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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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Sie sind erkenntlich an Uniformen von gelber Farbe, und sie werden die volle Verantwortung für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung tragen. Wichtiges Personal wie Ärzte, Busfahrer, Wartungsspezialisten und dergleichen werden gebeten, ihre Arbeit fortzusetzen, bis sie abgelöst werden. Alle anderen Bürger haben sich sofort in ihre Häuser und Wohnungen zu begeben und dort weitere Instruktionen abzuwarten.«
    Als die Rede endete, erklang draußen ein Entsetzensschrei.
    Prof packte Blondels Arm und deutete nach oben. Etwas Riesenhaftes war über den Häuserdächern erschienen – ein goldfarbenes Luftschiff, etwa halb so groß wie die Hindenburg und ungeschmückt bis auf ein Geschnörkel aus schwarzen Linien an dem einen Ende. Es senkte sich sehr rasch, manövrierte geschickt an dem Wald von TV-Antennen auf dem Dach von Levi’s vorbei und schwebte zwischen den Gebäuden herab, bis es etwa drei bis vier Meter über der Straße in der Luft hängenblieb. Die versammelten Menschen liefen auseinander und rannten davor weg. Ein hoher, klagender Laut stieg von der Menge auf. Überall an den Fenstern erschienen Köpfe.
    »Mein Gott, sie sind überall!« Prof zeigte hierhin und dorthin. In einiger Entfernung waren weitere Luftschiffe zu sehen, die leicht wie Federn herabschwebten. Eines segelte aus einer Seitenstraße herbei und hielt etwa ein Dutzend Häuserblocks von Blondel entfernt.
    »Was … was hat das alles zu bedeuten?« Harry hatte seine bullige Selbstsicherheit verloren.
    »Es besteht kein Grund zur Beunruhigung«, übertönte die erste Stimme die allgemeine Verwirrung. »Bitte befolgen Sie alle Instruktionen – rasch und ohne Panik …«
    Das Luftschiff füllte die Straße vor der Bar. Es hing genau über einer Anzahl stehengelassener Autos, deren Fahrer geflüchtet waren, als sich der Schatten über ihnen herabsenkte. Jetzt öffneten sich nahe dem Boden des riesigen Luftschiffes Luken, und Männer in glänzenden, goldgelben Uniformen sprangen heraus. Es waren große Burschen – über einsachtzig – mit Staturen wie Rettungsschwimmer. Sie schwärmten aus, begannen, den Verkehr zu leiten, scheuchten die Fußgänger auf den Bürgersteigen voran und halfen alten Damen über die Straße.
    Die Polizisten kamen aus dem TV-Laden, starrten auf das Bild, was sich ihnen bot, zogen ihre Pfeifen und pfiffen durchdringend. Einer von ihnen legte einem vorübergehenden Gelbgekleideten seine mächtige Pranke auf die Schulter. Der Monitor winkte nur kurz mit einer Hand. Der Polizist erstarrte; dann nahm er plötzlich seine Mütze ab und warf sie in den Rinnstein. Seine Dienstmarke folgte der Mütze, und dann ging er einfach davon und verschwand in der Menge. Den anderen Polizisten erging es nicht besser.
    »Es sind die Russen«, stöhnte Harry. »Diese Halunken haben uns überfallen!«
    »Eine Machtergreifung – eine Invasion! Am hellichten Tag!« keuchte Prof.
    Einer der Monitoren stand keine vier Meter entfernt von ihnen, ein strahlender Jüngling in goldenen Hosen, und machte gerade vor einer wohlgeformten Rothaarigen eine kleine Verbeugung.
    »Kein Grund zur Beunruhigung, Madam«, sagte er. Seine Stimme klang genau so wie die des Radiosprechers. »Gehen Sie bitte nach Hause und warten Sie dort auf …«
    »Was reden Sie da? Ich bin auf dem Weg zum Schönheitssalon! Seit einer Woche habe ich den Termin! Aus dem Weg, blöder Kerl!« Sie schwang ihre Handtasche und zielte gegen den Kopf des Monitors.
    Der Schlag erreichte sein Ziel nicht, sondern schwang irgendwie vage aus. Der Mund der Rothaarigen öffnete sich, aber kein Laut kam heraus. Dann wandte sie sich um und ging den Weg zurück, den sie gekommen war. Der Monitor drehte sich zu Blondel und seinen Gefährten um.
    »Meine Herren, bitte gehen Sie jetzt weiter zu Ihren jeweiligen Wohnungen.« Er bedachte sie mit einem netten Lächeln, ganz blendend weiße Zähne, lockiges blondes Haar und energisches Kinn.
    »Zum Teufel mit Ihnen!« Harry schob sich an Blondel vorbei, massig, aber mit kräftigen Muskeln unter dem Fett. »Was bildet ihr Roten euch eigentlich ein, uns so herumzukommandieren …« Er wollte den Mann in Gelb packen, aber dieser lehnte sich nur ein wenig zurück und tat irgend etwas mit seinen Händen. Er hatte Harry nicht berührt, aber Harry hielt mitten in der Bewegung inne, drehte sich mit einem bestürzten Ausdruck im Gesicht um und ging dann gehorsam die Straße weiter.
    »He, wohin geht er?« fragte Profs Freund.
    »Nach Hause«, vermutete
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