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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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beiläufig um den Tisch herum und stellte sich neben einen Aktenschrank. Die Art, wie seine Hand sich in der Nahe des Schlosses hielt, deutete darauf hin, daß er außer Akten auch noch etwas anderes enthielt.
    »Hören Sie, Doktor«, sagte Blondel hastig. »Ich weiß nicht, was Sie denken, aber ich bin nichts anderes als ein Mann, der zufällig von der Straße hier hereingeraten ist. Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie die beiden abgeschüttelt haben, aber jetzt werde ich mich lieber wieder auf den Weg machen.«
    »Einen Augenblick.« Der Zahnarzt knabberte an seiner Unterlippe – mit Zähnen, die ganz offensichtlich jeden Tag zweimal geputzt wurden! »Was genau haben Sie getan, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen?«
    Blondel gab ihm einen kurzen Bericht seiner Aktivitäten. Maxwell lächelte, als er den Vorfall mit dem Hubschrauber beschrieb und machte »Ah«, als er zu seiner Flucht aus dem Streifenwagen kam. »Ich hatte die vage Hoffnung, zu irgendeiner Stadt durchzukommen, die noch nicht von ihnen besetzt ist«, schloß Blondel, »aber es sieht so aus, als hätten sie die Sache bis ins Letzte durchgeplant.«
    Der Zahnarzt nickte. »Gut, ich will es mal mit Ihnen wagen«, erklärte er kurz entschlossen. »Vielleicht sind Sie nicht echt, aber wenn es so ist, werden Sie noch gerade lange genug leben, um es zu bereuen.« Er wandte sich um und zog eine Schublade mit den Akten KIL – KUR heraus, wühlte darin herum und zog einen kleinen schimmernden Revolver mit langem Lauf und ein Halfter aus weichem Leder hervor. Beides verschwand unter seinem linken Arm. »Kommen Sie.«
    Blondel folgte ihm in das Wartezimmer. Maxwell rückte im Vorübergehen sein Diplom zurecht, das etwas schief hing, öffnete dann die Tür und glitt geräuschlos hinaus. Sie gingen den Korridor entlang und durch eine Tür, die genau aussah wie alle anderen, hinter der sich eine schmale Treppe verbarg. Am unteren Ende der Treppe gelangten sie durch eine Feuertür auf einen Parkplatz, auf dem drei unscheinbare Limousinen und ein perlgrauer Mercedes 300 SL standen. Maxwell setzte sich hinter das Lenkrad des letzteren, und Blondel stieg an der anderen Seite ein. Der Geruch von teurem Leder und polierten Einlegearbeiten umgab ihn. Die Tür fiel mit einem sanften Klicken ins Schloß.
    »Wohin fahren wir?« erkundigte sich Blondel.
    »Zu meinem Haus«, erwiderte Maxwell kurz und fuhr los.
    Einen Häuserblock weiter kamen sie an einem goldgestreiften Monitor-Wagen vorbei, der an einer Tankstelle hielt. Niemand schien sie zu beachten, mit Ausnahme einer ältlichen Blondine in einem teuren Korsett, die Maxwell zuwinkte und ihm ein Lächeln schenkte, das darauf hindeutete, daß der Doktor seine erste Million in der Tasche hatte, wenn er nur lange genug in dem Städtchen blieb, um sie einzukassieren.
    Es war eine zehn-Meilen-Fahrt nach Norden, eine kurvenreiche, baumgesäumte Straße entlang. Sie fuhren einen Hügel hinauf, und vor ihnen lag inmitten eines gepflegten Grundstücks ein modernes Landhaus. Blondel sah eine lange Kiesauffahrt neben der Rasenfläche und hinter einem Stückchen Mauer etwas Gelbes.
    Er packte das Lenkrad, gerade als Maxwell in die Auffahrt einbiegen wollte. »Los, weg von hier!«
    Maxwell reagierte sehr schnell, lenkte den Mercedes an der Auffahrt vorbei und gab Gas.
    »Es war eine Falle«, rief Blondel über das Brausen des Windes. »Es sei denn, Sie haben einen Hausboy, der Gelb trägt.«
    Maxwell blickte in den Rückspiegel, und seine Augen verengten sich. Er murmelte irgend etwas, und Blondel sah sich um. Die Garagentür stand offen, und ein Polizeiwagen kam zum Vorschein. Vom Haus her kam eine gelbgekleidete Gestalt gelaufen.
    »Ich frage mich, wie sie …«, Maxwell richtete seinen Blick auf Blondel.
    »Sie haben meine Spur bis zu Ihrer Praxis verfolgt«, sagte Blondel. »Und als sie feststellten, daß Sie weg sind, haben sie die Falle per Funk angeordnet. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Straße. Ich werde weder hinausspringen, noch mich auf Sie stürzen.«
    Der Wagen heulte um eine Kurve und richtete sich gerade rechtzeitig wieder aus, um in die nächste zu gehen. Maxwell starrte geradeaus; seine Lippen waren leicht geöffnet, seine Augen glänzten. »Befestigen Sie Ihren Sicherheitsgurt«, sagte er. »Es kann etwas hektisch werden.«
    »Glauben Sie, daß Sie ihnen entkommen können?«
    »Vielleicht bin ich nicht schneller als sie – aber ich kenne die Straßen.«
    »Sie haben Hubschrauber.«
    Maxwell blickte zur
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