Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus
Autoren: Ken Bruen
Vom Netzwerk:
Polizeikaserne und fragte mich, wie meine Begrüßung ausfallen würde.
    Ich trat ein. Ein Polizist, etwa zwölf Jahre alt, fragte:
    »Ja, Sir?«
    Gott, wie alt ich geworden war. Ich sagte:
    »Wäre es möglich, mit Wachtmeister Clancy zu sprechen? Seinen genauen Dienstgrad weiß ich nicht.«
    Das Kind bekam Stielaugen. Es sagte:
    »Kommissar Clancy?«
    »Muss er sein.«
    Dann Argwohn.
    »Sind Sie verabredet?«
    »Sagen Sie ihm, Jack Taylor ist da.«
    Es überlegte, dann:
    »Ich werde das prüfen. Warten Sie hier.«
    Ich wartete.
    Las die Bekanntmachungen. Stellten die gardaí als freundliche, lässige Truppe dar. Ich wusste es besser. Das Kind kehrte zurück und sagte:
    »Der Herr Kommissar wird in Verhörzimmer B mit Ihnen sprechen. Ich surre Sie durch.«
    Es surrte mich durch.
    Das Zimmer war hellgelb gestrichen. Ein einsamer Tisch, zwei Stühle. Ich setzte mich auf den des mutmaßlichen Täters. Fragte mich, ob ich meinen Mantel ausziehen sollte, aber vielleicht ergriffen sie ihn. Behielt ihn an.
    Die Tür ging auf. Clancy trat ein. Ein ganz anderes Lebewesen als der Mann meiner Erinnerung. Er war, wie man so sagt, stämmig geworden. Beziehungsweise dick, beziehungsweise fett. Wie es zweifellos einem Kommissar ansteht. Sein Gesicht war rot, mit durchhängenden Pausbacken. Er sagte:
    »Ja, beim heiligen Dings doch.«
    Ich stand auf und sagte:
    »Herr Kommissar.«
    Gefiel ihm. Er sagte:
    »Setz dich, Mann.«
    Ich setzte mich.
    Wir nahmen uns Zeit, beobachteten, schätzten ein. Keiner fand toll, was ihm geboten wurde. Er fragte:
    »Was kann ich für dich tun, Väterchen?«
    »Nur eine kleine Information.«
    »Ach.«
    Ich berichtete ihm von dem Mädchen, vom Wunsch der Mutter. Er sagte:
    »Ich habe gehört, du murkst als eine Art Privatschnüffler herum.«
    Statt zu antworten, nickte ich. Er sagte:
    »Ich hätte mehr von dir erwartet, Jack.«
    »Mehr als was?«
    »Eine arme Frau in ihrem Kummer abzukochen.«
    Das tat weh, weil es so nah an der Wahrheit war. Er schüttelte sich und sagte:
    »Ich erinnere mich an den Fall. Es war Selbstmord.«
    Ich erwähnte den Anruf, er seufzte angewidert und sagte:
    »Du hast wahrscheinlich selbst angerufen.«
    Ich machte meinen letzten Versuch und fragte:
    »Könnte ich die Akte sehen?«
    »Sei kein kompletter Blödman n … und nüchter dich aus.«
    »Ist das ein Nein?«
    Er stand auf, öffnete die Tür, und ich rang um einen brillanten Abschiedsspruch. Keiner kam. Während ich darauf wartete, hinausgesurrt zu werden, sagte er:
    »Werd nicht zur Plage, Jack.«
    »Bin ich doch schon.«
    Ich ging zu Grogan’s. Tröstete mich damit, dass sie meinen Mantel nicht gekriegt hatten. Sean war hinterm Tresen und fragte:
    »Wer hat dir denn deine Murmeln geklaut?«
    »Einmal Arsch lecken, Herr Wirt.«
    Ich stürmte an meinen üblichen Platz und brach auf ihm zusammen. Nach kurzer Zeit langte Sean mit einer pint und einem Kurzen an und sagte:
    »Ich nehme an, du trinkst noch.«
    »Ich war arbeite n … Okay?«
    »An dem Fall?«
    »Woran sonst?«
    »Gott helfe dieser armen Frau.«
    Später, als das Getränk seine volle Wirkung zu entfalten begann, sagte ich zu Sean:
    »Tut mir leid, dass ich ein bisschen empfindlich war.«
    »Ein bisschen?«
    »Der Druck, es ist der Druck. Es läuft nicht so gut.«
    Er bekreuzigte sich und sagte:
    »Dem Herrn sei Dank! Ist das alles?«

 
     
     
    »Wann hat ein Privatdetektiv
    ein Verbrechen aufgeklärt?
    Noch nie!«
    Ed McBain

M anche Menschen führen ihr Leben, als wären sie in einem Film. Sutton führt seins, als wäre er in einem schlechten Film.
    Es heißt, der Unterschied zwischen einem Freund und keinem ist gleich unendlich. Das kaufe ich. Oder dass kein Mann, der einen Freund hat, als Totalversager bezeichnet werden kann. Das muss ich kaufen.
    Sutton ist mein Freund. Als junger Polizist habe ich Grenzdienst geschoben. Eine langweilige Aufgabe aus Regen und noch mehr Regen. Man sehnte sich nach einer Schießerei. Stattdessen kriegte man kalte Wurst mit kalten Fritten in einer Nissenhütte.
    DasErholungs-undUnterhaltungsprogrammwardiePinte.
    IchtrankinderGrenzkneipemitdemfantasievollenNamenTheBorderInn.BeimeinemerstenMalsagtederTresenmensch:
    »Du bist die Schmier.«
    Ich war den Frostbeulen nahe, lachte aber laut. Er sagte:
    »Ich bin Sutton.«
    Er sah aus wie Alex Ferguson . Nicht wie eine junge Version, sondern wie der schreiende Showmann der glorreichen Kopfstimmen-Epoche.
    »Warum bist du Polizist?«, fragte er.
    »Um meinen Vater zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher