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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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anderweitig beschäftigt war. „Aber jetzt weiß ich, dass ich einfach Gutes und Böses sehen kann, dass die Visionen selbst nicht böse sind.“
    Vaughn saß hinter ihr, hatte Arme und Beine um sie geschlungen und das Kinn auf ihren Kopf gelegt. Er unterbrach sie nicht, die Katze konnte gut zuhören. Es war nur manchmal schwer, ihn zum Reden zu kriegen.
    „Ich bin noch nicht ganz im Reinen damit, aber langsam beginne ich zu verstehen, was ich eigentlich sehen soll, was solche mit meinen Fähigkeiten eigentlich sehen sollten.“
    „Das ist deine Gabe, Faith, und die ist wertvoll.“
    „Ja.“ Sie lächelte, diese Bezeichnung, „Gabe“, gefiel ihr. „Im Moment fühlt es sich an, als wenn man aus einem Traum erwacht und plötzlich die wirkliche Welt sieht. Sie ist schön, aber es gibt auch viel Dunkles darin. Wenn man versucht, dieses Dunkle auszumerzen, zerstört man auch das Licht.“ Ihr Herz zog sich zusammen, als sie an die schmerzvolle Zukunft dachte, die vor ihrer Rasse lag.
    „Aber es gibt Hoffnung. Der Netkopf wehrt sich.“
    Sie musste einfach daran glauben. „Und andere erwachen auch aus diesem Albtraum.“ Dem Traum von Silentium. „Es schlägt schon Wellen im Medialnet, aber es wird noch Jahre dauern, bis sie alle erreichen.“ Sie legte eine Hand auf seinen bloßen Arm, fand Halt in der Berührung, diesem Kontakt, der sie einst fast umgebracht hätte. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe.“
    Sein Lachen vibrierte tief in ihrem Körper. „Tut mir leid, Rotfuchs. Aber ich habe dich zuerst gefunden.“
    „Nein, das ist nicht wahr.“ Sie verzog das Gesicht – er genoss es viel zu sehr, wenn alles nach seiner Pfeife tanzte. „Ich bin hinaus in den Wald gegangen.“
    „Stimmt schon, aber ich habe dort auf dich gewartet.“ Er küsste sie auf den Hals. „Ich wurde unwiderstehlich angezogen. Wenn du damals nicht gekommen wärst, hätte ich drinnen nachgeschaut.“
    Sie riss die Augen auf. „Manche Dinge sind einfach unabwendbar. “ E ine Feststellung, die ihr früher vielleicht Angst gemacht hätte.
    „Wie bitte?“
    „Die Zukunft lässt sich nicht immer verändern.“ Und was hatte das zu bedeuten? „Ich habe nie vorher darüber nachgedacht. Die Folgen sind weitreichend. Was ist veränderbar und was nicht – und wer entscheidet das? Was bewirkt, dass einiges auf Fels und anderes auf Sand gebaut ist?“ Sie war ganz aufgeregt. Endlich konnte sie mit ihrer Gabe umgehen, konnte nach Dingen suchen, die ihre Visionen anregten.
    „Manche Dinge sollen eben geschehen.“ Vaughn lenkte mit einem zärtlichen Biss in den Nacken ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Du wirst immer nur mir gehören.“
    „Du bist sehr besitzergreifend.“ Sie wandte den Kopf und sah ihn an. „Ich aber auch.“
    In seinen Augen sah sie, dass das dem Jaguar gefiel. „Ich mag es, wenn du deine Krallen zeigst.“
    Sie reckte sich und küsste ihn auf die unrasierte Wange. „Meinst du, du kannst mir noch beibringen, wie man schnurrt?“
    „Baby, das tust du doch jedes Mal, wenn ich es dir mit der Zunge besorge.“
    Wildes Verlangen durchzuckte sie und jede Einzelheit in ihrem Blickfeld schien stärker hervorzutreten. Sie stand auf und setzte sich breitbeinig auf ihn, das Gesicht ihm zugewandt. Das war ihre Lieblingsstellung, obwohl sie mit Vaughn darum feilschen musste – ihr Gestaltwandler zog rauere Arten des Liebesaktes vor. Ihr wurde ganz heiß, als sie sich an seine drängenden Stöße erinnerte, und sie legte die Hände auf seine Schultern, zog ihn zu sich heran und küsste ihn. Aber das Lächeln auf seinem Gesicht ließ sie innehalten. „Was ist?“
    „Ich sehe so gerne die Blitze in deinen Augen.“
    Sie lächelte. Wie schön und gut, dass ihm ihre Augen nun ihren Gemütszustand verrieten.
    ???
    „Was ist, spricht er wieder mit dir?“, fragte Vaughn, der inzwischen die Veränderung über das Band wahrnehmen konnte.
    Sie nickte. „Er ist neugierig auf dich.“
    „Was will er wissen?“
    „Alles. Er dürstet nach Leben, nach Hoffnung, nach Sonnenschein.“ Sie fuhr mit den Fingern über Vaughns Haut. „Genau wie ich. Lass mich schnurren, Vaughn.“
    „Drinnen oder draußen?“
    Sie machte große Augen und sah hinauf zum Nachthimmel, der schön und dunkel war, hell erleuchtet und voller Schatten, schwarz und weiß, genau wie es sein sollte. „Hier.“
    „Und was ist mit deinem neugierigen Freund?“ Er glitt mit den Händen unter ihr T-Shirt. Seine Berührungen entfachten überall kleine
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