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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition)
Autoren: Monika Heimann
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Onkel Toni einfach
überraschen. Sollte es ihm nicht recht sein, könnte sie
sich immer noch irgendwo ein Hotel nehmen und dann wieder heim
fahren, doch das glaubte sie nicht und ein Versuch war es auf alle
Fälle wert!

    "Du willst allein nach Italien?"
Ungläubigkeit, Erstaunen und Sorge mischten sich in Sebastians
Gesichtsausdruck. Er stand in Annas Schlafzimmer und beobachtete, wie
Anna Stapelweise Kleidungsstücke aus ihrem Schrank in den
aufgeklappten Koffer packte, der auf ihrem Bett lag.
    "Ja, warum nicht? Das ist genau das, was ich jetzt
brauche," entgegnete Anna und sah ihn kurz über die
Schulter an. "Kober hat schon zugestimmt; die Arbeit wird schon
deutlich weniger weil es doch auf den Sommer zugeht und da können
sie auf mich schon verzichten, hat er gesagt. Ich habe meinen
gesamten Resturlaub genommen und kann nun vier Wochen endlich einmal
so richtig ausspannen." Sie drehte sich zu ihm um. "Weißt
du, ich war als Kind schon so oft da und es ist eine echte Schande,
dass der Kontakt so eingeschlafen ist. Mein Onkel weiß noch
nicht einmal etwas vom Tod meines Vaters und das will ich ihm nun
persönlich sagen. Wenn ich zurück bin, ist immer noch genug
Zeit für den Umzug."
    Sebastian schien noch nicht völlig von der Sache
überzeugt zu sein. Anna ging einen Schritt auf ihn zu, legte
ihre Hände auf seine Brust und sah ihm in die Augen. "Du
brauchst dir echt keine Sorgen um mich zu machen, wenn du willst,
komm doch mit. Denn das einzige, was mich an meinem Plan stört,
ist, dass ich dann so lange auf dich verzichten muss."
    "Du weißt doch, dass ich hier nicht so lange
weg kann, Anna."
    "Na wie wär's dann wenigstens für zwei
Wochen oder so? Bitte Sebastian, du weißt, dass ich mich nur
ungern von dir trenne, aber ich brauche diesen Urlaub jetzt einfach,
um meine Gedanken alle einmal neu zu sortieren, verstehst du?"
    Sebastian blickte liebevoll auf sie herab, legte seine
Hände auf ihre Schultern und lächelte. "Klar verstehe
ich das. Also was hältst du davon, wenn du schon einmal
vorfährst und ich in drei Wochen nachkomme, hm?"
    "In drei Wochen erst?"
    "Vorher kann ich hier wirklich nicht weg."
    "Na gut, besser als nichts. Also bist du mir nicht
böse?"
    "Natürlich nicht, meine Liebe! Ich weiß
doch, wie wichtig dir das ist." Damit strich er ihr mit der
rechten Hand über ihr Haar und für diesen Moment fühlte
sie sich so richtig geborgen und zu Hause bei ihm.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste
ihn. Er nahm sie in seine Arme und ließ sie eine ganze Weile
nicht los, als ob er diesen Kuss so lange wie möglich auskosten
wollte. Er musste jetzt drei lange Wochen ohne seine geliebte Anna
auskommen und das würde für ihn sicher nicht leicht werden.

3

    Obwohl sie eine Karte hatte, war es für Anna
schwieriger als sie dachte, das Haus ihres Onkels zu finden.
Schließlich war sie noch ein Kind, als sie das letzte Mal hier
war. Sie hatte ihren roten Fiesta am Straßenrand angehalten und
studierte nun die bunten Linien auf der großen auseinander
gefalteten Karte. Sie war über die Brennerautobahn gekommen und
dann immer südlich gefahren, vorbei an Verona, Modena, Bologna
und Florenz. Danach hatte sie etwa hundert Kilometer weiter die
Autobahn verlassen und war östlich in Richtung Castiglione del
Lago am großen umbrischen Trasimener See gefahren. Hier war sie
jetzt irgendwo auf halber Strecke rechts abgebogen, hatte angehalten
und überlegte nun, ob sie die richtige Straße Richtung
Süden gewählt hatte.
    Doch, sie war auf dem richtigen Weg, stellte sie
schließlich fest. Diese Straße führte an einem
kleinen See vorbei mitten durch die hübsche, hügelige
Landschaft, durch ein paar kleinere Dörfer und schließlich
würde sie in einem Ort namens Vaiano ankommen. Dort würde
sie sich wieder auskennen, denn dann waren es nur noch ein paar
Hundert Meter bis zu Onkel Tonis Gut.
    Sie kramte aus ihrer Handtasche, die auf dem
Beifahrersitz stand, einen Haargummi hervor und bändigte ihre
strähnige Mähne zu einem Pferdeschwanz. Dann lenkte sie ihr
Auto wieder auf die Straße und fuhr weiter. Sie hatte ihre
Klimaanlage ausgeschaltet, als sie die Autobahn verlassen hatte und
nun ihr Fenster weit geöffnet um die würzige Luft zu
genießen, die durch ihre Haare wehte. Einige Strähnchen
waren aus ihrem Haargummi wieder herausgefallen und tanzten nun wild
um ihr Gesicht. Sie hatte wegen der Hitze extra ein luftiges, kurzes
Sommerkleidchen angezogen, auf dem sich viele kleine rote und
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