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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition)
Autoren: Monika Heimann
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gemeinsame Zukunft mit ihm sehr glücklich
werden wird."
    "Na dann bin ich ja beruhigt, mein Schatz."
Die Stimme ihres Vaters klang nun wirklich etwas ruhiger. "Du
tust schon das Richtige, das hast du immer getan. Meine starke kleine
Tochter! Ich hab dich lieb, hörst du? Und ich werde deine
Entscheidungen natürlich immer unterstützen."
    "Weißt du, Papa, wir ziehen doch nur zusammen
und wenn es dich beruhigt, habe ich ja dann noch genug Zeit, um
sicher zu gehen, dass ich mit ihm wirklich mein Leben verbringen
will."
    "Na dann bist du dir also doch noch nicht so
sicher?" kam die verschmitzte Antwort.
    "Ach Papa, jetzt hör aber auf", lachte
sie, "du bringst mich noch völlig durcheinander!" Sie
machten eine kurze Pause.
    "Nein, aber nun mal völlig im Ernst: Du machst
das schon richtig, mein Mäuschen. Vertrau einfach immer auf das,
was dein Herz dir sagt, hörst du?"
    "Das versprech' ich dir, Papa," meinte sie
ehrlich, "Danke, dass du mir immer sagst, was du denkst. Ich hab
dich wirklich ganz arg lieb!"
    "Ich dich auch, mein Schatz! Und? Was hast du heute
noch alles vor", wechselte er das Thema.
    "Na ich werd' meine Wohnung kündigen."
Sie schmunzelte. "Und anfangen zu packen."

2

    Eine Woche später hatte Anna bereits ein paar
Sachen in Kartons verstaut. Sie hatte mit dem Papierkram angefangen,
den sie in dem Regal in der Ecke ihres Schlafzimmers aufbewahrt
hatte. Dort stand auch ein kleiner Schreibtisch mit ihrem Computer.
    Es war Freitag morgen, kurz vor halb acht und Anna lag
noch in ihrem Bett und dämmerte vor sich hin, als das Telefon
klingelte. Sie sprang sofort auf und eilte in den Flur um noch
abzunehmen, bevor sich der Anrufbeantworter einschaltete.
    "Seiler", meldete sie sich mit noch etwas
belegter Stimme.
    "Anna, ich bin's, Lisa", die Aufregung in
ihrer Stimme sorgte dafür, dass Annas Magen sich
zusammenkrampfte. Dass Lisa zu so einer ungewöhnlichen Zeit
anrief, konnte nichts Gutes bedeuten. Sie wagte nicht darüber
nachzudenken, was nun kommen könnte. Mit zitternder Stimme
redete Lisa weiter. "Anna, vor etwa einer halben Stunde ist dein
Papa gestorben."
    "Was?", Anna konnte es nicht glauben und
hoffte noch zu träumen. "Wieso?"
    "Er hatte einen Anfall, oh Anna, es tut mir so
leid!" Wieder kämpfte sie hörbar mit den Tränen.
"Ich war schon aufgestanden, er hatte noch geschlafen, ich war
nur kurz im Bad und bin dann wieder ins Schlafzimmer und da lag er
ganz verkrampft auf dem Bett und ich merkte, dass er schon tot war,
ich wusste nicht was ich machen sollte und rief den Notarzt",
der Schock war ihr deutlich anzumerken, sie redete ohne Punkt und
Komma, "der war in drei Minuten da, weil zufällig gerade
einer Dienst hatte, der bei uns in der Nähe wohnt und er hat
gleich versucht ihn zu reanimieren und ich musste auch mithelfen,
aber es war schon zu spät, oh Anna, was soll ich denn nur tun,
der Arzt meinte er hätte wohl einen schweren Anfall gehabt und
deshalb sei sein Herz einfach stehen geblieben..." Nun weinte
sie lauthals.
    "Oh Gott", nun wurde auch Anna bewusst, was
geschehen war und dass es wohl tatsächlich Wirklichkeit war, was
sie eben gehört hatte. Sie konnte es nicht fassen, es musste
doch irgendwie rückgängig zu machen sein, oder? Ihre Kehle
war wie zugeschnürt und sie sank auf ihre Knie. Wie konnte das
denn nur sein? Er war doch gerade erst Anfang Sechzig. Oh, Papa,
wieso tust du uns das an? Nun brach es ebenfalls aus ihr heraus und
unter Tränen fragte sie: "Ist der Arzt denn schon wieder
weg?"
    "Ja er ist gerade eben zur Tür hinaus, wollte
aber noch, dass ich einen Verwandten bitte, her zu kommen. Ich habe
schon Ingrid angerufen, sie müsste bald da sein." Ingrid
war Lisas Tochter aus ihrer früheren Ehe, die mit ihrem Mann und
ihren zwei kleinen Kindern in Hamburg Eimsbüttel wohnte.
    "Gut, ich werde auch gleich los fahren",
entgegnete Anna nun wieder etwas gefasster und sah auf die Uhr, die
über ihr an der Wand hing. "Ich denke so bis um Zwei heute
Mittag kann ich es schaffen."
    "Gut, aber fahr vorsichtig, ja?"
    "Klar, bis später." Sie legte den Hörer
auf und musste erst einmal durchatmen. Sie legte beide Hände auf
ihr Gesicht und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Nun war also
geschehen, wovor sie sich so gefürchtet hatte. Ihr letzter
Anker, alles was ihr von ihrer Familie noch blieb, war nun fort. Oh
Gott, und sie hatte mit ihm doch noch so viel zu bereden gehabt. Wen
sollte sie denn nun um Rat fragen, wenn sie einen brauchte? Sie
fühlte sich plötzlich
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