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Invasion der Barbaren: Die Entstehung Europas im ersten Jahrtausend nach Christus (German Edition)

Invasion der Barbaren: Die Entstehung Europas im ersten Jahrtausend nach Christus (German Edition)

Titel: Invasion der Barbaren: Die Entstehung Europas im ersten Jahrtausend nach Christus (German Edition)
Autoren: Peter Heather
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mit dem Thema hatte ich das Glück, zur Teilnahme an einer Untergruppe des Projekts »Transformation der römischen Welt« eingeladen zu werden, das die European Science Foundation finanzierte. Hier habe ich viel gelernt, und ich vermag nicht einmal ansatzweise darzulegen, wie viel ich dem regen Gedanken- und Informationsaustausch verdanke, der mir auch in der Folgezeit zugute kam. Besonders danken möchte ich Przemysław Urbańczyk, der mich nach Polen einlud, wo ich meine Kenntnisse der frühmittelalterlichen Slawen über mein damals doch sehr oberflächliches Niveau hinaus vertiefen konnte. Ich danke allen, die dazu beitrugen, dass das vom AHRC finanzierte Seminar zum Thema Migration zu einer solch anregenden und angenehmen Erfahrung wurde. Von den zahlreichen Kollegen, die mir auf die eine oder andere Weise ihre Gedanken und Publikationen zuteil werden ließen, danke ich insbesondere Paul Barford, Andrzej Buko, James Campbell, David Dumville, Guy Halsall, Wolfgang Haubrichs, Lotte Hedeager, Agnar Helgason, Christian Lübke, Walter Pohl, Mark Shchukin, Mark Thomas, Bryan Ward-Perkins, Mike Whitby, Mark Whittow, Chris Wickham, Ian Wood und Alex Woolf. Diese Aufzählung ist alles andere als vollständig, sie soll nur symbolisch die große intellektuelle Schuld verdeutlichen, in der ich stehe.
    Schließlich danke ich meiner Lektorin Georgina Morley, meinen Korrektoren Sue Phillpott und Nick de Somogyi sowie meiner Projektmanagerin Tania Adams. Ich habe ihnen das Leben wahrlich nicht leicht gemacht. Sie alle haben einen großen Beitrag zu diesem Buch geleistet, und ich bin dankbar für alles, was sie an Unstimmigkeiten, Fehlern und unglücklichen Formulierungen entdeckt und verbessert haben. Alle noch vorhandenen Fehler gehen natürlich allein auf mein Konto. Mein Dank gilt auch Neil McLynn und anderen Freunden und Kollegen, die meine verschiedenen Entwürfe gelesen haben. Ich danke ihnen für ihre Geduld, ihre ermunternden Worte und ihre Hilfe. Und wie stets schulde ich meiner Familie unendlichen Dank für ihre Geduld in den vergangenen Monaten. Bongo und Tookey nahmen klaglos hin, dass ich nicht mit ihnen gespielt habe, und William und Nathaniel haben mir meine Zerstreutheit und schlechte Laune großherzig vergeben. Vor allem jedoch danke ich Gail, die neben ihrer logistischen und emotionalen Unterstützung gleichfalls lange und unermüdlich an der Fertigstellung dieses Buches mitwirkte. Ich stehe unermesslich in ihrer Schuld, doch unermesslich ist auch meine Dankbarkeit und die Liebe, die ich zu ihr empfinde.

PROLOG

    I m Sommer des Jahres 882 nahmen Zwentibald, Herzog der Mähren, und seine Männer nahe der Großen Ungarischen Tiefebene, wo zwischen Alpen und Karpaten die Donau fließt, Werinher, »den mittleren der drei Söhne des Engischalk, und ihren Verwandten Graf Wezilo gefangen und schnitten ihnen die rechte Hand ab, die Zunge und – schrecklich, dies zu berichten – die Geschlechtsteile, so dass keine Spur mehr von [den Geschlechtsteilen] übrig blieb«. Vor dem Hintergrund der europäischen Geschichte des 1. Jahrtausends n. Chr. sind zwei Aspekte dieses Vorfalls bemerkenswert.
    Erstens sprachen die Mähren Slawisch. Mähren lag nördlich der Donau etwa im Gebiet der heutigen Slowakei. Aus unserer Sicht scheint nichts Besonderes daran zu sein, dass dieser Teil Mitteleuropas von Slawisch sprechenden Menschen beherrscht wurde. Das ist schließlich heute noch so. Zu Beginn des 1. Jahrtausends und in den folgenden 500 Jahren jedoch wurden die Slowakei und weite Teile der benachbarten Gebiete von Germanisch sprechenden Menschen dominiert. Woher also waren die slawischsprachigen Mähren gekommen?
    Zweitens ist der Vorfall an sich schon erstaunlich. Trotz der Tatsache, dass ein nichtmährischer, fränkischer Geschichtsschreiber davon erzählt und trotz der entsetzlichen Verstümmelungen äußert sich unsere Quelle nicht unfreundlich über die Slawen. Für die Mähren, so wird berichtet, war diese drastische Maßnahme Präventivschlag und Racheakt zugleich. Sie rächten sich für die ungerechte Behandlung, die ihnen durch Werinhers Vater Engischalk und seinen Onkel Willihelm widerfahren war, als die beiden auf der fränkischen Seite der Grenze das Kommando führten. Es war aber auch ein Präventivschlag, da die Mähren verhindern wollten, dass Engischalks Söhne das Amt, das ihr Vater innegehabt hatte, einem neuen Bevollmächtigten entrissen. Die Mähren waren grausam, zweifellos, aber sie waren keine
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