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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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Treibhaus. Er zog es heraus und entfernte das Persenning. Das nun freigelegte Gebilde ähnelte einer Kreuzung zwischen einem Staubsauger und einem Taucheranzug.
    Ein heiserer Schrei hinter ihm veranlaßte ihn, sich umzudrehen.
    »Blondel …!« Es war General Blackwish, der über den Rasen kam und aufgeregt mit den Armen fuchtelte. »Es ist meine Pflicht, Ihnen mitzuteilen, daß ich hier das Kriegsrecht erklärt habe!« rief er. »Im Namen der Bundesregierung befehle ich Ihnen, sich dem nächsten Militärkommandanten zur Verfügung zu stellen, der zufällig ich bin! Ich befehle Ihnen außerdem, die kugelsichere Weste, die Sie tragen sowie alle anderen Gegenstände von militärischem Wert, die sich in Ihrem Besitz befinden, augenblicklich abzuliefern!«
    »Ach, rutschen Sie mir den Buckel herunter«, gab Blondel zurück. »Ich nehme mir Ihren fliegenden Staubsauger, General. Ich hoffe, er hat genügend Treibstoff an Bord.«
    »Das ist Regierungseigentum!« protestierte Blackwish, als Blondel die zusammengeklappten Rotoren entfaltete und die Sicherheitsgurte, mit denen der Pilot am Sitz befestigt wurde, aufschnallte. »Ich warne Sie, das ist offener Verrat!«
    »Wo ist die Bombe verstaut?« fragte Blondel.
    »Meine Lippen sind versiegelt«, erklärte Blackwish und wich zurück.
    »General, ich habe keine Zeit zu verschwenden. Es ist ein langer Weg nach Dry Tortuga.«
    »Sie werden doch nicht die Geheimwaffe Ihrer Nation dem Feind ausliefern wollen?« Blackwishs Gesicht sah selbst im Mondlicht gefährlich rot aus.
    »Nun, das ist es doch, was Sie wollen, oder?«
    »Ich … Sie meinen … soll ich das so verstehen, daß Sie bereit sind, die SAG-Mission zu fliegen?«
    »Das liegt jetzt wohl an mir, eh, General?«
    Blackwishs Gesichtsmuskeln zuckten nervös. »Ich … ich habe vermutlich keine andere Wahl, als das Schicksal Amerikas in Ihre Hände zu legen«, brachte er mühsam heraus. »Sie, als ehemaliger Offizier der Amerikanischen Armee werden doch gewiß das in Sie gesetzte, hohe Vertrauen, nicht mißbrauchen?«
    »Die Bombe.«
    »Dort.« Blackwish deutete auf einen Beutel, der an dem Hauptstützpfeiler der kleinen Maschine befestigt war. Blondel öffnete ihn und holte ein schweres, zylindrisches Objekt heraus, das nicht größer als ein Salzstreuer war.
    »Ist das alles?«
    »Sie ist scharfgemacht und bereit«, sagte Blackwish leise. »Es ist lediglich notwendig, ihr noch einen kurzen, kräftigen Schlag zu geben. Es würde auch genügen, sie aus Hüfthöhe auf harten Boden fallen zu lassen.«
    Blondel streckte die Bombe behutsam in seine Tasche und stieg dann in den lose sitzenden Anzug, der als Pilotenkabine diente. Er setzte sich in den Sattel und schnallte die Riemen über seinen Knien fest. Dann stülpte er den Plastikhelm über seinen Kopf und stellte seine Füße auf die Steuer-Pedale.
    »Sie werden sie doch abwerfen, Blondel, nicht wahr?« Durch den Helm war Blackwishs Stimme nur noch schwach zu hören. »Sie werden nicht irgendeinem wahnsinnigen Impuls nachgeben und zum Feind überlaufen?«
    »Es sind etwa drei Stunden Flug«, erwiderte Blondel. »Bis ich dort bin, habe ich vielleicht eine Antwort auf diese Frage.«
    Er studierte das kleine Instrumentenbord, betätigte einen Hebel und drückte auf einen Schaltknopf. Sofort erwachten die Rotoren zum Leben. Blondel umfaßte den Steuerknüppel und lenkte die jählings aufsteigende Maschine hastig an den ausladenden Ästen eines Baumes vorbei. Er blickte noch einmal zurück und sah, daß Blackwish auf dem Rasen stand und ihm nachstarrte. Dann umfing ihn Dunkelheit, und er war allein.

 
11
     
    Nach den ersten zehn Minuten Flug in diesem Westentaschen-Hubschrauber fand Blondel, daß dieses Ding von allem bisher Erfundenen dem Besenstiel einer Hexe am nächsten kam. Dennoch, er mußte zugeben, daß es nicht so unbequem war, wie es aussah. Der Sattel war dick gepolstert, der Coverall windsicher, fellgefüttert und elektrisch beheizt; der Helm leicht, durchsichtig und druckbelüftet mit sauerstoffangereicherter Luft. In dreitausend Meter Höhe richtete er die Maschine aus, studierte erneut die in den Steuerknüppel eingebauten Instrumente und legte den Kurs auf 105 fest, Geschwindigkeit hundertfünfundsechzig km/h. Die Flugmaschine summte gleichmäßig. Der Nachstrom heulte um den geschickt konstruierten Windschutz, der das Ärgste des Luftstroms ableitete. Über ihm durchschnitten die Rotorenblätter heulend in der Geschwindigkeit von zehntausend UpM die
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