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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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auch nicht. Sie ist erst acht und hat bei weitem nicht deine Fähigkeiten.“
    Vaughn meldete sich das erste Mal zu Wort. „Sie ist noch ein Kind. Lassen Sie ihr doch die Kindheit.“
    „Wir leben in unterschiedlichen Welten, Mr. D’Angelo“, antwortete Anthony, obwohl sie ihm Vaughn nicht vorgestellt hatte. „Wenn man Juniper ein Kind sein ließe, wie Sie vorgeschlagen haben, würde man ihre Fähigkeiten nicht weiter ausbilden und sie damit ungeschützt lassen, sodass sie einem Missbrauch preisgegeben wäre.“ Er hob die Hand, um einem Kommentar zuvorzukommen. „Ja, der Clan wird ihre Gaben genauso wie bei Faith nutzen, aber wir werden uns auch um ihr Wohlergehen kümmern. Bevor es die Clans gab, kam es vor, dass einige Mediale die V-Medialen regelrecht gefangen hielten, um das eigene Vermögen zu vermehren.“
    „Vater“, unterbrach ihn Faith, „wenn Juniper es nicht machen kann, wer dann?“
    „Du.“
    Vaughn wurde ganz still neben ihr, als wäre er auf der Jagd. Sie war froh darüber, denn sie wusste, wie mächtig der Clan war und welche Mittel er einsetzte, um an sein Ziel zu gelangen.
    „Sie gehört Ihnen nicht mehr.“ Es war eine menschliche Stimme, aber die des tödlichen Jaguars schwang darin mit.
    „Das stimmt. Aber auch wenn sie nicht im Medialnet ist, hat sie doch weiterhin ihre Fähigkeiten.“ Anthony zeigte kein Anzeichen von Beunruhigung. „Sie könnte als Subunternehmerin für NightStar arbeiten.“
    Faith hätte beinahe vergessen, den Mund zu schließen. „Aber der Rat – sie haben doch sicher jeglichen Kontakt mit mir verboten.“
    „Das haben sie versucht.“ Anthony wandte ihr wieder seine Aufmerksamkeit zu. „Aber NightStar ist keine Marionette des Rats.“
    Vaughn beugte sich vor. „Sie haben denen gesagt, sie könnten sich ihr Verbot sonstwohin stecken?“ In seinem Ton lag ein Anflug von Respekt.
    „Grob ausgedrückt, ja. Sie sind der Rat, aber keine absoluten Herrscher. Und die Geschäfte müssen weitergehen. Zahllose Unternehmen würden darunter leiden, wenn wir keinen Zugang mehr zu Faith hätten, und keines von ihnen hätte das einfach so hingenommen.“
    In Faiths Kopf drehte sich alles. „Du willst, dass ich weiter Vorhersagen für die Kunden von NightStar mache und sie über dich weitergebe?“
    „Ja. Der Clan kann es sich leisten, mit dir zusammenzuarbeiten. Die vereinte Macht der Unternehmen, die hinter uns stehen und unsere eigene Stärke schützen uns vor dem Rat.“
    So ergab das Ganze einen Sinn. NightStar hatte sich durch seine V-Medialen in der Vergangenheit viele Verbündete geschaffen. Sie kannten viele Geheimnisse und hatten sie für sich behalten. Ganz egal, wer danach gefragt hatte.
    „Der Rat hat bereits versucht, mich zu entführen.“ Sie würde die Frage nicht stellen, die sie quälte: Hatte ihr Vater davon gewusst?
    „Wir haben uns bereits darum gekümmert. Auf verschiedenen Wegen. Ich bezweifle, dass ihre Leute je an dich herankommen würden …“ Er warf Vaughn einen kurzen Blick zu. „… aber wenn es ihnen gelingen und dir irgendetwas zustoßen sollte, werden alle Unternehmen, deren Vorhersagen noch nicht bearbeitet worden sind, sofort ihre Steuerzahlungen einstellen.“
    „Wie viele sind es?“, fragte Vaughn, als Faith schwieg.
    „Auf Faiths Warteliste stehen im Moment ungefähr tausend. Die Macht des Rats reicht sehr weit, aber selbst sie können nicht alle überwachen, vor allem nicht, wenn dazu die führenden Unternehmen der Medialen gehören. Wie gesagt, die Geschäfte müssen weitergehen.“
    „Wie sicher ist das?“, hakte Vaughn noch einmal nach.
    „Wenn der Rat ihr etwas antut – was sicher geschehen würde, wenn sie versuchten, Faith gefangen zu nehme n – , brechen sie damit eines unser grundlegenden Gesetze: In Familien und Geschäfte darf man sich nicht einmischen. Da gibt es keine Toleranz. Alle Ratsmitglieder sind durch ihre eigenen Familienunternehmen davon in Kenntnis gesetzt worden.“
    „Sie halten den Rat nicht davon ab, ihre eigenen Leute zu rehabilitieren, aber bei Geschäften ist dann Schluss?“ Vaughn schüttelte den Kopf. „Das sind ja Scheißprioritäten.“
    „Aber Faith kommt es in diesem Fall zugute.“
    „Ich sehe jetzt auch andere Dinge als früher“, sagte Faith leise.
    Anthony nickte. „Verstehe. Wir bitten dich nur, regelmäßig geschäftliche Vorhersagen zu machen, solange es noch geht.“
    „Damit die Reichen noch reicher werden?“, fragte Vaughn, aber Faith konnte keine Ablehnung darin
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