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Irgendwie Anders (German Edition)

Irgendwie Anders (German Edition)

Titel: Irgendwie Anders (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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meinem Handy unterbrochen. Irritiert ziehe ich es hervor. Arne. Was will der denn von mir, um diese Uhrzeit, es ist … Moment ... nach 12 Uhr. Zögernd gehe ich ran.
    „Hey, Mark“, begrüßt er mich. „Bist du schon wach genug für Neuigkeiten?“
    „Moin Arne. Kommt drauf an. Was ist los?“
    „Ich muss dir unbedingt was erzählen. Du wirst es mir nicht glauben, aber ich muss dass jetzt loswerden.“ Seine Stimme klingt freudig erregt. Ich schaue misstrauisch aufs Handy.
    „Ich sehe dich die Stirn krausen“, bestätigt Arne, der hellsehen kann. Zumindest manchmal. „Hör einfach zu, okay. Ich muss das nur jemandem erzählen, sonst drehe ich hier noch durch.“
    „Bist du im Laden?“, frage ich nach, denn ich höre Hintergrundgeräusche.
    „Ja“, bestätigt Arne. „Habe bis 12.30 Uhr auf. Aber jetzt setz dich und hör einfach zu. Und Mark? Keine blöden Kommentare, bis ich fertig bin, okay?“ Ich grunze bestätigend und verdrehe etwas die Augen zu Tim, der neugierig herüberschielt.
    „Also, heute Morgen kommt hier ein Typ rein, völlig alle von letzter Nacht, sage ich dir. Er sah echt fertig aus. Er hat sich einen Latte und ein Schinkenbagel bestellt. Mann, der sah so deprimiert aus, dass ich einfach gefragt habe, was los ist. Der schaut mich an und ich sag dir, der hatte Augen. Ich war völlig weg. Tiefblau. Irre. Und dann habe ich ihn erkannt. Das war dieser Traumtyp, der mit dem Kleinen rumgemacht hat. Weißt du, der mit Bernd losgezwitschert ist. Auf der Party neulich. Erinnerst du dich?“
    Meine Augenbrauen wandern höher und ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen. Ich brumme etwas Zustimmendes und lausche nun deutlich interessierter.
    „Also er sah echt müde aus, aber diese Augen haben voll geleuchtet. Ich weiß, du glaubst ja nicht an so etwas, aber ich habe mich sofort in ihn verguckt. Er hat wohl seinen Freund gerade an einen anderen verloren. Zumindest hat er so etwas gesagt. Unerreichbare Liebe und so.
    Und das es irgendwie wohl doch nicht immer nur um Sex gehen sollte. Ich habe einfach nur zugehört, weil, er sah so klasse aus. Und er brauchte wohl jemanden zum Reden. War auch gerade nicht viel los im Laden. Er sieht dir irgendwie ähnlich. Der hat tolle Muskeln, sage ich dir. Und groß ist er, größer als du und sieht … ach einfach klasse aus.
    Ich habe ihm also zugehört. Er war ziemlich deprimiert, glaube ich. Und ich habe nur gesagt, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt, irgend so ein blöder Spruch eben. Da schaut er mich doch an und lächelt. Wow. Das ging mir durch und durch ...“
    Ich unterbreche ihn, denn das ist nicht ganz der Arne, den ich kenne. „Moment, Arne. Du hast dich verguckt? Aber du bist doch mit diesem Bürotyp, Mich … Math … irgendwas zusammen. Hast du mir nicht neulich noch davon erzählt?“
    „Ach der“, kommt es abfällig von Arne. „Der war so steif in allem, nur im Bett nicht, da hat er kaum einen hochbekommen. Wir haben es letzte Woche beendet. Passte einfach nicht. Aber nun hör doch mal einfach zu, ja? Also er schaut mich an und lächelt und legt mir doch tatsächlich die Hand auf meine und fragt mich nach meinem Namen. Und ob ich Lust hätte, mit ihm auszugehen. Aus-zu-gehen! Nicht ins Bett. Der hat mich ins Kino eingeladen. Kannst du dir das vorstellen?“
    Ja und Nein. Ich grinse immer breiter und schaue zu Tim herüber, der sichtlich gespannt ist.
    „Er hat dich ins Kino eingeladen, okay“, bestätige ich die Info.
    „Ja. Oh Mark, der sieht so gut aus! Er arbeitet in einem Fitnessstudio und das sieht man. Markus heißt er. Und er hat mir seine Telefonnummer gegeben und holt mich in ein paar Stunden hier ab. Ist das irre?“
    Ich muss jetzt wirklich an mich halten, um nicht loszuprusten. Auch Tim zappelt herum und wirft mir fragende Blicke zu. Ich kann kaum mein Lachen unterdrücken und zwinge mich: „Klasse. Arne klingt doch super“, zu sagen. Es klingt, als ob ich gerade anders beschäftigt wäre.
    „Alles okay, bei dir?“ Sofort wird Arne misstrauisch. „Du klingst komisch.“
    „Alles okay, ich bin nur nicht alleine“, bestätige ich mit einem Blick auf Tim, der mein Gesicht mustert, das vor unterdrücktem Lachen, rot angelaufen ist.
    „Ah“, macht Arne. „Na, dann störe ich mal nicht weiter. Wollte nur … Ich erzähle dir dann später, wie es war.“
    „Klar. Auf jeden Fall. Gerne“, presse ich grinsend hervor und gerade, als er auflegen will schiebe ich noch hinterher: „Und Arne? Er ist wirklich groß,
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