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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07)
Autoren: Hans Kneifel
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Planeten mindestens zwei Generationen lang bis zum äußersten beanspruchen, aber die große Suche mußte trotzdem unternommen werden. Die Garyoni waren eine kräftige junge Rasse; sie vermehrten sich schnell. Nur ihre angeborene Streitsucht und ihre ausgeprägte Vorliebe für blutige Duelle hatten bisher verhindert, daß es zu der lange befürchteten Bevölkerungsexplosion kam, die nur mit dem Hungertod der gesamten Rasse enden konnte. Aber im Lauf der Zeit erwies sich selbst diese natürliche Auslese als ungenügend, weil inzwischen neue Generationen kleiner Garyoni geboren wurden, die in ihrem unglaublichen Heißhunger am liebsten alles verschlungen hätten.
    Deshalb wurden tausend automatische Sonden zu tausend wahrscheinlich aussehenden Sternen geschickt, wo sie suchen sollten, bis ihnen der Treibstoff ausging. Bei dieser Suche ging es um die seltene Kombination aus Sonnenbestrahlung, Atmosphäre und Wasser, die bedeuten würde, daß die Garyoni einen weiteren Planeten gefunden hatten, auf dem sie sich ausbreiten konnten.
    Über neunhundert dieser Sonden verbrauchten ihren knappen Treibstoffvorrat, schickten einen negativen Untersuchungsbericht nach Hause und gingen im Schwerefeld eines unbekannten Sterns unter.
    Und dann kam endlich ein positiver Befund. Die Telemetriegeräte in Garos, der Hauptstadt des Planeten, begannen in einer anderen Tonart zu klicken, und die aufgeregten Techniker vor den Instrumenten schwenkten ihre Fangarme, während die Nachricht entziffert wurde: der dritte Planet einer winzigen gelben Sonne mit dem richtigen Strahlenspektrum verfügte offenbar über reichlich Wasser und eine Atmosphäre, die der Sauerstoff-Stickstoff-Kohlenstoffdioxyd-Atmosphäre weitgehend entsprach, die auf Garyon so ideale Lebensbedingungen geschaffen hatte.
    Als diese erfreuliche Nachricht bekannt wurde, herrschte großer Jubel auf den Straßen von Garos. Die Ratsversammlung beschloß einstimmig, dem greisen Leiter des Forschungsprogramms den Goldenen Ehrenring zu verleihen, und jeder erwachsene Bürger erhielt eine zusätzliche Konkupiszenzkarte für die ersten drei Raals des neuen Jahres. (Um die unerwünschten Auswirkungen dieser Großzügigkeit allerdings so gering wie möglich zu halten, setzte die Ratsversammlung gleichzeitig die Preise für Feuerwaffen um die Hälfte herab und verdoppelte den Alkoholgehalt aller Getränke, die in den staatlichen Kneipen ausgeschenkt wurden.)
    Die guten Nachrichten leiteten die nächste Phase des Forschungsprogramms ein. Da anzunehmen war, daß ein Planet, der mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit für Garyoni bewohnbar war, bereits über eine ausreichend große Eigenbevölkerung verfügte, befahl der Großrat eine Verzehnfachung der Produktion wirksamer Massenvernichtungswaffen und die Aufstellung eines planetarischen Expeditionskorps. Für diesen Stoßtrupp wurden nur sehr junge Garyoni ausgewählt, die zudem mindestens zehn Kerben an ihren Bajonetten haben mußten. Ihre Ausbildung stand keineswegs unter Zeitdruck: die Sekundärsonde – die zweite Sonde, die auf dem Planeten landen und die entscheidenden Analysen vornehmen sollte – würde ihr Ziel erst in sieben Jahren erreichen. Ihr Bericht benötigte weitere sieben Jahre, um zurück nach Garyon zu gelangen. Und das Expeditionskorps würde nochmals sieben Jahre brauchen, bis es den fremden Planeten vor sich hatte.
    Aber die Sekundärsonde wurde schon bald gestartet, und auf Garyon ging das Leben und Sterben rascher als sonst weiter, während sie im All ihre Bahn zog.
    Die Sekundärsonde schwenkte in eine Kreisbahn um die Sonne ein, bestätigte den Befund ihrer Vorgängerin und veränderte ihre Position, um den dritten Planeten auf seiner Bahn um die Sonne abzufangen. Nach Bekanntwerden dieser Nachricht herrschte wieder grenzenloser Jubel auf den Straßen von Garos. Alle erwachsenen Bürger erhielten nochmals zusätzliche Berechtigungskarten, und Gehazil – der neue junge Direktor des Forschungsprogramms – wurde ebenfalls mit dem Goldenen Ehrenring ausgezeichnet.
    Die Sonde befand sich auf einer Kreisbahn um den Planeten. Hochempfindliche Detektoren tasteten die riesigen Landmassen nach geeigneten Punkten für eine Analyse ab. Bremsraketen wurden gezündet, und die Instrumentenkapsel der Sonde raste pfeifend durch die Atmosphäre, verlangsamte dabei ihren Fall und landete leise plumpsend im Schilf am Ufer eines Abwasserkanals neben der Bundesautobahn 47, die an dieser Stelle eine leichte Steigung inmitten der
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