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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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Burschen, aber alle so groß …«
    »… bin überzeugt, diese radikalen Studenten haben uns verkauft …«
    Ein schlanker, gelbgekleideter junger Mann erschien und scheuchte die Umstehenden weiter. Blondel versuchte, zurückzubleiben und fand sich daraufhin einem anderen Monitor gegenüber, der freundlich nickte und sagte: »Wenn Sie etwas warten wollen, Sir – in wenigen Minuten werden Sondertransportmittel eingesetzt.«
    »Ja – äh, ich wollte eigentlich nur schnell zu Tante Gertie, um ein paar Pflaumenkonserven zu holen«, improvisierte Blondel. »Aber das kann wohl warten …«
    »Ihre Adresse, Sir?«
    »Äh, eigentlich habe ich keine – ich meine, ich bin nur zu Besuch … das heißt, ich wohne gleich dort die Straße hinunter.«
    »Bitte gehen Sie dann zu Fuß nach Hause, Sir.« Der Monitor lächelte entwaffnend. »Das Durcheinander wird in Kürze geordnet sein.«
    »Gewiß …« Blondel verdrückte sich wieder in der Menge und fühlte Augen in seinem Rücken. Er bog in eine Seitenstraße ein, die weniger verstopft war. Auch hier lenkten Monitoren den Verkehr und trieben die Fußgänger zusammen. Die mächtige Stimme gab immer noch dröhnende Instruktionen aus, wurde aber von dem Gebrabbel der Menge fast aufgesogen.
    Am Straßenrand parkte ein grauer Mustang. Blondel bemerkte, daß die Schlüssel im Zündschloß steckten. Im Augenblick war niemand in der Nahe. Blondel öffnete die Wagentür und glitt hinter das Steuer. Er ließ den Motor an und lenkte den Wagen auf die Straße. Keiner der Monitoren schien ihn zu beachten.
    Blondel fuhr vorsichtig und passierte einen Block nach dem anderen des von den Monitoren besetzten Gebietes. Als er sich dem Stadtrand näherte, wurde der Verkehr immer langsamer. Schließlich sah er die Barrikade quer über der Straße, bemannt von zwei Monitoren. Blondel bemerkte, daß sie die meisten Wagen zurückschickten. Dann kam er an die Reihe. Ein ausdrucksloses Gesicht beugte sich zu ihm herunter und blickte durch das Fenster.
    »Wohin wollen Sie, Sir?«
    »Nach Hause«, antwortete Blondel fröhlich. »Genau wie ihr gesagt habt.«
    »Und wo wohnen Sie, Sir?«
    »Hä?«
    »Wo sind Sie zu Hause, Sir?«
    »In der Richtung.« Blondel zeigte geradeaus.
    »In Ordnung, Sir. Bitte fahren Sie direkt dorthin und warten Sie vor Ihrem Radio oder …«
    »Fernsehgerät, ja, ja.« Blondel bedachte den Monitor mit einem Grinsen und Augenzwinkern. »Ich habe euch Jungs gehört. Ich habe alles verstanden, jawohl!«
    »Vielen Dank, Sir. Bitte bleiben Sie auf der Hauptstraße.«
    »Und wenn ich nun – äh – irgendwie davon abkäme?«
    Blondel konnte keine sichtbare Veränderung im Ausdruck des Monitors feststellen, aber plötzlich schien dessen Blick ihn wie ein Laserstrahl zu durchbohren.
    »Ich meine, wenn ich mich nun verirre oder so«, erläuterte Blondel und fühlte das Grinsen auf seinem Gesicht erstarren.
    »Achten Sie darauf, daß Sie sich nicht verirren, Sir. Es würde unnötige Verwirrung schaffen.«
    »Aber gewiß doch, Boß.«
    Der Monitor winkte ihm, weiterzufahren. Blondels Grinsen erlosch, sobald er die Barriere hinter sich gelassen hatte. Es war nichts Besonderes, was der Monitor gesagt oder getan hatte, aber Blondel hatte ein Gefühl, als hätte er eben Russisches Roulette gespielt …
     
    Zwanzig Minuten später, als die Lichter der Stadt weit hinter dem dahinrasenden Mustang zurücklagen, hörte Blondel ein merkwürdiges Rotorengeräusch über dem Summen des Wagenmotors. Er duckte sich und spähte durch die Windschutzscheibe. Ein kleiner Hubschrauber von leuchtender Goldfarbe schwebte vor ihm auf die Straße herab, um ihm den Weg abzuschneiden.
    »Achtung, Autofahrer!« kam eine freundliche Tenorstimme aus Blondels Autoradio. »Bitte fahren Sie rechts heran, und stellen Sie Ihren Motor ab.«
    Blondel beugte sich über das Steuer und gab Gas. Der Mustang schoß so dicht unter dem Hubschrauber durch, daß er von dem Luftwirbel der Rotoren geschüttelt wurde. Einen Augenblick später erschien der Hubschrauber von neuem etwas seitlich und in etwa fünfzehn Meter Höhe.
    »Bitte halten Sie den Wagen an«, sagte die Stimme aus dem Radio ruhig. »Sie brauchen nicht zu erschrecken. Dies ist keine Verhaftung, sondern nur eine Routine-Beratung.«
    Blondel legte noch mehr Gewicht aufs Gaspedal. Die Nadel schnellte auf hundert, hundertzehn, hundertdreißig Meilen. Der Hubschrauber war immer noch neben ihm.
    »Sir«, sagte die Stimme aus dem Radio mit sanftem Vorwurf. »Bitte halten
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