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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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könnte Sie dazu überreden, sich freiwillig einer Behandlung zu unterziehen, Blondel. Auf diese Weise würden eine ganze Anzahl irriger Reaktionsmuster beseitigt …«
    »Ich möchte nicht, daß interstellare Wohltäter eine Lobotomie an mir vornehmen«, unterbrach Blondel. »Sie sollten lieber den Befehl zum Abzug geben – Sie haben noch dreiundzwanzig Stunden, neunundfünfzig Minuten und zehn Sekunden Zeit.«
    »Sie müssen sich doch über die Sinnlosigkeit, mich zu bedrohen, im klaren sein«, erwiderte der Tersh beinahe streng.
    »Ich bedrohe Sie aber ganz ernsthaft. Packen Sie zusammen und verschwinden Sie, sonst vernichte ich Ihre ganze Insel.«
    Der Tersh lächelte traurig. »Sie müssen doch inzwischen bemerkt haben, daß Gewalt gegen uns unwirksam ist. Unsere automatischen Schutzschirme stoßen alle möglicherweise unstabilen Moleküle ab, sowohl chemische als auch nukleare. Keine Waffe kann hier eindringen, und selbst wenn es gelänge, so ist unsere Verteidigung solcher Art, daß jede verwendete Kraft lediglich umgekehrt wird, so daß sie sich gegen den Angreifer wendet.«
    »Keine Waffe, wie? Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen beweise, daß es doch eine solche Waffe gibt – und daß ich sie habe? Eine Waffe, gegen die eine Atombombe ein Kinderspielzeug ist?«
    Der Tersh erstarrte. »Ich würde Ihnen nicht glauben«, sagte er dann.
    »Haben Sie jemals von einer Implosionsbombe gehört?« fragte Blondel.
    »Eine … Implosionsbombe?«
    »Das ist richtig. Implosionsbombe.«
    »Nein …, das habe ich nicht.«
    »Stellen Sie sich vor«, sagte Blondel grimmig, »ein fünf Meilen weites vollkommenes Vakuum, und alles stürzt auf einen Zentralkern aus Antimaterie zu. Die Abwehrfelder werden die Reaktion nur noch begünstigen: Sie werden ausgelöst, aber entgegengesetzt. Anstatt einen Angriff von außen zurückzuschlagen, werden sie den Zusammenbruch von innen noch verstärken. Im Bruchteil einer Mikrosekunde wird Ihr gesamter Stützpunkt eine einzige brodelnde Schutthalde sein, flachgedrückt wie ein Pfannkuchen.«
    »Ich … ich verstehe nicht …«
    »Das Ende wird kommen in seiner schrecklichsten Gestalt«, fuhr Blondel fort. »Denken Sie daran, Jetterax!«
    Der Tersh gab einen kleinen, hohen Laut von sich und sank in seinen Sessel zurück. Sekundenlang zitterten seine pseudomenschlichen Gliedmaßen unkontrolliert, und seine Gesichtsmaske zeigte einen Ausdruck völliger Leere.
    »So sieht es aus«, erklärte Blondel unerbittlich. »Entweder Sie ziehen ab, oder Sie werden alle plattgedrückt. Sie haben noch dreiundzwanzig Stunden und achtundvierzig Minuten Zeit.«
    »Ukkkk!« krächzte Jetterax. »Tkkkk! Rrrmmmmmm!« Dann schüttelte er sich und brachte mit sichtlicher Anstrengung seine zitternden Gliedmaßen wieder unter Kontrolle. In seinem Gesicht arbeitete es, dann erstarrte die Maske in einem Ausdruck des Entsetzens. »Sie würden … so etwas Schreckliches tun? Uns umbringen, die wir Ihnen nur Gutes gebracht haben, nur Güte und Liebe geben wollten?«
    »Ja.«
    »Aber – aber wie konnten Sie an unseren guten Absichten zweifeln? Haben wir nicht bewiesen, daß wir freundlich und tolerant sind?«
    »Die menschliche Rasse lehnt es ab, toleriert zu werden«, erklärte Blondel ihm. »Ihr Besuch bei uns hat ein Gutes gehabt – und damit meine ich nicht die hübschen Blumen. Irgendwann wären wir schon selbst auf all das gekommen. Nein, Sie haben uns klargemacht, daß es dort draußen eine galaktische Kultur gibt, und daß wir jetzt damit konfrontiert werden, ob wir nun dafür bereit sind oder nicht. Und wie die Menschheit nun einmal ist, wollen wir aus eigener Kraft als erstklassige Mitglieder in den Klub eintreten – oder gar nicht.«
    »Aber bedenken Sie doch, Blondel! Indem Sie uns als Ihre Lehrer akzeptieren, könnten Sie Generationen unsägliche Mühen ersparen, Jahrhunderte menschlichen Leidens vermeiden, Jahrtausende der Irrungen …«
    »Gewiß – und als galaktische Schoßhunde enden. Nein, vielen Dank, Jetterax. Wir werden es allein schaffen. So sind wir nun einmal – alles, was wir uns nicht selbst erarbeitet haben, wissen wir nicht zu schätzen.«
    Der Tersh richtete sich in seinem Sessel auf. »Ich sehe, es ist Ihnen ernst«, sagte er mit hohler Stimme. »Ihre tragische Torheit wird nichts bringen als Schmerz und Zerstörung, wo Sonnenschein und Freude hätte sein können. Nun, dann tun Sie, was Sie glauben, tun zu müssen, mein Junge! Vernichten Sie alles mit Ihrer Bombe – wenn Ihre
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