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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten
Autoren: John Ringo
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die Biosphäre eine bemerkenswert gute Tarnung gegenüber Ausspähversuchen aus dem Weltraum dar; sie lieferte Atmosphäre, um Partikel abzulenken, und andere Lebensformen, zwischen denen man sich verstecken konnte.
    Dumm waren die Kleckse allem Anschein nach nicht; wie es schien, benutzten sie im Allgemeinen dieselben Logiksysteme wie Menschen. Das bedeutete, dass sie diese Bedürfnisse ebenso gut erkannten wie die Menschen und auch erraten konnten, dass die Menschen dies wissen würden. Demzufolge waren sie aller Wahrscheinlichkeit nach auf irgendwelche menschlichen Aufklärungseinsätze vorbereitet.
    Also würden diese Einsätze äußerst unangenehm, brutal und von kurzer Dauer sein. Das war dem Team bewusst, und deshalb gaben sich seine Mitglieder alle Mühe, diese Erkenntnis durch Witzeleien zu verdrängen. Jeder Einsatz konnte ihr letzter sein, und die neuesten Erkenntnisse waren für ihr Überleben nicht gerade viel versprechend. In letzter Zeit waren einige Teams einfach verschwunden. Niemand wusste, wo sie geblieben waren oder was passiert war; Genaueres darüber zu erfahren war für ihren Einsatz nicht wichtig – sie erhielten einfach die knappe Mitteilung, dass Team Soundso »vermisst, vermutlich gefallen« war.
    Während das Team noch über die vermissten Kameraden sprach, tauchte der Teamkommandant auf, eine durchaus vertraute Gestalt, da er ja täglich mit ihnen zusammenarbeitete. Das Reglement verzichtete ausdrücklich auf Ehrenbezeigungen, falls nicht ein Offizier zugegen war. Soweit es die Disziplin erforderte, hielten sie sich hinreichend genau an die Vorschriften, waren dafür aber locker genug, um echte Kameradschaft aufkommen zu lassen. Was das Team dennoch dazu veranlasste, Haltung anzunehmen und zu verstummen, war die fremdartige Kreatur, die den Raum in Begleitung des Captain betrat. Ein Anblick, wie er sich menschlichen Augen so gut wie nie bot: ein Darhel. In Uniform.
    Die Gruppe sträubte instinktiv die Federn. Obwohl der erste Kontakt mit den Darhel jetzt beinahe tausend Jahre zurücklag, waren diese immer noch alles andere als populär. Früher einmal hatten sie über die Menschen geherrscht, als wären diese Sklaven. Und auch heute noch ging ihnen der Ruf voraus, alles andere als vertrauenswürdig und ehrlich zu sein. Die wenigen Menschen, die mit ihnen zu tun hatten, hatten die Erfahrung gemacht, dass sie einfach nicht zu packen waren, wie Sand, und dazu gemein und bösartig wie Klapperschlangen; es schien ihnen einfach den größten Spaß zu machen, nicht nur Geld zu verdienen, sondern die Leute dabei auch schamlos übers Ohr zu hauen. Kein Mitglied des Teams hatte bislang unmittelbar mit Darhel zu tun gehabt, aber die entsprechenden Geschichten kannten sie alle.
    Als die Darhel die Menschen vor den Posleen gewarnt hatten – gefräßigen interstellaren Geschöpfen, die ganze Planeten leer fraßen so wie ein Heuschreckenschwarm, der über einem Kornfeld niedergeht –, hatten sie den Menschen ihre Technologie und ihre Waffen zur Verfügung gestellt und dafür die strategische Erfahrung der Menschheit eingetauscht. Freilich hatten sie jene Technologie so rationiert, dass es zwar gelungen war, den Vormarsch der Posleen zu stoppen, zugleich aber bei den unzureichend ausgerüsteten menschlichen Streitkräften entsetzliche Verluste aufgetreten waren. Die Darhel hatten stets darauf beharrt, dass dies unvermeidlich gewesen sei, einfach eine Folge logistischer Unzulänglichkeiten, aber niemand konnte übersehen, dass am Ende beinahe achtzig Prozent der menschlichen Rasse vernichtet war. Und die überlebenden zwanzig Prozent waren fast hundert Jahre lang als Söldner und Kanonenfutter eingesetzt worden, während diejenigen Menschen, die man »aus Sicherheitsgründen für die Dauer des Krieges evakuiert« hatte, am Ende als verstreute Flüchtlinge in fremden Gesellschaftsformen assimiliert worden waren und dabei die Beziehung zur eigenen Rasse fast völlig verloren hatten. Natürlich hatten die Darhel der Menschheit großzügigerweise dabei geholfen, die Erde wieder aufzubauen und neu zu besiedeln, zu einem »vernünftigem Preis« freilich, einem Preis, den die Darhel festgesetzt hatten. Die Erinnerung daran war nicht gerade dazu angetan, Vertrauen zu erwecken. Und eigentlich hatten sie ihre technischen Errungenschaften gar nicht mit den Menschen geteilt, denn der größte Teil dessen, was schließlich in menschlichen Besitz übergegangen war, war den wenigen intakt gebliebenen Überresten des
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