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It's Showtime

It's Showtime

Titel: It's Showtime
Autoren: Sylvia Czarnecki
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gehören Futter, Sexualtrieb, Wälzen, Kontakt zu Weidegenossen, Spielen und Bewegung. Da wir das Pferd nicht jedes Mal zu seinen Artgenossen laufen lassen können, wenn es etwas gut gemacht hat, bietet sich Futter als primärer Verstärker geradezu an. Die Nahrungsaufnahme ist für das Pferd etwas Existenzielles, deshalb hat Futter einen hohen Stellenwert.
    Sogenannte sekundäre Bestärker sind zum Beispiel das Lob mit Hand oder Stimme. Sie wirken in der Regel nicht so stark wie die primären Bestärker, da das Pferd ihre Bedeutung erst durch Konditionierung darauf erlernen muss.
    In meiner täglichen Arbeit ist Loben mit Futter eine Selbstverständlichkeit. Warum sollte ich auch auf den stärksten Motivator verzichten? Die Arbeit mit Futterlob wird oft kritisiert, da sie im Verruf steht, das Pferd zum Betteln zu erziehen. Dabei stellt nicht das Futterlob selbst das Problem dar, sondern der Umgang des Ausbilders damit. Um zu vermeiden, dass Ihr Pferd bettelt, ist es notwendig, das Loben mit Futter in ein klares, für das Pferd verständliches System einzubinden. Es muss lernen: Nur richtiges Verhalten führt zu Belohnung.
    Sinnvoll ist es, diese Kette um ein weiteres Glied zu ergänzen. Überlegen Sie sich ein Lobwort, das dem Pferd verständlich macht, dass sein Verhalten erwünscht und richtig war. Achten Sie darauf, immer das gleiche Wort zu verwenden, um Ihr Pferd darauf zu konditionieren. Ähnlich wie beim Clickertraining, bei dem das Clickgeräusch dem Pferd die Rückmeldung gibt, dass seine Reaktion richtig war, verbindet das Pferd das „Lobwort“ bald mit der Belohnung. So können Sie punktgenau bestärken und zudem noch etwas Zeit bis zum eigentlichen Lob gewinnen. Denn es wäre falsch, das Futter wegzulassen, wenn Ihr Pferd die Lektion verstanden hat. Die Verwendung des Lobwortes ist ein Versprechen an das Pferd: „Was du getan hast, war richtig, und dafür wirst du jetzt gleich belohnt.“ So erhalten Sie die Motivation des Pferdes dauerhaft und das Pferd hat Vertrauen in Ihr Lob.
     

    Sorgen Sie dafür, die Belohnung stets umgehend reichen zu können. Eine Gürteltasche oder weite Jacken-/Westentaschen eignen sich hervorragend.
     
    Respektvoll füttern

Pferde, die das beschriebene Belohnungssystem bereits gut kennen, vertragen auch zwischendurch mal eine kleine Leckerei. Ist es ihnen allerdings noch nicht so geläufig, kann das Füttern ohne Grund dazu führen, dass man wieder von vorn beginnen muss. Wer seinem Pferd ständig „einfach so“ Leckereien zusteckt, darf sich über das Betteln nicht wundern.
Um respektvolles Füttern zu trainieren, kann man dem Pferd das „Schau weg“ beibringen. Ist Ihr Pferd sehr aufdringlich, stellen Sie es anfangs hinter eine Absperrung, um Ihren Individualabstand zu wahren. Halten Sie das Futter in der Hand, sodass Ihr Pferd es registriert, aber nicht herankommt. Warten Sie. Sobald Ihr Pferd den Kopf wegdreht, bestärken Sie es mit dem Lobwort und geben ihm das Futterlob. Bereitet Ihnen diese Übung hinter dem Zaun keine Probleme, können Sie diese ohne Zaun trainieren.
Stellen Sie sich vor Ihr Pferd und halten Sie das Futter wie zuvor in der einen und das Ende des Führstricks in der anderen Hand. Wird Ihr Pferd aufdringlich und dringt zu sehr in Ihre „Privatsphäre“ ein oder versucht gar, nach dem Futter zu schnappen, stellen Sie mit einem schlenkernden Ende des Stricks klar, dass es dies zu unterlassen hat. Reagieren Sie nicht vorschnell, wenn Sie glauben, dass Ihr Pferd aufdringlich wird, sondern lassen Sie es den „Fehler“ begehen. Das Pferd muss wissen, was passiert, bevor es passiert. Nur dann ist Ihre Reaktion für das Pferd als Konsequenz auf sein Handeln zu erkennen. Bleibt es bei der Aufdringlichkeit, gehen Sie zurück hinter den Zaun, bis Ihr Pferd verstanden hat, dass es das Futter nur erhält, wenn es wegschaut.
Wenn Sie möchten, können Sie der Lektion auch ein Kommando („Schau weg“) geben, um es abrufbar zu machen und von anderen Übungen abzugrenzen.
     

    Achten Sie von Anfang an darauf, dass Ihr Pferd beim Füttern höflich bleibt. Zur Unterstützung können Sie Ihrem Pferd beibringen, seinen Kopf vom Futter abzuwenden.
     
    Hält man sich konsequent an diese Regel, lässt sich das Betteln sehr gut unterbinden. Natürlich muss das Pferd sich erst an dieses System gewöhnen. Unter Umständen dauert es eine ganze Weile, bis Ihnen das Pferd tatsächlich glaubt, dass Sie es ernst meinen und nicht doch schon vor Erfüllung der Aufgabe
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