auch keine verfluchten Superkräfte, die sie übermenschlich machen.« Ja, Geisterbeschwörer konnten
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