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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten
Autoren: John Ringo
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eines Einsatzes keine Fremden, und das ohne Vorbereitung und Trainingszeit. Das führt eher zu Pannen, als dass es hilfreich wäre.«
    Der Captain fixierte Dagger. »So, das denken Sie also, wie? Sie wissen also, um was es bei dem Einsatz geht, ja?« Ehe Dagger auch nur den Kopf schütteln konnte, fuhr er fort und setzte sich damit über alle weiteren Einwände hinweg, die vermutlich kommen würden. »Also, kommen wir zu den Fakten: Wir haben einen Einsatzbefehl für ein Stoßtruppunternehmen auf einen möglichen Klecks-Planeten zur Sammlung nachrichtendienstlicher Erkenntnisse sowie möglicherweise von Artefakten und Gefangenen. Das einzige Team, das je von einem solchen Einsatz zurückgekehrt ist, hatte einen Sensat mit. Also nehmen wir auch einen Sensat mit. Punktum. Tirdal ist verfügbar, ist ausgebildet und hat Sensat-Qualifikation der Ebene Vier. Er geht mit. Sind Sie damit einverstanden, Sergeant?« Er starrte dabei Dagger unverwandt an, und sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass ihm Daggers Einwände bei jedem neuen Einsatz allmählich auf die Nerven gingen. Der Mann konnte schießen wie kein anderer und vermutlich einen Leoparden beschleichen, aber seine Einstellung zu Vorgesetzten ließ so manches zu wünschen übrig.
    Dagger starrte den Captain ebenso unverwandt an und sagte dann mit fester Stimme: »Verstanden, Sir. Tirdal, willkommen im Team.«
    Jetzt kam endlich Bewegung in Tirdal, und er trat vor und streckte die Hand aus. »Ich grüße Sie, Dagger. Ich bin sicher, wir können zusammenarbeiten.« Seine Stimme klang sonor und tief, und seine Hand packte fest zu, als Dagger sie nahm. Und dann drückte er fester zu, ein Griff, als müsste er Knochen zerquetschen, begleitet von einem violett-gelben Leuchten in seinen Augen, von dem Dagger den Eindruck hatte, als würde es sich in sein Gehirn bohren.
    Dagger drückte ebenfalls mit aller Kraft zu. Er war nicht nur ein Scharfschütze mit den Meisterschaftsmedaillen mehrerer Planeten, sondern auch einer der Stärksten in einem Team sehr starker Männer. Aber dem Griff des Darhel war er nicht gewachsen. Sekunden später spürte er, wie der Darhel anfing zu drücken, es fühlte sich an, als wäre seine Hand in eine mechanische Presse geraten. Nach kurzem Kampf ließ sein Gesicht das Aufflackern von Schmerz erkennen, und der Darhel, wieder mit einem angedeuteten Lächeln, reduzierte den Druck.
    Dagger ließ sich seine Überraschung äußerlich nicht anmerken, murmelte nur »Yeah, kein Problem« und gab sich alle Mühe, die Hand nicht in Reaktion auf den Schmerz zu schütteln, noch ganz im Bann der beunruhigenden Präsenz und der Kraft Tirdals.
    »Ich freue mich darauf, mit euch zusammenzuarbeiten«, sagte Tirdal und nickte, ohne dass seine Augen mit ihren senkrechten Pupillen das Gesicht des Scharfschützen losließen.
    Die anderen schüttelten ihm nun ebenfalls die Hand und stellten sich vor. Tirdal nickte jedem von ihnen nacheinander zu, sagte aber sonst kaum etwas.

2

    Die Einsatzbesprechung lieferte keine weltbewegenden Überraschungen. Es gab ein ziemlich unscharfes Video von einer Sonde mit wissenschaftlichen Daten über Geologie, Meteorologie, Botanik und Zoologie. Die Bilder waren verschwommen, weil die Sonde nicht viel größer als ein Basketball gewirkt hatte; sie war mit der Geschwindigkeit eines Meteors vorbeigezischt und hatte anschließend die Daten abgeladen. Etwas Größeres, Auffälligeres hätte verraten, dass jemand sich für das System interessierte.
    Eine Liste des für den Einsatz benötigten Geräts wurde aufgestellt, einiges davon zwingend erforderlich, anderes wahlfrei. Dann noch eine Liste mit verbotenen Gegenständen. Auch dabei gab es keine Überraschungen: nichts, woraus man die Koordinaten eines bewohnten Planeten entnehmen konnte, kein technisches Gerät ohne Selbstzerstörungsmechanismus und keine persönlichen Gegenstände mit Hinweisen auf Kultur oder Sprache und dergleichen. Die Situation war für das Team einigermaßen langweilig, eben Routine. Feindliche Verbände: unbekannt. Freundliche Verbände: keine. Schweres Gerät in Warteposition: nichts. Sie wurden sofort benötigt und hatten nur ein Minimum an Zeit für die Vorbereitung. Zeit für ordentliche Einsatzübungen gab es nie, aber immer genug Zeit, um ein oder zwei Teams über die Klinge springen zu lassen.
    Sie würden mindestens zwei Tage Zeit bekommen, um sich an ihr neues Mitglied zu gewöhnen. Auf seine Art war das Militär großzügig. Tag eins war heute:
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