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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren
Autoren: Keith Laumer
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»Kommen Sie, wir müssen hier weg …«
    »Aber sie sind immer noch da drin!« Durch das eine zersplitterte Fenster sah Blondel, wie einer der Monitoren nach dem Türgriff über ihm suchte. Flammen liefen längs der Unterseite des Wagens und schossen mit einem Wuff! hoch, als sie auf eine Benzinpfütze unter dem Tank stießen. Blondel rannte über die Straße zum Wrack und versuchte, den Türgriff der Tür auf dem umgekippten Wagen zu öffnen. Aber er war festgeklemmt und ließ sich nicht öffnen. Blondel kletterte auf das Wrack und versuchte es nochmals – vergeblich.
    »Kommen Sie herunter, Sie Narr!« schrie Maxwell.
    Blondel versuchte die hintere Tür. Der ganze Rahmen war verbogen. Da stampfte er das zerbrochene Glas aus dem hinteren Fensterrahmen, griff hinunter und bekam einen schlaffen Arm zu fassen. Er zog mit aller Kraft. Der Monitor war schwerer, als er aussah – gute zweihundert Pfund, schätzte Blondel, und so schlaff wie ein nasses Segel. Das Feuer schoß jetzt hinter Blondel in die Höhe.
    »Es kommt ein Wagen!« schrie Maxwell. »Lassen Sie sie und kommen Sie herunter!«
    Blondel faßte jetzt den Monitor unter die Arme und zerrte ihn seitwärts heraus. Motorengeräusch kam näher, dann kreischten Bremsen, und ein zweiter Polizeiwagen erschien in einer großen Staubwolke und hielt neben dem Wrack. Maxwell drehte sich blitzschnell um und verschwand im Unterholz. Vier hochgewachsene, langbeinige Männer in Gelb rannten auf den brennenden Wagen zu. Blondel schob den Mann, den er herausgeholt hatte, an der Seite des Wagens herunter.
    »Springen Sie, Sir!« rief einer der Monitoren, die ihm den Mann abnahmen. Ein Feuerstoß wirbelte heiß um Blondels Hosenboden. Er sprang. Zwei Monitoren hielten ihn, während er Rauch hustete und sich die Tränen aus den Augen wischte.
    Er blickte sich um und sah zwei Monitoren auf dem Wagen, die gerade den zweiten Mann herabließen. Dann rannten sie alle los. In der Ferne hörte Blondel das Aufheulen von Maxwells SL, und im gleichen Augenblick explodierte der Tank des Autowracks. Feuerfontänen sprühten ringsum auf die Bäume und Büsche. Drei der Monitoren gingen los und richteten taschenlampenartige Geräte auf die Flammen. Der vierte, der immer noch Blondels Arm hielt, räusperte sich respektvoll.
    »Sir, ich muß Sie bitten, mit uns zurückzukommen.«
    Dann kamen die anderen Monitoren zurück und umringten Blondel. Ihr Verhalten, wenn auch nicht drohend, war doch genügend entschlossen, um Blondel keinerlei Ausflüchte zu gestatten.
    »Gewiß«, antwortete Blondel resigniert. »Früher oder später mußten wir ja wohl mal zusammenkommen.«

 
3
     
    Die Fahrt zurück in das Städtchen verlief stumm, nachdem Blondel ein oder zwei Fragen gewagt hatte, auf die er nur höfliche, aber uninformative Antworten erhielt. Der Wagen hielt kurz vor der Polizeiwache, in der es von Monitoren zu wimmeln schien. Draußen standen auch ein paar Stadtpolizisten herum; neben den adretten Gestalten der Männer in Gelb sahen sie aufgeschwemmt und ungesund aus. Dann fuhren sie durch die Stadt und über eine holprige Landstraße zu einem kleinen grasbewachsenen Flugplatz. Dort wartete ein goldener Hubschrauber, ähnlich jenem, den Blondel gerammt hatte. Zwei Monitoren begleiteten ihn und stiegen mit ihm ein. Der Hubschrauber hob sich in die Luft, brummte ein paar Meilen dicht über die Baumwipfel hinweg, schlug einen Kreis und setzte schließlich auf einen breiten Rasen auf, der von Scheinwerfern angestrahlt wurde. Blondel stieg aus und starrte auf ein großes, hellerleuchtetes graues Steinhaus mit Giebeldächern, Kaminen, einer porte-cochère und langen, niedrigen Nebengebäuden.
    Die Monitoren führten ihn eine breite Freitreppe hinauf in eine hohe Halle mit poliertem Dielenboden und persischen Teppichen. Außerdem sah Blondel spindelbeinige Tische, einen großen goldgerahmten Spiegel und das Gemälde eines alten Piraten mit dicken Koteletten.
    Er brauchte nur kurze Zeit zu warten, dann bat ihn ein höflicher Monitor, ihm zu einer großen, weißlackierten Eichentür zu folgen, die einladend halb offen stand. Blondel trat hindurch und stand in einer Bibliothek, die mindestens halb so groß war wie jene von Yale.
    Am anderen Ende des Raumes saß ein kleiner, väterlich aussehender alter Herr in einem togaähnlichen Gewand hinter einem großen Rosenholzschreibtisch voller Bücher. Durch das breite Fenster hinter ihm konnte Blondel ein Stück des scheinwerfererleuchteten Rasens sehen.
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