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Irrfahrt durch die Düsterzone

Irrfahrt durch die Düsterzone

Titel: Irrfahrt durch die Düsterzone
Autoren: Hans Kneifel
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bietet Achar seine Hilfe an. In Luxons Fall ist die Sache einigermaßen kompliziert. Jemand, dem Luxon irgendwann in der Vergangenheit übel mitgespielt hat, wandte sich an den Rachedämon – und war ihm damit augenblicklich verfallen. Man kann sich ausrechnen, daß er ihm einen hohen Tribut wird zahlen müssen. Es begann damit, daß sich Achar im Körper seines Opfers einnistete und ihn zu seinem Wirt machte. Und wo es enden wird, kann man noch nicht absehen, aber daß Achar letztlich seine eigenen Ziele verfolgt, muß man als gegeben annehmen. Das zeigt sich schon an dem Ränkespiel, das Achar damit begann, als er Shallad Hadamur in dessen Mausoleum in seinem Wirtskörper gegenübertrat und ihm Luxons Kopf anbot. Wie nebenbei forderte er dafür, daß ihm das Monument als Tempel geweiht wird. Hadamur stimmte zu, ohne sich darüber klar zu sein, daß er damit dem Rachedämon zu einer Bastion verhilft, zu einer Operationsbasis inmitten der Lichtwelt. Und als Gegenleistung bekam Hadamur bloß einen Doppelgänger Luxons, denn Achar fühlt sich zweifellos jenem mehr verpflichtet, der ihn anrief. Und dieser verlangt, daß Luxon einen langen Leidensweg durchmachen soll – so kommt es, daß Luxons Odyssee durch die Düsterzone beginnt, während in Hadam die Hinrichtung an einem Doppelgänger vorgenommen wird. Luxons Gang durch alle Höllen des Lebens scheint vorgezeichnet, aber selbst ein Rachedämon ist nicht in der Lage, Zufälligkeiten und unvorhersehbare Ereignisse in seinen Plan einzubeziehen. Und so hat Luxon eine geringe Chance, der Rache seines Todfeindes zu entkommen.
    NECRON, DER ALLESHÄNDLER – Es gibt nur wenige Bewohner der Düsterzone, die sich in diesem Randgebiet der Schattenzone behaupten können und sich auch unter den widrigsten Bedingungen zurechtfinden. Necron ist einer davon, der sich so sehr an die hier herrschenden Extreme gewöhnt hat, daß er sich ein Leben in der »normalen« Welt nicht mehr vorstellen kann. Obwohl er nicht hier geboren wurde, ist Necron zu einem wichtigen Bestandteil der Düsterzone geworden und gehört ebenso hierher wie die Abstruseh, die Bizarren, die Valunen, die Fledderer und all die Verdammten und Gescheiterten, die zwischen Nacht und Dämmerung ihr Dasein fristen. Man könnte Necron sogar als wichtigen Faktor der Ökologie in diesem Dämmerstreifen bezeichnen, auf jeden Fall ist er mehr als nur ein Abenteurer und Schacherer, wenn er dies auch selbst nicht als Bestimmung sieht. Er durchfährt dieses Land, das außerhalb aller Naturgesetze steht, mit seinem Wagen, versorgt die Pflanzlichen im Garten der Verdammten mit Brutkörpern, die er von den Fledderern gegen alle möglichen Waren eintauscht, und ficht einen steten Kampf gegen die Mächte des Bösen. Er hat einige Eigenheiten, die ihn zusätzlich von anderen Düsterleuten abheben. So hat er vor seinen Wagen, »Schrein« genannt, sechs Graupferde gespannt und akzeptiert keine anderen. Er trägt stets ein schwarzes Samtgewand und würde sein Leben einsetzen, um zu schwarzem Samt für neue Kleidung zu kommen. Und er trägt einen Leibgurt mit zwölf Wurfmessern, die er handhaben kann wie kein zweiter…
    Es mag Zufall oder Schicksal sein, daß Luxon von dem Fledderer Miesel ausgerechnet an Necron verschachert wird. Die beiden verbindet bald eine seltsame Freundschaft, und als Luxon die Ähnlichkeit Necrons zu dem Steinmann Sadagar erwähnt, bekennt der Alleshändler: »Auch ich bin ein Steinmann!« Das Band der Freundschaft hindert Necron jedoch nicht daran, Luxon als »Hordenführer« an die Valunen weiterzureichen, im Austausch gegen frische Graupferde. Geschäft ist eben Geschäft.







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