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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten
Autoren: John Ringo
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suchen gingen, ehe sie hinauszogen, um zwei Monate irgendwo im Weltraum im Schlamm zu verbringen. Sie trafen sich unmittelbar vor dem Tor des Stützpunkts, wo alles geboten wurde, wonach sich ein heimwehkranker junger Soldat sehnen konnte.
    Da war ein Laden von »Feelings Inc.«, einer Firma, die in der Nähe eines jeden Stützpunkts auf drei Planeten Platz gemietet hatte, um den Soldaten billigen Tand als »wertvollen Schmuck« für ihre Lieben zu Hause zu verkaufen, wo auch immer dieses »Zuhause« liegen mochte. Die Preise waren nicht eben billig.
    Das Klirren und Klingeln einer Videoarkade war zu hören, und durch die Tür konnte man Lichter blitzen sehen. Jede Maschine in der Bude war auf maximalen Schwierigkeitsgrad geschaltet. Man konnte das Gerät um einen saftigen Preis mieten, wobei die Betreiber keine Angst um ihr Geld zu haben brauchten, weil man die ID-Nummern der Soldaten dem Stützpunkt durchgeben konnte, falls die Zahlung zu lange auf sich warten ließ. In dem Fall wurde besagten Soldaten die Gebühr dann vom Sold abgezogen, und ihre Offiziere brachten sie wegen unverantwortlichen Verhaltens und Schädigung des Ansehens der Truppe zur Meldung. Den Pächter interessierte allerdings nur Ersteres.
    Eine Ladenfassade, die einmal einen Elektronikanbieter beherbergt hatte, war umgebaut worden, die Leuchtschrift verkündete jetzt »Bambi's Reizwäsche«. Früher hatte darunter gestanden »Privatvorführung möglich«, bis irgendein Schlaumeier ein Plakat darunter gehängt hatte, auf dem stand »Titten und Blowjobs«, was vermutlich den Tatsachen entsprach: Schließlich hatte die Polizei Bambi's einige Wochen zuvor geschlossen, weil der Bürgermeister sich Sorgen um die Moral seiner Ortschaft gemacht hatte. Auf einem Planeten wie Islendia wirkte so viel Rücksicht auf alte solarianische »Moral« freilich ein wenig deplatziert und rückständig.
    Für den Rest der diversen kleinen Etablissements, die sich alle darum bemühten, Soldaten und Raumfahrer von allem Geld zu befreien, das sie womöglich belasten könnte, traf diese Sorge um die Moral nicht zu. Alle liebten das Militär, solange das Militär nur genügend Geld ausgab. Anschließend hatte man nichts dagegen, wenn sie sich verpissten oder jedenfalls auf den Stützpunkt zurückkehrten und aufhörten zu jammern oder allenfalls eine Gratisnacht im Gefängnis der Stadt verbrachten. Soldaten reinzulegen störte die Moralbegriffe der Stadtväter nicht, solange es dabei nur um Zeit und Geld und nicht um Sex ging. Es sei denn, dass Sex nach einer ausgiebigen Zecherei im »Short Time Saloon« geboten wurde, der einzig echten Bar weit und breit.
    Da die vier vom FAT keine heimwehkranken jungen Soldaten waren und darüber hinaus wesentlich abgebrühter und erfahrener, als man bei ihrem reifen Alter von reichlich zwanzig erwarten durfte, zogen sie ohne Interesse an den Soldatenkneipen vorbei.
    »Tanzen«, erklärte Gun Doll hartnäckig. Der Grundton ihres Make-ups war Neonblau, und das schloss ihr kurz gestutztes Haar ein. Sie trug ein langes kaftanähnliches Gewand, das ihre Schultern und Hüften kaschieren sollte. Nicht, dass sie unattraktiv gewesen wäre, aber ihre Proportionen waren in Anbetracht ihrer Größe und ihres massiven Skeletts ungewöhnlich. Männern machte das Angst, und die Angst wuchs noch, wenn sie herausbekamen, dass Gun Doll eine FAT war. Das bedrückte die Soldatin, und deshalb versuchte sie, es herunterzuspielen. Andere Dinge betonte sie freilich – der Kaftan war bis zum Nabel geschlitzt.
    »Trinken«, sagte Gorilla. Das war ein ständiger Streit zwischen den beiden. Er trug Jacke und Krawatte über seinen Shorts und versuchte trotz seiner stattlichen Größe locker zu wirken. Gorilla trug nie Make-up, weil er fand, dass es in seinem von Falten und Narben durchzogenen Gesicht dumm aussah.
    »Trinken und tanzen und 'ne Menge Tussis«, sagte Thor. Thors modische Vorliebe war ungewöhnlich; er trug eine Synthetik-Lederjacke, die seit mindestens zehn Jahren aus der Mode war, und dazu gestreifte, eng anliegende Leggins. Das brachte seine Muskelpakete an den Schenkeln und seine breiten Schultern besonders gut zur Geltung. Hoffte er.
    »Trinken und tanzen und keine Tussis«, sagte Gun Doll.
    »Ohne mich«, grinste Thor.
    Ferret, der Jeans und ein bauchfreies T-Shirt trug, damit man seinen Waschbrettbauch bewundern konnte, dazu wenig Make-up und locker wie immer, fragte: »Dort, wo wir letztes Mal waren, oder was Neues?«
    »Wer hat letztes Mal
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