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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07)
Autoren: Hans Kneifel
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künstliche Schwerkraft, etwa ein halbes g.«
    Atemzüge, Knarren der Anzuggelenke. Die Geräusche der Versorgungsanlage.
    »Es ist ein gewundener Korridor, ziemlich eng, aber zwei Meter hoch ...«
    »Siehst du Spuren von intelligentem Leben, Mike?«
    Jemand fragte ihn unterdrückt. Die Spannung war ansteckend.
    »Bis jetzt nicht. Ich gehe weiter ... lauter fremdartige Bauelemente, mit dicken Kabeln in den verschiedensten Farben miteinander verbunden ... kein Licht außer meinem Gürtelscheinwerfer ...«
    »Also doch robotisch!« stöhnte Wamsler. »Und vor so etwas hatten wir Angst wie die Kinder!«
    »Robot oder nicht«, erwiderte Kublai-Krim, »dem Geschütz ist es gleich, wen es trifft.«
    Sie schwiegen und hörten weiter.
    »Ich komme weiter in die Kugel hinein ... ein runder Raum, vollständig mit Linsen und Maschinen vollgesteckt ... noch immer nichts von diesen Wesen, die wir geschildert bekamen ... ich muß umkehren, der Gang führt nicht mehr weiter ... ich komme langsam zurück.«
    Das war der Beweis.
    Der Offizier fand in dem Schiff, abgesehen von den Spuren einer leichten Atmosphäre und einer gewissen Wärme, die von den Geräten ausging und für das Funktionieren der Fernsteuerung wichtig zu sein schien, nichts.
    Keines jener Wesen ...
    Keiner der Extraterrestrier, die in einer sauerstofflosen Luft leben konnten oder im freien Raum, deren Körper aussahen wie milchiges Glas, in das man Strickleiternervensysteme eingegossen hatte. Nichts. Nicht einmal einen Schatten.
    Wamsler nickte.
    Er gab Spring-Brauner einen deutlichen Wink. Der Adjutant fragte in eines der Spezialmikrophone:
    »Hier Büro Wamsler, Spring-Brauner. Ich rufe General Lydia van Dyke!«
    Die Frau meldete sich sofort.
    »Ich habe die Aktion verfolgt. Was ergehen für Befehle?«
    »Wenden Sie Ihre Schwerkraftfelder an und stürzen Sie den Schrott in die Sonne«, sagte Kublai-Krim hart. »Und – wie steht es mit GALAXIS?«
    »Der Versuch läuft.«
    »In Ordnung. Überzeugen Sie sich bitte, daß keine anderen außer diesen Robotschiffen mehr zu finden sind. Dann geben Sie Order, den Kampf abzubrechen. Wir verlassen uns auf Sie, General.«
    Lydia sah von dem Videophonschirm auf Wamsler, Kublai-Krim und Spring-Brauner.
    »In Ordnung«, sagte sie.
    Drei der Schirme erloschen.
    »Und jetzt«, sagte Kublai-Krim mit einem Ernst, den keiner der anderen Männer an ihm kannte – »GALAXIS. Der erste und letzte Versuch.«
    Zwei Schirme waren noch eingeschaltet.
    Sie wurden von Bord des Schiffes GALAXIS bedient.

 
12
     
    Wamsler wachte noch Jahre später schweißüberströmt auf, wenn er an die Aktionen dachte. Man hatte, bis auf wenige persönliche Notizen der wenigen Männer, sämtliche Unterlagen vernichtet und die Eintragungen, die von der Zentralen Rechenanlage gemacht worden waren, gelöscht.
    Man verpflichtete die Mannschaften der Schiffe, die den Kampf um die Sonne Gordons geflogen waren, zu Stillschweigen und scheute nicht einmal vor einer Umformulierung des Diensteides zurück. Jeder Plastikstreifen, auf dem Ziele oder Einsatzdaten vermerkt waren, wanderte in den Abfallkonverter.
    Niemand wußte, was vorgefallen war.
    Niemand sah jemals eines der Schiffe wieder, die zwischen Gordon und der Erde im Hyperraum verschwunden waren.
    Die Presse wurde nicht informiert.
    Die Nachrichtensendungen der Fernsehsender brachten nicht ein Wort über die Aktion. Nirgends wurde auch nur ein Flüstern laut. Es schien, als habe die Invasion nie stattgefunden.
    Dreitausend Schiffe hatte man überschlägig errechnet.
    Dreitausend Feindschiffe.
    Und nicht eines hatte die Erde erreicht.
     
    *
     
    Während Cliff McLane in seinem Bungalow mit Tamara lange Gespräche über den Sinn menschlicher Zweisamkeit führte – mit langen Pausen, und während Mario de Monti auf Chroma inmitten von Scharen junger Mädchen ein Garn spann, das dick war wie eine Trosse und lang wie der Radius der Milchstraße, fegte ein einzelnes Diskusschiff durch das All.
    Die GALAXIS.
    Zehn der besten Männer waren ausgesucht worden, dazu hatte man einen Commander gefunden, der schon jahrelang Kadetten ausgebildet hatte und Klugheit, Waghalsigkeit und logisches Kalkül in sich vereinte. Commander Freder Auckland. Seine neun Besatzungsmitglieder und er wußten haargenau, worum es ging.
    Aber noch hatten sie Zeit.
    »Wenn die wüßten, was wir hier schwitzen«, stöhnte Wamsler in seinem gesicherten Büro, dessen Barriere unheilverkündend leuchtete, »dann würden sie mit uns
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