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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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massierte seine verkrampften Beine und Schultern. Jeden Augenblick erwartete er, von einer Abteilung wachsamer Monitoren eingekreist zu werden. Durch das Gebüsch konnte er in einiger Entfernung eine erleuchtete Allee sehen, auf der zahlreiche schlanke, athletische Gestalten ihren Angelegenheiten nachgingen. Sein Blick fiel auf die SAG-Maschine, die er neben einem gefliesten Weg liegengelassen hatte, wo sie etwa so auffällig wirkte wie eine tote Katze auf dem Salonteppich. Er humpelte wieder zurück, hob den Apparat auf und trug ihn zu den Blumenbüschen, wo er ihn tief unter das Blattwerk schob. Sein Kopf summte immer noch von den vierzehn Stunden unter den wirbelnden Rotoren. Besorgt blickte er sich um, aber niemand näherte sich seinem Versteck. Seine Ankunft, so schien es, war unbemerkt geblieben.
    Das nächste Problem war nun, wie er den Kommandanten der Invasionsmächte finden sollte. Es waren eine ganze Reihe imposanter Türme in Sicht, von denen jeder die oberste feindliche Macht beherbergen konnte. Vielleicht war es doch das beste, einfach hervorzutreten und sich gefangennehmen zu lassen. Danach könnte er dann …
    Schritte knirschten auf dem Kies des Weges, der an den Blumenbüschen vorbeiführte. Blondel duckte sich und sah eine schlanke Gestalt näher kommen. Im Schein der vielfarbigen Lichter, mit denen die umgebenden Gebäude besprenkelt waren, stellte er außerdem fest, daß es sich um eine sehr wohlgeformte weibliche Gestalt handelte. Sie war allein und summte leise vor sich hin. Blondel hielt den Atem an, als sie plötzlich stehenblieb und auf die zertrampelte Stelle im Rasen blickte, wo der kleine Hubschrauber gelandet war. Das Mädchen bückte sich, und als sie sich wieder aufrichtete, hielt sie einen Fetzen Papier in der Hand. Blondel zuckte zusammen, als er das Einwickelpapier eines der Schokoladenriegel erkannte, die er während des Fluges gegessen hatte.
    Das Mädchen drehte sich um und folgte den Schleifspuren im Gras. Sie schob die schützenden Zweige beiseite und spähte zwischen die Büsche.
    »Mein Gott!« sagte sie. »Was in aller Welt tust du denn da drinnen, Blondel?«
     
    »Nelda – ich kann es kaum glauben! Ich meine, du siehst so …«
    »Hör auf herumzustottern«, sagte Nelda scharf. »Na schön, ich habe an Gewicht verloren, aber innerlich bin ich dieselbe geblieben.«
    »Tatsächlich«, gab Blondel zu. »Aber es sind doch erst anderthalb Tage her …«
    Nelda winkte mit einer schlanken, manikürten Hand ab. »Es ist nichts Wunderbares dabei. Die Monitoren kennen sich ausgezeichnet mit solchen elementaren Dingen wie dem menschlichen Stoffwechsel aus. Pekky hat für mich ein oder zwei Stunden in dem organischen Symmetrisierer arrangiert, um mein kleines Problem der Fettleibigkeit zu beheben. Aber das ist ja nur oberflächlich. Wirklich phantastisch war sein Verständnis für mein wahres, inneres, leidendes Ich!«
    »Das ist fein, Nelda«, sagte Blondel nervös. »Äh … ist er hier irgendwo in der Nähe?« Er blickte den Weg entlang, den sie gekommen war.
    Nelda seufzte. »Nein. So geht’s mir immer. Jedes Mal, wenn ich eine echte, schicksalhafte Beziehung anknüpfe, stellt sich heraus, daß sie nur platonisch ist.«
    »Das ist wirklich Pech«, meinte Blondel mitfühlend und betrachtete wohlgefällig die schlanke Kurve ihrer einst überquellenden Hüften, die perfekt proportionierte Form ihres früher überwältigenden Busens. »Aber ich bin sicher, du wirst eine Menge neuer Freunde gewinnen. Bis dahin könntest du mir vielleicht helfen …«
    »Dir helfen?« wiederholte Nelda wütend. »Das ist wohl alles, wozu ich gut bin, wie? Ich bin zufällig nur geboren, aufgewachsen, erzogen und an diesen Ort geführt worden, um dir jetzt zu Diensten zu sein!«
    »Du meine Güte, Nelda, du siehst die Dinge aus einer makrokosmischeren Sicht als ich«, protestierte Blondel. »Ich meinte doch nur …«
    »Was machst du überhaupt hier? Warum verkriechst du dich hinter den Büschen? Du bist doch nicht etwa einer von diesen armen, verdrehten Geschöpfen, die Mädchen überfallen, oder?«
    »Aber Nelda, du kennst mich doch wohl besser!«
    »Ja – ich weiß, daß du ein irrationales Vorurteil gegen die Monitoren hast, die zufällig das Wunderbarste sind, das der menschlichen Rasse je passiert ist!«
    »Also Nelda, ich bin nicht voreingenommen, aber schließlich …«
    Nelda klatschte in die Hände. »Dann hast du also endlich die Wahrheit begriffen?«
    »Gewiß. Deshalb bin ich ja hier und
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