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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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Sie augenblicklich Ihr Auto an. Es ist nur z u Ihrem Vorteil, wenn Sie den Instruktionen freiwillig Folge leisten.«
    Blondel ignorierte den Befehl, ging mit quietschenden Reifen in eine breite Kurve – und dann erstarb der Motor plötzlich. Blondel kämpfte mit dem auf einmal starren Steuerrad. Dann sah er den Hubschrauber direkt vor sich. Aus einer Öffnung an der Unterseite quoll eine kleine Rauchwolke, die sich rasch zu einem rosafarbenen Nebel ausbreitete und den Wagen einhüllte. Er schnupperte einmal kurz, erhaschte eine Spur von Kirschengeruch und schloß sofort alle Fenster. Dann lenkte er den immer langsamer werdenden Wagen geradewegs in die Mitte der Straße und sackte dann, so realistisch wie möglich, über dem Steuer zusammen. Der Wagen rollte weiter, dann kamen ein paar Stöße, ein harter Aufprall und ein Satz, und schließlich kam der Wagen zum Stehen. Blondel lag schlaff über dem Lenkrad und hörte das Wop Wop des Hubschraubers näher kommen. Der Wagen schwankte, als der Hubschrauber neben ihm aufsetzte. Das Geräusch der Rotoren wurde leiser und verstummte. Dann war das Klappen von Luken zu hören, die geöffnet wurden, und Schritte knirschten auf dem harten Grund.
    Blondel öffnete vorsichtig ein Auge. Der Hubschrauber stand sechs Meter entfernt, genau vor ihm. Zwei Monitoren kamen auf ihn zu, hochgewachsen und adrett in ihren gelben Anzügen. Er wartete, bis sie kurz vor dem Wagen waren, dann drückte er auf den Anlasser. Der Motor sprang an; er warf einen Gang ein und fuhr los. Die beiden Männer machten einen Satz zur Seite. Der Wagen schoß über den Rasen und geriet ins Schleudern; er streifte den Hubschrauber und löste einen Hagel goldener Plastikplättchen aus. Der Mustang holperte durch den Graben, brach durch einen rostigen Stacheldraht, riß ein Straßenschild um und befand sich wieder auf der Straße. Blondel gab Gas, bis die Nadel auf hundertvierzig stand. Im Rückspiegel sah er die beiden Monitoren mitten auf der Straße stehen und ihm nachblicken.

 
2
     
    Eine knappe halbe Stunde später sah Blondel Tankstellen und Motels vor sich, in der Ferne einen Kirchturm – und die große goldene Form eines Luftschiffs, das über einer Reihe Häuserdächer hing. Er bog in die erste Seitenstraße rechts ein, fuhr bis zu einem Drahtzaun am Rande eines Feldes mit getrockneten Getreidehalmen, bog wieder links ab – und sah vor sich einen Polizeiwagen, der die Straße blockierte. Blondel fluchte innerlich und hielt am rechten Straßenrand. Der Polizeiwagen war ein ganz normaler Streifenwagen – aber ein goldener Streifen war aufgemalt. Zwei gelbe Uniformen stiegen aus und kamen zum Mustang. Sie sahen aus wie Zwillinge des letzten Paares, das er von nahem gesehen hatte, komplett bis zum zuversichtlichen Lächeln.
    Blondel kurbelte das Fenster herunter. »Sagen Sie, das sind aber wirklich hübsche neue Uniformen, die Sie da tragen«, eröffnete er das Gespräch. »Wieviel haben sie den Steuerzahler gekostet?«
    »Vielen Dank, daß Sie angehalten haben, Sir.« Der Monitor bedachte Blondel mit einem Zweifinger-Salut und einem liebenswürdigen kleinen Lächeln. Kühle blaue Augen wanderten rasch über das Innere des Wagens. »Die Uniformen werden von der Regierung gestellt. Alle Steuern wurden aufgehoben – rückwirkend von Mitternacht an, wie Sie vielleicht gehört haben …«
    »Ja, das ist ein Ding.« Blondel nickte, als hätte er einen guten Witz gehört. »Das wird der Tag der Tage sein. Ah – habe ich irgend etwas falsch gemacht, Wachtmeister?«
    »Dies ist lediglich eine Routine-Beratungs-Untersuchung, Sir. Dürfte ich Ihren Zündschlüssel haben?«
    »Meinen Schlüssel? Vielleicht sollten Sie mir erstmal Ihre Dienstmarke zeigen. Ich meine, wer sind Sie eigentlich – irgendwelche Hilfspolizisten oder was?«
    »Wir sind Ihre Monitoren, Sir. Sie haben doch die Ankündigungen während der letzten achtzig Minuten gehört.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Äh – mein Radio geht nicht …«
    »Testsendung – eins, zwei, drei, vier«, klang es laut und deutlich aus dem Radio.
    »Na, so etwas …«
    »Würden Sie bitte aus dem Wagen steigen, Sir?« Der Monitor öffnete die Tür.
    »Wozu?« fragte Blondel. »Was habe ich denn getan …?«
    Ein prickelndes Gefühl breitete sich über Blondels Körper aus; seine Muskeln zuckten, sein linkes Bein machte sich selbständig, glitt aus dem Wagen und stellte sich auf den Boden. Er rutschte über den Sitz, hielt sich an der Tür
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