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Irgendwie Anders (German Edition)

Irgendwie Anders (German Edition)

Titel: Irgendwie Anders (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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geradewegs mustere. Von den Turnschuhen, über die Jeans, das T-Shirt, welches den flachen Bauch bedeckt, hoch zu seinem Gesicht. Sehr groß ist er wirklich nicht, geht mir gerade mal bis zur Brust. Unsicher blickt er mich an und ich reiche ihm einfach eins der Häppchen.
    „Na, Lust auf was Leckeres?“, frage ich ihn, schiebe dabei die Zunge in die Unterlippe und inspiziere ihn unverhohlen lüstern.
    Oh ja, einen sexy Körper hat er. Ziemlich lange Beine. Und sieht recht sportlich aus. Diese Haare fordern mich geradezu heraus, hindurchzufahren.  
    Etwas überrascht schaut er mich an.
    „Hm, danke“, sagt er scheu, nimmt jedoch das Häppchen. Ich rücke etwas näher an ihn heran, sodass er meine Nähe deutlicher spüren kann. Erst sieht es so aus, als ob er ausweichen will, aber er bleibt stehen. Gut so.  
    „Das Essen ist das schärfste an der Party“, stelle ich fest. „Ansonsten ziemlich langweilig, findest du nicht?“ Er zuckt zusammen, als ihm klar wird, wie nahe ich schon neben ihm stehe. Unsere Oberschenkel berühren sich fast, die Hüftknochen sind schon auf Tuchfühlung gegangen.
    Ich bin ganz in meinem Element. Diese herrlich prickelnde Spannung ist es, die ich an der Jagd so liebe. Man kann sie fast greifen. Ich rieche ihn, spüre seine Aufregung.
    Er sagt nichts, schaut starr geradeaus und hat das Häppchen nicht einmal angerührt. Alles an ihm ist auf mich konzentriert, auf jede Kleinigkeit, die ich sage oder tue. Aktion und Reaktion.
    Okay, dann versuche ich es einfach mal. Ich lehne mich weiter herüber, sodass mein Mund ganz dicht an seinem Ohr ist und ich ihm meine Worte hineinflüstern kann. Erstmal lasse ich aber nur meinen Atem über seinen Nacken streichen. Das reicht aus. Er spannt seinen Körper kaum sichtbar an. Ich glaube, ich kann sein Herz schlagen hören. Ich habe Witterung aufgenommen und ja, er riecht gut. Nach schönem, unkomplizierten Sex. Mein Lächeln ähnelt wohl dem eines Raubtiers.
    „Ich wüsste da was Aufregenderes anzustellen“, hauche ich ihm ins Ohr. Ganz leicht schaudert er, die Cola im Glas gerät in Unruhe. Klasse. Die Falle ist offen, er muss nur noch hineintreten.  
    „Mit dir.“ Mehrfach schluckt er und wird entzückend rot.
    „Komm doch mit. Ich wohne ganz in der Nähe“, raune ich und nähere mich ihm noch mehr, sodass meine Schulter ihn gerade so eben berührt. Ich muss an mich halten, dass ich nicht offen grinse, denn er sieht so aus, als ob er gleich sein Glas fallenlassen würde.
    Ich bin ziemlich sicher, so oft hat ihn noch kein anderer Mann angemacht. Wundert mich nicht bei dem Freund. Mit dem will sich bestimmt keiner anlegen. Aber der ist ja jetzt weg und beschäftigt. Und ich habe da keinerlei Skrupel. Das macht die Jagd ja erst richtig aufregend.
    Der Kleine zögert noch. Ringt er mit sich, ob er seinen Freund betrügen soll oder nicht? Aber der ist ja gerade vor seinen Augen mit dem anderen Typ abgehauen. Da dürften meine Chancen doch nicht so schlecht stehen.
    Ich setze noch einen drauf. Mal schauen, wie er reagiert.
    „Oder bist du etwa schon vergeben?“, frage ich leise nach und streiche dabei ganz leicht über seinen Oberschenkel, lege etwas Bedauern in die Frage und viel Verlangen. Nur eine flüchtige, fast zufällige Bewegung, doch natürlich erzielt sie immer die richtige Wirkung. Auch dieses Mal.
    Abrupt dreht er sich zu mir um und schaut mich direkt an. Er zögert, seine Lippen zittern ganz fein. Noch ringt er mit sich, zaudert vor dem letzten Schritt. Komm schon, komm, es ist ganz einfach, locke ich ihn gedanklich.  
    „Nein ... also … eigentlich nicht“, erklärt er leise und senkt schüchtern den Blick. Hey, Kleiner, eine nette Lüge. Aber hier ist deine Chance. Dein Freund hat sich schon einen Fick geangelt und ich bin deine Alternative.  
    Er öffnet den Mund und ihm entkommt so etwas, wie ein Seufzen: „Okay.“ Abermals schaut er zu Boden. Bingo, Falle zugeschnappt. Klappt immer.  
    Zufrieden nicke ich ihm zu und wende mich Richtung Ausgang. Ich werfe noch kurz einen Blick zurück. Er blickt sich etwas verwirrt um. Noch immer hält er das Häppchen in der einen und das Glas Cola in der anderen. Schließlich gibt er sich einen Ruck und stellt das Glas einfach auf die Erde. Das Häppchen stopft er sich in den Mund und kaut mit vollen Backen, während er mir eilig folgt.
    Ich muss verstohlen grinsen. Er gefällt mir. Das wird ein toller Abend.
     
     

In der Falle
     
    Wortlos läuft er neben mir her. Gibt ja auch
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