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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde
Autoren: Keith Laumer
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ist, bleibt es drin …« Er studierte die anderen Teile und verglich ihre Umrisse. Die Vertiefung an einem Ende des grünen Gußstückes sah aus, als würde es zu dem blauen Ei passen; und die Zapfen auf der roten Oblate paßten genau zu den Löchern im anderen Ende des eiförmigen Gegenstands. Er hatte recht. Sein neuer Besitz war das Schlüsselteil zu den anderen.
    Er lehnte sich im Stuhl zurück, zündete eine Zigarette an und betrachtete die geheimnisvollen Teile auf dem Tisch vor sich. Der gelbe Stab war ihm zuerst ins Auge gefallen. Nicht seine Funktion, sondern das Material hatte seine Neugier erregt. Es war zäh, leitfähig und unter allen möglichen Voraussetzungen formbar – und es ließ sich wie Metall härten. Das Material war zusammen mit den Plänen und Zeichnungen für die Stäbe geliefert worden. Großartiges Zeug, hatte der Manager traurig festgestellt, aber nach den Worten des Herstellers leider nicht in größerer Menge lieferbar. Seiner Meinung nach handelte es sich um ein neues deutsches Produkt.
    David hatte einen der Stäbe mitgenommen und den Kunststoff getestet. Und dabei hatte er erst entdeckt, wie einmalig und phantastisch das Material war. Sobald es einmal gehärtet war, hielt es auch den höchsten Temperaturen seines neuartigen elektronischen Schmelztiegels stand. Keine Klinge konnte es ritzen, und keine Lösung hinterließ eine Ätzung.
    Und dann, eine Woche später, hatte er mehr als hundert Meilen entfernt eindeutig das gleiche Material wiederentdeckt. Es wurde in dünne rote Plättchen gepreßt. Dann waren in einer kleinen Fabrik in der Nähe von Chikago die grünen Gegenstände aufgetaucht. In jedem Fall hatte man die Auftragsfirma nur über das Postfach irgendeiner Kleinstadt erreichen können. Und nun, nach einem Monat diskreten Forschens, hielt er das blaue Ei in der Hand. Sein Chef, der alte General Moore, der sich von der Armee zurückgezogen und die Firma Moderne Industrie des 20. Jahrhunderts – kurz MODIN 20 genannt – gegründet hatte, wäre sicher an die Decke gegangen, wenn er geahnt hätte, weshalb sein bestes Pferd im Stall plötzlich eine Vorliebe für Beratungen in abgelegenen Firmen entwickelt hatte.
    Und eigentlich stimmte es ja: Weshalb sollte es David Vincent so brennend interessieren, daß kleine, einander unbekannte Fabriken Serien von zehntausend Stück verschiedenen, wenn auch miteinander in Verbindung stehenden Teilen anfertigten? David mußte sich eingestehen, daß er diese Frage nicht beantworten konnte. Aber es gehörte irgendwie zu seinem Talent – diesem ganz besonderen Talent, das ihn schon ein paar Jahre nach seinem mit Auszeichnung bestandenen Examen an die Spitze seiner Kollegen brachte. Er hatte die Gabe, Beziehungen zwischen Dingen aufzustellen, die äußerlich nichts gemeinsam hatten – ob es sich nun um Fabrikschemata oder, wie jetzt, um verschiedene Teile eines Apparates handelte.
    David holte Papier und Bleistift aus der Schreibtischschublade und zeichnete mit schnellen, geübten Strichen die Anordnung der Teile, wie er sie sich vorstellte. Er verwarf ein halbes Dutzend Möglichkeiten, bis er sich für die wahrscheinlichste entschied: Das dünne rote Plättchen auf dem blauen Ei, gegenüber dem grünen Ding, das er als eine Art Griff identifizierte – und nach vorne herausragend der gelbe Stab. Die Löcher und Zapfen paßten, jedes Teil fügte sich glatt in das andere – doch er hütete sich, sie zusammenzubauen. Grinsend stellte er fest, daß die Anordnung an eine Raumkanone erinnerte. Aber es war klar, daß noch ein Teil fehlte. In der Basis des gelben Stabes war ein kleiner Löcherkranz, und die Drähte des roten Plättchens hatten keinen Kontakt. Mit einem Mikrometer vermaß David die Abstände und Zwischenräume und skizzierte sorgfältig die vermutliche Form des fehlenden Teils.
    Langsam nahm es Gestalt an: ein paar Stäbe mit einem Ring an einem Ende und schweren Kabeln zu beiden Seiten, die in die Löcher unterhalb des eiförmigen Gegenstandes paßten, dazu noch andere Kabel, die mit den Drähten der roten Platte verbunden wurden. Das Ergebnis sah noch mehr nach einer Strahlenkanone aus wie vorher. Er schüttelte den Kopf und lächelte über seine Phantasie. Das Ding war vermutlich ein neuartiger Lötkolben oder ein leichtes Schweißgerät, vielleicht sogar ein Signalisierapparat oder eine Art Handbohrer. Da er nicht ins Innere der Kunststoffteile sehen konnte, hatte er keine Ahnung, wie das Ding funktionierte.
    Aber er konnte
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