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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)
Autoren: Graham Masterton
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es die Irren waren, die weinten. Jack hatte sie wieder in The Oaks eingesperrt, hielt sie gefangen. Und diesmal würden sie nie mehr entkommen, denn er hatte sie eingesperrt und der Einzige, der sie jemals wieder herauslassen konnte, war er selbst. Entweder er oder drei Kardinäle.
    »Ihr Monster!«, schrie er zum Himmel. »Ihr Monster!«
    Jack marschierte zurück zum Kiesweg und warf einen vorerst letzten Blick auf die neugotischen Umrisse von The Oaks. Er wünschte sich, das ganze Gebäude vollkommen zerstören zu können.
    Jack blinzelte immer noch wegen des Regens, als unversehens ein tiefes Ssssschhhhh im Kies zu seiner Rechten ertönte, ganz nah am Badehaus. Er leuchtete mit der Taschenlampe in die Richtung, aus der das Geräusch zu kommen schien. Zunächst konnte er gar nichts erkennen.
    Dann hörte er es erneut. Sssssssssssssschhhhhhhhhhhh – schneller und immer schneller. Es mündete in ein tosendes Crescendo. SsssssSSSCHHHHHHHHH …
    Jack ließ den Lichtkegel von einer Seite des Kieswegs zur anderen schnellen. Da sah er eine riesige Flutwelle blitzartig im Boden aufbranden, die schneller auf ihn zukam, als ein Mensch rennen konnte.
    Er musste nicht erst warten und schauen, um wen es sich handelte. Er wusste es einfach. Quintus Miller musste The Oaks verlassen haben, bevor Jack seinen Weihwasserring gezogen hatte. Und jetzt schoss der zügellose Anführer vor Wut schäumend und versehen mit nahezu grenzenloser Macht durch den Boden direkt auf ihn zu.
    Der Kies brodelte und spritzte zur Seite. Das Gras des Rasens stob auseinander. Zwei steinerne Blumentöpfe explodierten wie Bomben. Jack rannte den Hügel hinunter zum Tennisplatz. Eine riesige Woge aus aufplatzendem Gras und Erdklumpen verfolgte ihn.
    Quintus Miller war so dicht hinter Jack, dass dieser es nicht wagte, zurückzusehen und sich ihm mit den letzten Tropfen Weihwasser bewaffnet zu stellen.
    Jack rannte und rannte, bis er so schnell war, dass er nicht einmal hätte anhalten können, wenn er es denn gewollt hätte. Er überquerte den unter Wasser stehenden Tennisplatz. Seine Schuhe platschten durch die Pfützen. Der Asphalt wurde nur einen Meter hinter seinen Hacken aufgerissen. Er erreichte den Rand des überlaufenden Schwimmbeckens, versuchte auszuweichen, stolperte und fiel mit rudernden Armen seitwärts in die kalte, trübe, widerliche Brühe. Noch im Fallen dachte er: Was auch immer passiert, lass bloß nicht das Weihwasser los.
    Die Kälte ließ ihn nach Luft ringen. Er kämpfte sich unter Wasser in Richtung Oberfläche durch, dabei entglitt ihm seine Taschenlampe. Sie verschwand als schwache Funzel in der Tiefe.
    Da platzten die Fliesen am Pool auf und Quintus Miller tauchte mit einer enormen Explosion von Blasen, Dreck und aufgewühltem Schlamm ins Wasser ein. Jack schrie, schoss an die Oberfläche und sog gierig Luft ein. Doch Quintus erwischte ihn am Knöchel und zog ihn wieder hinab.
    Jack wand sich und trat um sich, doch Quintus war entschlossen, ihn nicht gehen zu lassen. Er umschloss Jacks Hüfte, dann seinen Oberkörper und zog ihn nach hinten. Verzweifelt nach Luft ringend, fühlte Jack Quintus’ kräftige Finger, die sich auf der Suche nach den Augenhöhlen in sein Gesicht gruben.
    Jack schlug mit der Perrier-Flasche nach Quintus, doch der Hieb ging daneben und diesmal ließ er sie fallen. Quintus’ Gegenangriff bestand darin, Jack an der Kehle zu packen und ihm die Daumen direkt unterhalb des Kiefers in den Hals zu bohren. Jacks Augen quollen hervor und Luftblasen drangen durch die zusammengebissene Zähne aus seinem Körper. Es fühlte sich an, als wollte Quintus sein ganzes Gesicht entzweibrechen.
    Jack peitschte um sich – und berührte dabei etwas, das ihm schrecklich vertraut vorkam. Der ekelerregende Sack, in dem sich die unappetitlichen Überreste von Joseph Lovelittles zweiköpfigem Schäferhund befanden. Instinktiv zog er ihn an sich.
    Er hat Angst vor Hunden. Sein Vater hetzte ihm den Wachhund der Familie auf den Hals, nachdem er seine Brüder und seine Mutter getötet hatte – hätte ihn fast umgebracht – Angst vor Hunden …
    Während Jack erstes Wasser durch die Nase einatmete, zog er das Knie an und rammte es Quintus in die Brust – einmal, noch einmal und ein drittes Mal. Sein Angreifer lockerte den Griff, doch er drehte sich um ihn herum, um ihn an der Hüfte zu packen und seinen Oberkörper nach hinten zu ziehen.
    Jack öffnete den Sack und fummelte angeekelt darin herum. Schließlich zerrte er den
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